textieren
Erscheinungsbild
textieren (Deutsch)
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | textiere | ||
du | textierst | |||
er, sie, es | textiert | |||
Präteritum | ich | textierte | ||
Konjunktiv II | ich | textierte | ||
Imperativ | Singular | textier! textiere! | ||
Plural | textiert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
textiert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:textieren
|
Worttrennung:
- tex·tie·ren, Präteritum: tex·tier·te, Partizip II: tex·tiert
Aussprache:
- IPA: [tɛksˈtiːʁən]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- [1] transitiv, bei einem Bild oder einer Abbildung: eine Bildunterschrift verfassen
- [2] transitiv, meist bei einem Musikstück: einen Text unterlegen
Herkunft:
- Derivation (Ableitung) zum Substantiv Text mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier und der Flexionsendung -en
Oberbegriffe:
- [1, 2] verbalisieren
Unterbegriffe:
- [1, 2] texten
Beispiele:
- [1] … Er hat nach Fertigstellung der Figur mit der Beschriftung der kleinen Kreise oben links begonnen und diese abwechselnd rot und schwarz textiert, dies jedoch nur etwa bis zur Hälfte ausgeführt.[1]
- [1] Die meisten Bilder sind mit Verspaaren textiert, die entweder in den Rahmen eingepaßt sind oder in Form von Spruchbändern den Akteuren in den Mund gelegt werden.[1]
- [1] Sie versuchen, so Tucholsky in der »Vorrede oder: Die Unmöglichkeit, eine Photographie zu textieren«, »aus Zufallsbildern, aus gewollten Bildern, aus allerhand Photos das Typische herauszuholen, soweit das möglich ist« (Tucholsky 1996: 12).[2]
- [1] Damit die Betrachter die „Moral“ eines jeden Bildes verstehe, hat der Maler in bäuerlichem Latein und in barockem Deutsch die Aussage knapp textiert.[3]
- [2] Die Singstimmen sind italienisch und deutsch textiert, manche Chorstimmen nur deutsch.[4]
- [2] Die französischen Vaudevilles des 16. Jahrhunderts waren Schlagermelodien, die sich schnell verbreiteten und stets neu textiert wurden.[5]
- [2] Die Thematik ist geprägt von 16tel-Figurationen, die später von den Chorstimmen mit „lobet“ textiert werden.[6]
- [2] Von den 15 erhaltenen Organum Prosulae sind nur von fünfen, nämlich den oben Genannten, die Organa erhalten, deren Dupla sie textieren.[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein Bild textieren; eine Abbildung, Fotografie textieren
- [1] ein Lied textieren; einen Schlager textieren
Wortbildungen:
- Konversionen: Textieren, textierend, textiert
- Substantiv: Textierung
Übersetzungen
[1] eine Bildunterschrift verfassen
|
[2] einen Text unterlegen
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Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Eckart Conrad Lutz, Johanna Thali, René Wetzel: Konventionalität und Konversation. Burgdorfer Colloquium 2001. Walter de Gruyter, 2005, ISBN 9783110916126, Seite 309 (zitiert nach Google Books) .
- ↑ Katy Teubener: Welt Weiter Widerstand. Waxmann Verlag, 2001, ISBN 9783830961642, Seite 55 (zitiert nach Google Books) .
- ↑ Bilder im Dorfener Rathaus. www.dorfen.de, abgerufen am 21. Januar 2018.
- ↑ Jürgen Heidrich, Hans Joachim Marx, Ulrich Konrad: Musikalische Quellen, Quellen zur Musikgeschichte. Festschrift für Martin Staehelin zum 65. Geburtstag. Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, ISBN 9783525278208, Seite 437 (zitiert nach Google Books) .
- ↑ Wikipedia-Artikel „Leitmotiv“ (Stabilversion).
- ↑ Günther Zedler: Die erhaltenen KIRCHENKANTATEN Johann Sebastian Bachs (Mühlhausen, Weimar, Leipzig I). Besprechungen in Form von Analysen – Erklärungen – Deutungen. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 9783837044010, Seite 50 (zitiert nach Google Books) .
- ↑ Barbara Schetter: Philippus Cancellarius: Die Motettengedichte. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 9783110259872, Seite 175 (zitiert nach Google Books) .