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Sanskrit

Aus Wikipedia
Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.
Sanskrit
संस्कृत
Gred im Indien
Gred vo 14.135 (2001) ois Muadasproch[1]
190.000 (1961) ois Zwatsproch
Klassifikation
  • Sanskrit
Offiziölla Status
Amtssproch Indien (ane vo 22 aunakauntn Nationalsprochn)
Sprochcode
ISO 639-1 sa
ISO 639-2 san
ISO 639-3 san

Sanskrit (संस्कृत, n., saṃskṛta, vo 'sam „zauman“ und kṛta „gmocht“, weatl.: „zaumangmocht“, saṃskṛtā vāk: „zaumangsetzte Sproch“) is a oide indo-arische Sproch. Es is de Sproch vo de Veden, vo de Brahmanen und vo da klassischn indischn Kuitua; aa ane vo de liturgischn Sprochn vom Hinduismus und vom Buddhismus und ane vo de 22 offiziön Sprochn vo Indien.[2] .

S klassische Sanskrit is zum easchtn Moi vom Grammatika Panini im 4. Joahundat v. Kr. systematisiat woan. De Bedeitung vo dera Sproch fia Süd- und Südostasien is mitn Raung vom Latein und vom Oidgriachischn fia Eiropa z vagleichn. Sanskrit hod vü modeane Sprochn vo Indien (wias Hindi und Nepal signifikant beeinflusst.[3] Sanskrit wiad hauptsächlich in Devanagarischrift gschriem.

De voaklassische Foam vom Sanskrit is ois Vedisch bekaunt und is bis 1500 v. Kr. nochweisboa. Des is de Sproch vom Rigveda, ans vo de ejtastn Weake, de wos in indoarischa Sproch gibt.

Im Boarischn gibts an Haufn Sanskrit-Lehnweata wia zum Beispü: Aria, Ashram, Avatar, Bhagwan, Chakra, Guru, Dschungl, Ingwa, Orangn, Karma, Mandala, Mantra, Moschus, Nirwana, Tantra, Yoga.

Bedeitung vom Sanskrit

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Sanskrit (in Devanagari)

Fia Indien spüd Sanskrit a ähnliche Roin wias Latein fia Eiropa odas Hebräische fia de Judn. Zoireiche iwaliefate religiöse, philosophische und wissnschoftliche Texte san in Sanskrit vafosst. De Roin vo aana Sondasproch hod Sanskrit scho im indischn Oitatum gspüd. Sanskrit is ois Gegnspüla zum Prakrit zsegn, des wos dozumois de Populärsproch woa. Es Pali zöd do aa dazua. Obwoi beispüsweis vü buddhistische Texte in Sanskrit vafosst wuan san, soi scho da Siddharta Gautama söwa de voikstümlichare Sprochvariantn Pali bevuazugt hom.

Bei aana Zöhlung im Joa 1981 hom 6.000 Menschn in Indien Sanskrit ois Muadasproch aungem. Rund 190.000 homs bei da Voikszöhlung 1961 ois Zwaatsproch aungem. Es gibt stoake Bemühungen Sanskrit wiedazubelem. In de meistn Schuin vo da Sekundarstufn im modernen Indien (bsundas duatn, wo de Staatssproch Hindi gred wiad) wiad Sanskrit ois dritte Sproch noch Hindi und Englisch untarichtet. Es wean a neiche Weata fia modeane Gegnständ entwickld und junge Leit dazua motiviat, si in dera Sproch zum vaständign. Es gibt aa Zeidungen und Radiosendungn in Sanskrit.

Sanskrit is in da Fuam vom Vedischen de ötaste vo de Indoarischen Sprochn. Ausn Sanskrit san de foigandn Sprochn entstaund: Hindi, Urdu, Bengalisch, Marathi, Kashmiri, Panjabi, Nepalesisch und Romani. Vedisches Sanskrit (Vedisch) is a archaische Foam vom Sanskrit, in dea wos de via heulign Veden vo de Hindus vafosst wuan san. Vedisches Sanskrit untascheidt si vum Klassischn Sanskrit umara so wiar Homerisches Griachisch vom Klassischem Griachisch. De wichtistn Untaschied zwischn san:

  • Mindastens drei Phoneme vom Vedischen Sanskrit san valuan gaunga: da stimmlose bilabiale Frikativ (/ɸ/), da stimmlose velare Frikativ (/x/) und da stimmhofte laterale retroflexe Approximant (/ɭ/).
  • Da Modus Konjunktiv (Subjunktiv) taucht im Sanskrit nimma auf.
  • Vedisches Sanskrit hod umara zwöf Meglichkeitn ghobt, in Infinitiv z büdn; s klassische Sanskrit hod nua ane.

Sanskrit is im Gegnsotz zum Prakrit ois de reine und heulige Sproch ogseng gwen und woa imma a Hoch- beziahungsweis Literatuasproch fia religiöse und wissenschoftliche Themen. Vü Sanskrittexte san mündlich iwaliefat wuan, bevuas - oft eascht Joahundat späda - niedagschriem wuan san. Des güt aa fia de ejtaste dahoidane Sanskrit-Grammatik vom Panini, dea wos scho im 5. und 4. Joahundat vua Chr. in seim Weak Ashtadhyayi de rund 4000 Regeln vo da Sanskrit-Morphologie beschriebm hod. In seina duachdochtn Systematik duata de Konzepte vo de Phoneme, Morpheme und Wuazln entwickln, de wos in da westlichn Linguistik eascht rund 2500 Joa späda Eingaug gfundn hom.

Verwaundschoft mit aundan Sprochn

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Sanskrit kheat zum indoarischn Zweig vo da indogermanischn Sprachfamülie. Domid hod Sanskrit mit fost oin eiropäischn Sprochn an gmeinsaumen Uasprung, owa aa mit klassischn Sprochn wia Latein und Griachisch. De Vawaundschoft zagt se beispüsweise bei de Weata fia Muada und Voda: matri und pitri im Sanskrit; mater und pater im Latein sowie mētēr (μήτηρ) und patēr (πατήρ) im Oidgriachischn. Da Begriff yoga geht auf desöbe Wuatwuazl zruck wias lateinische iugum und s boarische Joch.

Phonologie und Schrift

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S klassische Sanskrit hod 48 Phoneme, s vedische Sanskrit hod 49. Sanskrit is nochm phonemischn Prinzip aufbaut. Des güt sowoi fia de Grammatik ois a fia de Orthographie. Des bedeit, dass de Schreiwung si noch da Lautung richt. Im Gengsotz dazua san de meistn modernen eiropäischn Sprochn nochn morphologischn Prinzip aufbaut, d. h. de Schreiwung richt si nochn Staumprinzip. Sandhi (Sanskrit संधि – „Zusammensetzung“) is a Begriff aus da oidindischen Grammatik, dea wos heit no in da Linguistik vawendt wiad, um systematische phonologische Enderungen beim Zaumentreffen von zwa Morphemen oda Lexemen z beschreim. Sandhi dient domid da Vaafochung vo da Aussproch vo Weatan, indem aufeinandafoigende Elemente einanda aungeglichn wean.

Die Transliteration eafoigt in de beidn Systemen IAST (International Alphabet of Sanskrit Transliteration) und HK (Harvard-Kyoto).

Aunmerkung: De laungen Vokale wean etwa doppet so laung wia iare kuazn Gegnstickln ausgsprochn. Driwa hinaus existiat fia de meisten Vokale a dritte Quantitetsstufn sea laung', de wos zum Beispü im Vokativ aungwendet wiad.

Devanāgarī Diakritisches Zeichn mit “

प्||Aussproch||Aussproch mit / p /||IAST ||ITRANS ||Boarisch

|| ||/ ə /||/ pə /||a||a||kuaza Schwa: wia e in oide

|| पा||/ ɑː /||/ pɑː /||ā||A||launga ungrundeta offena Hinterzungenvokal: wia a im deitschn Vater

|| पि||/ i /||/ pi /||i||i|| kuaza ungrundeta gschlossena Vordazungenvokal: wia i in singen

|| पी||/ iː /||/ piː /||ī||I||launga ungrundeta gschlossena Vordazungenvokal: wia ie im deitschn Spiel

|| पु||/ u /||/ pu /||u||u|| kuaza gschlossena hintera grundeta Vokal: wia u in Hund

|| पू||/ uː /||/ puː /||ū||U|| launga gschlossena hintera grundeta Vokal: wia u in tuan

|| पे||/ eː /||/ peː /||e||e|| launga ungrundeta hoibgschlossena Hintazungenvokal: wia e in dem

|| पै||/ əi / od. / ai /||/ pəi / od. / pai /||ai||ai|| a launga Diphthong: wia ei in glei

|| पो||/ οː /||/ poː /||o||o|| launga Grundeta hoibgschlossena Hintazungenvokal: wia o in rot

|| पौ||/ əu / od. / au /||/ pəu / od. / pau /||au||au|| a launga Diphthong: wia au in H'aus

|| पृ||/ɻˌ /||/ pɻˌ /|| ||R|| kuaza syllabischa stimmhafta retroflexa Approximant wia a Vokal: uma wia ir in American English bird

|| पॄ||/ ɻˌː /||/ pɻˌː /|| ||RR|| launga syllabischa stimmhafta retroflexa Approximant wia a Vokal: A längere Variantn von / r̩ /

|| पॢ||/ ɭˌ /||/ pɭ̩ˌ /|| ||LR|| kuaza syllabischa stimmhafta laterala retroflexa Approximant wia a Vokal: uma wia l in Englisch handle

|| पॣ||/ ɭ̩ˌː /||/ pɭ̩ˌː /|| ||LRR|| launga syllabischa stimmhafta laterala retroflexa Approximant wia a Vokal: A längere Variante von / ɭˌ /

Aundas ois in de meisten eiropäischen Sprochn san , und im Sanskrit Vokale. Waun a anzlna Konsonant ohne Vokal gschriem wean soi, daun wiad, bsundas am End vo an Wuat, da „halanta/virama“ ( प्) vawendd. A Konsonant ohne irgend a diakritisches Zeichn bedeit, dass eam da kuaze Vokal schwa (/ ə /) foigt. Olle Vokale kenna nasaliat wean.

Labial Labiodental Dental Retroflex Palatal Velar Pharyngal
Plosive unaspiriat p

|| b || || t || d || ṭ (T) ट || ḍ (D) ड || c (ch) || j || k || g

aspiriat ph

|| bh || || th || dh || ṭh (Th) ठ || ḍh (Dh) ढ || ch (chh) || jh || kh || gh

Nasale
(kein Plosiv)
m

n

(N)

ñ (J)

(G)

Hoibvokale v

y

Approximanten l

r

Frikative s

(S)

ś (z)

ḥ (H) ः

h

Sanskrit hod a komplexes System vo phonologischn Regln, de wos Sandhi und Samaas haassn und aa in da Schriftsproch (aussa in de pada-Textln) wiedergem wean. Unta Sandhi vastähd ma de Vaendarungen, de wos beim Kombinian vo Phonemen auftretn, bsundas aun de Wuatgrenzn. Des Phänomen gibts praktisch in jeda gsprochanen Sproch, im Sanskrit is des owa genau reguliat und kodifiziat.

Beispü:

  • a + u → o (Kathopanishad)
  • o + i → avi
  • t + c → cc (Saccit)

Da Aunfaung vo da Nala-Episodn vom Mahabharata geht so:

āsīd rājā nalo nāma vīrasenasuto balī
upapanno guṇair iṣṭai rūpavān aśvakovidaḥ

(Es woa a Kenig mitn Naumen Nala, da mächtiga Sohn vom Virasena; mit begeatn Tugenden begobt, stottlich und gschickt im Umgang mit Ressan)

Ohne Sandhi dadat da Text so geh:

āsīt rājā nalaḥ nāma vīrasenasutaḥ balī
upapannaḥ guṇai iṣṭai rūpavān aśvakovidaḥ

Sandhi eazeign oft Meadeitigkeitn, des wos s Lesn vo Sanskrittextn fia Aunfenga oft sea schwaa mocht. In da Dichtung wean de Meadeitigkeitn oft bewusst ois Stümittl eingsetzt und es wiad an Lesa iwalossn wiara de Sandhi auflesn duat.

Devi Mahatmya in Sanskrit auf Poimbladdln, Bihar oda Nepal, 11. Joahundat

Sanskrit is in seina Gschicht ned nua mit ana bestimmtn Schrift gschriem wuan. In de easchtn Sanskrit-Texte san de Brahmi-Schrift und de Kharoshthi-Schrift vawendd wuan. Aus da Brahmi-Schrift hod si späda de Gupta-Schrift entwicklt und do draus de Sharada-Schrift. Seitn 12. Joahundat is mea und mea de Devanagari zum Zug kumma, de wos heit am haifigstn vawendd wiad.

De Schrift is eascht ziemlich späd noch Indien kumma und woa aa aunfaungs nua vo untagoadneta Bedeitung. In da oidindischn Gsöschoft is Wissn vua oim mündlich vamittlt und auswendig gleant wuan. Sankrit is bis in de klassische Periodn vo Indien a rein mündliche Sproch bliem.

  1. Census Data 2001
  2. Indian Constitution Art.344(1) & Art.345
  3. Staal, J.F. (1963), "Sanskrit and Sanskritization", The Journal of Asian Studies 22 (3): 261–275
  • Franz Bopp: Ausführliches Lehrgebäude der Sanskrita-Sprache. Berlin 1827 (Digitalisiat)
  • Georg Bühler: Leitfaden für den Elementarkursus des Sanskrit. 2. Auflage. Wean 1927 (Nachdruck: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-04102-X)
  • J. Gonda, Kurze Elementar-Grammatik der Sanskrit-Sprache. Vierte, verbesserte Auflage. E.J. Brill, Leiden 1963.
  • J. Gonda, Manuel de Grammaire élémentaire de la langue Sanskrite. Traduit de la quatrième édition en langue allemande par Rosane Rocher. E.J. Brill, Leiden et Adrien Maisonneuve, Paris 1966.
  • Berthold Delbrück: Altindische Syntax. Halle 1888 (Nachdruck: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-04105-4)
  • Manfred Mayrhofer: Sanskrit-Grammatik mit sprachvergleichenden Erläuterungen. Walter de Gruyter, Berlin 1978, ISBN 978-3-11-007177-1
  • Wolfgang Morgenroth: Lehrbuch des Sanskrit. Grammatik, Lektionen, Glossar. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1973.
  • Carl Faulmann: Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und Völker. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-49-5
  • Franz Kielhorn: Grammatik der Sanskrit-Sprache. Dümmler, Berlin 1888 (ois PDF beim Sanskritweb)
  • Klaus Mylius: Sanskrit - Deutsch, Deutsch - Sankrit. Wörterbuch. Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05143-4
  • Adolf Friedrich Stenzler: Elementarbuch der Sanskrit-Sprache. Zoireiche Auflogn (ane gibts ois PDF beim Sanskritweb)
  • Ulrich Stiehl: Sanskrit-Kompendium. Ein Lehr-, Übungs- und Nachschlagewerk. Devanagari-Ausgabe. 4. Auflog. Hüthig Jehle Rehm, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-87081-539-4

Sanskrit Dokumente

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 Commons: Sanskrit – Oibum mit Buidl, Videos und Audiodateien