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Muspell

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
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De Riis mitem Flammeschwert vom J.C. Dollman stellt de Surtr dar.

Muspell isch i de Edda de Name vomene Riis, wo woll mitem Füürriis Surtr („de Schwarzi“) identisch isch. De Name stoot imene Zämehang mit de Entstehig vo de Welt und em Weltuntergang.

Nordgermane

Kosmogoni

I nordische Mythologi sind em Aafang zwo Welte entstande, im Norde isch d Iiswelt Niflheimr (»Nebelwelt«) und im Süüde d Füürwelt Muspellzheimr (»d Welt vom Muspell«) entstande und dezwüschet isch en Abgrund gsii, de Ginnunga Gap (»Zauberchraft-Schlucht«). I de Abgrund sind vom Norde her Iisgletscher abegflosse. Füürfunke wo aber vom Süüde her anegfloge sind, hend da Iis zum lebe broocht und so isch s erst Lebewese, de Iisriis Ymir (»Zwick«) entstande und dezue no d Uurchue Audhumla (»Hornloosi«). Nochdem di erste Götter, de Odin, de Vili und de Véi de Ymir erschlage hend und us sim Liib d Welt gschaft hend, sind immer no Funke vo Muspellzheimr zwüschet Himmel und Erde umegfloge und us dene hend d Götter d Sterne gmacht.

Apokalypse

De Muspell spillt erst wider bim Weltuntergang e Rolle. S werd gsait, ass d Söö vom Muspell oder au s Volch vom Muspell (aisl. Muspellz synir; Muspellz lyðir) vom Süüde her chömet um gege d Götter z chämpfe und de Riis Muspell isch de Bsitzer vom Schiff Naglfari, wo di findliche Mächt an Ort vom Endzitchampf bringt. S werd aber au aifach vos Muspells Macht (aisl. Muspellz megin) gredt, en Uusdruck, wo di zerstörische Endzitchräft bizaichnet.

Surtr

Als Herrscher vo Muspellzheimr werd de Füürriis Surtr gnennt. Er vertaidigt da Land miteme Flammeschwert wo heller isch as d Sunn und im End vode Welt brecht er in Kampf gege d Götter uuf und verbrennt di ganzi Welt mit Füür, drum werd de Weltebrand au surtalogi gnennt. S werd aber au gsait, ass im Endkampf de Surtr und de Gott Freyr sich gegesittig tödet. Nochem Surtr isch di isländischi Vulkaninsle Surtsey binennt, wo 1963 usem Meer taucht isch.

Südgermane

De Name chunnt au ufem Kontinent vor, und zwor im Zämehang mitem Weltuntergang dur Füür. I de altsächsische Bibeldichtig Heliand werd wie i de Edda vo de Macht vom Mutspell gredt:

mudspelles megin ober man ferit     »d Macht vom Mudspell chunnt öber d Mensche«. (Hel. 2591)
mutspelli cumit an thiustrea naht, al so thiof ferid     »Mutspelli chunnt i de düstre Nacht wienen Dieb chunnt« (Hel. 4358f).

Im altbayrische Gidicht Muspilli werd de Uusdruck ebefalls mitem Weltebrand bruucht.

Die südgermanische Vorstellige sind aber guet i de Bible bigründet: »Aber de Tag vom Herr werd choo wienen Dieb i de Nacht ... und d Erde und all Werch druffe werdet verbrene ... em Tag vom Herr, i demm d Himel vom Füür vergönd und d Eliment vor Hitz schmelze werdet.« (2.Petr. 3,10-12). Us dem Grund vermuetet e paar Forscher, as de Uusdruck "muspilli" vo christliche Glehrte bildet worden isch und ass d Skandinavier d Vorstellig vom Weltebrand vo de christliche Westgermane öbernoo hebit. Anderersits isch de Uusdruck völlig dunkel und s git kai akzeptabli Etymologii, wa eener för en alte und somit haidnische Uusdruck sprecht. S taar woll agnoo werde, as d Vorstellig vomene Weltebrand bi de Germane wie au bi vill andere Völker unabhängig vom Christetum bistande het.

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