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Porträt

laut.de-Biographie

Timbaland

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Produzent im Land?"

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Darf man ruhig fragen. Da Spiegel aber im Allgemeinen relativ schweigsame Zeitgenossen sind, zieht man besser andere Hilfsmittel zu Rate. Im Falle eines Produzenten liegt es nahe, einen Blick auf die veröffentlichten Platten, sowie die damit erreichten Awards zu werfen. Wer das bei Timbaland tut, dem sollte klar werden, dass es sich hier um einen Meister des US-Hip Hops der 90er handelt. Sieben Din-A4 Seiten voller Veröffentlichungen, auf denen der Name Tim Mosley prangt. Gold, Platin, Doppelplatin, Multi-Platin versammeln sich zu einem lustigen Stelldichein.

Den Grundstein zu seinem Erfolg legt der aus Cesapeake stammende Tim schon in den 80er Jahren. Von eintöniger Musik im Radio genervt, widmet er sich dem ultimativen "back to the roots"-Hobby eines Beatbauers: Beatboxing. So landen seine ersten Erzeugnisse, wie so oft, mittels eines kleinen Kassettenrecorders auf Band.

Einmal vom Hip Hop-Fieber gepackt, lässt sich die Entwicklung nicht mehr stoppen: Timbaland schafft sich zwei Turntables an und widmet sich fortan der hohen Kunst des DJing. In der Zeit lernt er durch einen Schulfreund den Rapper Magoo kennen, und die beiden bleiben aneinander kleben. Gemeinsam hängen sie ab, schreiben Texte, produzieren, hören Musik.

Mit neunzehn Jahren bekommt Tim die Chance, mit einem Produzenten von 2 Pac namens De Vante Swing ein Studio zu besuchen. Das Ergebnis: Im folgenden Jahr krallt er sich bis auf vier Tage dort fest. So viel Übung bleibt nicht ohne Wirkung. Mit Timbaland und seinen neuen Freunden Magoo, Ginuwine, Missy Elliot und Playa entsteht die "Da Bassment" Crew.

Für Timbaland bricht eine neue Zeit an: Ab 1996 verdient sich die Crew mit – fast komplett von ihm produzierten – Platten den Respekt der Hip Hop–Szene. Sein innovativer, elektronisch angehauchter Sound verdrängt teilweise sogar die Westcoast-Piano-Samples. Leider beibt dem Duo Timbaland and Magoo der große Erfolg der Teamkollegen Missy E. und Aaliyah verwehrt: Ihr Debütalbum "Welcome To Our World" verdient sich "nur" Platin. Das bessert sich weder mit dem Solowerk des Meister-Produzenten, "Tim’s Bio", noch mit dem zweiten Anlauf mit Magoo, "Indecent Proposal".

Als Konsequenz aus diesem "Misserfolg" gibt Timbaland Ende 2001 bekannt, keine eigenen Platten mehr zu veröffentlichen. Statt dessen arbeitet er am Aufbau seines eigenen Labels Beat Club. Kein Problem, schließlich gilt er als einer der teuersten Produzenten der späten 90er, - Rap-Größen wie Jay-Z, Snoop Dogg oder Nas stehen bei ihm Schlange.

Den erste Release auf Beat Club stellt Bubba Sparxxx "Dark Days, Bright Nights". Für das Debüt von Tweet steuert er drei Songs bei, frickelt für Scott Storch und Lil' Kim.

Seine Producer-Fähigkeiten sind aber nicht nur im Rapgame gefragt. Für Limp Bizkit steuert er einen Remix zu "New Old Songs" bei, den kommerziell erfolgreichsten Track fährt Timbaland aber mit einem komplett Hip Hop-unverdächtigen Künstler ein. Für Justin Timberlake produziert er dessen Übersingle "Cry Me A River" und macht den Ex-N Sync-Sänger damit auf einen Schlag auch abseits der Boyband-Klientel hoffähig.

Nach diesem Hit schraubt er 2003 an Bubbas zweitem Album "Deliverance", ehe er im Verbund mit Magoo doch wieder eine Scheibe an den Start bringt ("Under Construction II"). Beide Releases erhalten zwar positives Medienecho, reißen aber auf der kommerziellen Seite nichts Entscheidendes.

2004 steht Timbaland für LL Cool J, Xzibit, Fatman Scoop, erneut Jay-Z und Brandy an den Reglern. 2005 darf sich Jennifer Lopez glücklich schätzen, für ihr maues "Rebirth" die Dienste des Wizards in Anspruch zu nehmen.

Im selben Jahr bringt Timbaland mit der Mosley Music Group, die aus Beat Club Records hervorgeht, ein neues Label an den Start. Auf diesem sind Künstler wie Nelly Furtado und Justin Timberlake unter Vertrag. 2006 gibt er bekannt, an einem neuen Koop-Album zu arbeiten, für das sich die gewohnt protzige Feature-Liste wie ein Who Is Who des Musikbusiness liest: Dr. Dre, 50 Cent, Jay-Z, Nelly Furtado, Ludacris, Chris Martin, Missy Elliott. Desweiteren fummelt er noch für Björk, Duran Duran im Studio und auch Britney Spears möchte sich von ihm Tracks zimmern lassen.

2006 ist Timbaland mit satten sieben Singles in den Charts vertreten. Drei stammen aus dem weitgehend von ihm produzierten Timberlake-Album "FutureSex / LoveSounds". Nelly Furtados "Loose" hält sogar gleich viermal her, sorgt aber auch für einigen Wirbel: Im Januar werden Vorwürfe laut, Timbaland habe sich für die Melodie von "Do It" ungefragt bei dem finnischen Musikerkollegen Janne Suni bedient.

Das größtenteils via YouTube ausgetragene Drama übersteht Timbaland weitgehend unbeschadet. 2007 steuert er erst einmal Vocals zu "Wait A Minute" von den Pussycat Dolls bei. Dann kracht mit "Put It Down" die erste Single aus "Red Gone Wild", dem lang erwarteten Album Redmans aus den Boxen.

Sein nächster eigener Streich "Shock Value" erscheint im April. Neben nahezu allen bereits im Vorjahr angekündigten Mitwirkenden sind auch die auf Mosley Music Group unter Vertrag stehende Sängerin Keri Hilson, Pussycat Dolls-Frontfrau Nicole Scherzinger, Tony Yayo, The Hives, Fall Out Boy und Elton John zu hören - unter anderem. Die Single "Give It To Me" landet nach anfangs zögerlichen Verkäufen doch noch auf Platz 1 der US-Charts.

Was fehlt noch? Richtig, ein Videospiel. Dies entsteht in Zusammenarbeit mit Rockstar Games und lässt ab Sommer 2007 die Playstation zum Mischpult mutieren. Das Album für Madonna ist dann anschließend fällig.

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Surftipps

  • Offizielle Homepage

    Nobel, übersichtlich und umfassend.

    http://www.timbalandmusic.com
  • Mosley Music Group

    Labelhomepage mit allerlei Späßen.

    http://www.mosleymusicgroup.net
  • Timbo The King

    Dem König einen Schrein auf der offiziellen Fanpage.

    http://www.timbotheking.com
  • Timbaland auf Deutsch

    Schöne, offizielle deutsche Label-Site.

    http://www.timbaland.de

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