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EZB :
Gegen die Flaute

Christian Siedenbiedel
Ein Kommentar von Christian Siedenbiedel
Lesezeit: 1 Min.
Die EZB senkt die Zinsen. Die Gründe sind nicht nur erfreulich.

Es wirkte fast wie inszeniert: Unmittelbar vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank für Oktober korrigiert das europäische Statistikamt Eurostat die September-Inflationsraten für einzelne Euroländer und den Euroraum als Ganzes nach unten. Bei 1,7 Prozent lag die Inflationsrate jetzt nur noch, also doch deutlich unterhalb des (mittelfristigen) EZB-Ziels von zwei Prozent. Schon zuvor hatten Überraschungen nach unten bei nationalen Inflationsraten und schwache Einkaufsmanagerindizes an den Finanzmärkten die Erwartung geschürt, dass die Notenbank jetzt doch, anders als ursprünglich geplant, schon im Oktober die Zinsen weiter senkt. Auch wenn es wichtig ist, eine Rückkehr der Inflationswelle zuverlässig auszuschließen, scheint der Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte nach unten aktuell angemessen. Nur: Ein gutes Zeichen ist er nicht. Die niedrige Inflationsrate reflektiert nicht nur den Rückgang der Preise für Energie auf Jahressicht, die trotzdem noch nicht billig ist. Die niedrige Rate speist sich auch zu Teilen aus der Wirtschaftsflaute.

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