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Wertheim

[112] Wertheim, 1) Bezirksamt im badenschen Unterrheinkreise am Main; 16,210 Ew. 2) Hauptstadt hier u. des ehemaligen Main-Tauberkreises, an der Tauber u. dem Main, altes im Dreißigjährigen Kriege größtentheils zerstörtes Bergschloß (Stammhaus der Fürsten von Löwenstein-W.), zwei neuere Residenzschlösser der Löwensteinschen Standesherrschaft, Palais des Erbprinzen von Löwenstein-Wertheim, lutherische Kirche (darin gräfliche Begräbnisse), katholische Kirche, Synagoge, Lyceum, Gewerbschule, Freihafen seit 1834; 3400 Ew., fertigen Leder, Leinwand, Kattun, Tabak, Korkstöpsel; Weinbau, Wertheimer (s. Frankenweine B), den bessern am Main, den geringern an der Tauber; Handel mit Wein u. Getreide, Schifffahrt, Flößerei. W. ist Sitz einiger fürstlichen Behörden (drei fürstliche Domänenkanzleien, zwei Forstömler) u. gehört beiden fürstlichen Linien. Es ist seit 1556 durch die Schwügerin des letzten Grafen Michael von W. an den Grafen Ludwig von Löwenstein u. dessen Geschlecht gekommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 112.
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