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Ackermann, Rudolph

[4] Ackermann, Rudolph. Als Sohn eines Wagenbauers wurde Rudolph Ackermann am 20. April 1764 zu Stolberg i. Sa. geboren. Nach Besuch der Stadtschule in Schneeberg wollte er studieren, wozu aber des Vaters Geldbeutel nicht ausreichte. Er wurde Sattler und unternahm Reisen und Basel, Dresden, Leipzig, Zürich und Hüningen. Er ging 1784 nach Paris, und Zeichnen und Malen zu lernen. 8 Monate arbeitete er unentgeltlich bei dem berühmten Anton Carrossi. In der Langeschen Kutschenfabrik zu Brüssel fand er weitere Beschäftigung, von wo er nach London ging. Mit einem deutschen Landsmann, Facius, debitierte er hier ein Modejournal und gab auf eigene Faust Musterblätter zu neumodischen Kutschen, Fahrzeugen u. s. w. heraus, die bedeutenden Anklang fanden; das war der Anfang seines Kunsthandels. Er wurde Londoner Bürger, heiratete eine reiche Engländerin und begründete 1818 ein Modejournal unter dem Titel »Repository of Arts, Literature, Fashions«, das sofort Anklang fand, da es gut redigiert wurde. Reiche britische Sammler unterstützten ihn bei der Herausgabe einer Reihe topographischer Werke, die mit der ganzen Pracht britischer Aquatintatechnik ausgestattet waren. Er hat in England das Taschenbuch Forget me not nach deutschem Vorbild herausgegeben, welches größte Verbreitung fand. Neben großem Kunstverständnis besaß er auch gediegene kunsthistorische Bildung. Er lieferte Cotta die Stahlstiche für die zierlichen Unterhaltungsbücher in Taschenformat und beschäftigte Englands hervorragendste Kupferstecher. Senefelders Lithographiewerk hat er ins Englische übertragen und für die Verbreitung dieser Kunst in seinem neuen Vaterlande viel gewirkt. Als er am 30. März 1834 starb, hinterließ er seinen Söhnen eine Firma mit Weltruf.

Quellen: Börsenblatt 1834; Wolfram, Männer des Verdienstes, 2. Band, Zwickau 1865; Lupin, Biographien, Stuttgart 1826.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 4.
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