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Vaillant

[332] Vaillant (spr. Walliang), 1) Wallerant, geb. 1623 in Lille, Maler, Schüler von Erasmus Guellinus, machte sein Glück bei der Kaiserkrönung Leopolds in Frankfurt, wurde sodann an den französischen Hof gezogen u. wandte sich zuletzt nach Amsterdam. Er ist der erste, welcher nach der von Prinz Ruprecht von der Pfalz erfundenen Manier in Schwarzer Kunst arbeitete. Er hatte vier Brüder, welche er in der Malerei unterrichtete, u. st. zu Amsterdam 1677. 2) Jean Foy B., geb. 24. Mai 1632 in Beauvais, studirte Anfangs Jurisprudenz, dann Medicin u. prakticirte als Arzt, legte sich aber auf Numismatik u. wurde von Colbert nach Italien, Sicilien, Griechenland u. dem Orient geschickt, um für das Pariser Münzcabinet zu sammeln. Auf seiner zweiten Reise (1674) wurde er von einem algierer Seeräuber gefangen; als er nach fünfmonatlicher Gefangenschaft auf der Reise nach Frankreich war, wurde er abermals von einem Corsaren eingeholt, u. um die geretteten 21 Goldmünzen zu erhalten, verschlang er sie; er entkam seinen Verfolgern u. zu Lyon gelang es seinem Freund Dufour ihn von seinem Schatz zu entbinden. Bald darauf unternahm er nochmals eine Reise in den Orient u. st. 23. October 1706 in Paris; er schr.: Numismata aurea Imperatorum, Augustorum et Caesarum in coloniis, municipiis etc. percussa, Par. 1688, 2 Bde., n.A. 1697; Numismata Imperatorum etc. a populis rom. ditionis graece loquentibus, ebd. 1698 u. Amst. 1700; Seleucidarum imperium, ebd. 1681; Historia Ptolemaeorum, Amst. 1701; Numi ant. familiarum rom., Amst. 1703, 3 Bde.; Arsacidarum imperium, Par. 1725; Achaemenidarum imperium, ebd. 1725; Numismata Imperatorum rom. praestantiora, Rom 1743, 3 Bde. 3) Sebastian, geb. 1669 zu Vigny bei Pontoise, studirte Chirurgie, dann Botanik, wurde Demonstrator der Botanik zu Paris u. st. 1722; er schr.: Botanicon Parisiense, Par. 1727, Fol. Er hielt zuerst den Blumenstaub der Pflanzen für männlichen Samen u. nicht, wie Tournefort, für Excremente der Blumen. 4) Franz, s. Levaillant. 5) Graf Jean Baptiste Philibert, geb. am 6. Dec. 1790 in Dijon, besuchte die Polytechnische Schule, wurde 1809 Souslieutenant im Geniecorps, 1811 Premierlieutenant bei dem nach Danzig detachirten Sappeurbataillon, 1812 Capitän bei der Armee in Rußland u. 1813 Adjutant des Generals Haxo. Am 30. August 1813 kriegsgefangen, kehrte er 1814 nach Frankreich zurück u. wurde wieder dem General Haxo beigegeben. 1815 nahm er an den Befestigungsarbeiten von Paris Theil u. wohnte den Schlachten von Ligny u. Waterloo bei. 1826 zum Bataillonschef ernannt, machte er 1830 die Expedition nach Afrika mit. Als Oberstlieutenant nahm er an dem Feldzuge in Belgien, einschließlich der Belagerung der Citadelle von Antwerpen, Theil. Er wurde 1833 Oberst, 1834 Commandeur des zweiten Genieregiments, 1837 Director der Fortificationen zu Algier, 1838 Maréchal de camp, 1839 Commandant der Polytechnischen Schule, 1840 Director der Fortificationen von Paris auf dem rechten Seineufer, 1845 Generallieutenant, im März 1848 Mitglied der Commission zur Prüfung der Vertheidigungsanstalten Frankreichs u. im Juni Präsident des Comités der Fortificationen, 1849 Befehlshaber des Genies bei dem Expeditionscorps des Mittelmeeres, wegen seiner Verdienste bei der Belagerung von Rom 1851 Marschall von Frankreich u. nach der Restauration des Kaiserthums 1852 Großmarschall des Palastes. Im März 1854 wurde er Kriegsminister u. verwaltete nach Fortoul's Tod (1856) auch kurze Zeit das Ministerium des Cultus u. Unterrichts; im Mai 1859 trat er das Portefeuille des Krieges an den Marschall Randon ab, wurde im December 1860 dafür Minister des Kaiserlichen Hauses u. nach des Admirals Hamelin Tode im Jan. 1864 Großkanzler der Ehrenlegion. 6) V., geb. 1793, französischer Contreadmiral, war vom 24. Jan. bis 11. April 1851 Marineminister, dann bis 1853 Gouverneur der Antillen, war später Mitglied des Admiralitätsrathes u. wurde 1854 Viceadmiral; er st. 5. Nov. 1858 in Paris.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 332.
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