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Trithemĭus

[847] Trithemĭus (Trittenheim), eigentlich Johann Heidenberg, geb. 1. Febr. 1462 in Trittenheim od. Treitheim im Trierschen als Sohn eines Landmanns, besuchte erst die Lateinische Schule in Trier, wanderte dann als fahrender Schüler durch mehre Gegenden Deutschlands, studirte darauf in Heidelberg Theologie u. Humaniora, wurde 1482 Benedictinermönch im Kloster St. Martin zu Sponheim bei Kreuznach u. 1483 Abt dieses Klosters, wo er die Klosterzucht herstellte, einen wissenschaftlichen Sinn unter den Mönchen weckte u. bes. die Bibliothek während seiner 23jährigen Amtsführung wieder herstellte; er wurde 1506 Abt des Klosters St. Jakob zu Würzburg, wo er 16. Decbr. 1516 starb. T. ist bes. als Beförderer der wissenschaftlichen Cultur, namentlich des Quellenstudiums der Geschichte, berühmt; durch die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften brachte er sich in den Verdacht in die Geheimnisse der Schwarzen Kunst eingeweiht zu sein. Seine geschichtlichen Werke, die Chronik der Klöster Hirschau, Sponheim, St. Jakob, Lebensbeschreibung des Rhabanus Maurus, Untersuchung über die Geschichte der Franken, Catalogus illustrium virorum Germaniam exornantium u. De scriptoribus ecclesiasticis, herausgeg. von Freher, Frankf. 1601, 2 Bde., Fol.; außerdem schrieb er: Quaestiones ad Maximilianum Caesarem, Oppenh. 1515; Naturales quaestiones; Polygraphia, ebd. 1518; [847] Steganographia, Frankf. 1606; Sermones et exhortationes ad monachos, Strasb. 1516; De triplici religione claustralium et spir. exercitio monachorum; De religiosorum tentationibus; De vanitate et miseria vitae; Institutio vitae sacerdotalis; herausgeg. als Opera spiritualia von Busäus, Mainz 1604, Fol. u. Paralipomena Trithemii, 1605; seine Epistolae familiares, herausgeg. 1536.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 847-848.
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