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Tibullus

[587] Tibullus, Albius, römischer Dichter, geb. um 56 v. Chr. in Rom, aus ritterlichem Geschlecht; er war in den bürgerlichen Unruhen um seine Güter gekommen u. nur ein kleines Landgut bei Pedum, zwischen Tibur u. Präneste, war ihm geblieben. Nachdem er schon seit 42 im Heere gedient hatte, begleitete er 31 seinen Freund M. Valerius Messala in den Krieg nach Aquitanien u. 30 nach Asien, erkrankte aber auf Corcyra u. mußte zurückbleiben. Er st. 19 od. 18 v. Chr. Von seinen Gedichten haben sich 4 Bücher Elegien erhalten, von denen das 3. unter dem Namen des Lygdamus u. das 4. unter dem der Sulpitia geschrieben ist u. welche schon längst dem T. abgesprochen u. das erstere dem Ovidius, das letzte der Sulpitia (s.d.) zugetheilt worden sind. In seinen Gedichten singt er das Lob des Landlebens mit dessen Reizen, Beschäftigungen u. Festen, u. seiner rein geliebten Plania od. Plautia unter dem Namen Delia (welche ihm aber nachher untreu wurde u. einen reichen Mann heirathete) mit Gefühl u. Anmuth u. in meisterhafter Composition. 1. Ausg. o. O. u. J. (1472) u. ö.; später von J. Broukhusius, Amst. 1708; von Heyne, Lpz. 1755, 4. Ausg. von Wunderlich, 1817, dazu Suppl. von Dissen, Lpz. 1819; von J. H. Voß, Heidelb. 1811; von Huschke, 2 Bde., Lpz. 1819; E. K. Chr. Bach, ebd. 1819; L. Dissen, Gött 1835, 2 Bde.; Haupt, Lpz. 1853; deutsch von Strombeck, ebd. 1789, 2. Ausg. 1825; von Voß, Tüb. 1810; Koreff, Par. 1810; Bauer, Regensb. 1816; E. Günther, Lpz. 1825; F. W. Richter, Magdeb. 1831; Nürnberger, Berl. 1838; Teuffel, Stuttg. 1855. Über T. schrieben G. Gyraldus, Basel 1545; Chr. Fr. Ayrmann, Wittenb. 1719; Spohn, De Tibulli vita et carm., Lpz. 1819: O. Gruppe, T. u. Propertius, Lpz. 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 587.
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