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Thurm- u. Schwertorden

[572] Thurm- u. Schwertorden, portugiesischer Militärverdienstorden, gestiftet 1459 vom König Alfons V. für 27 Ritter, zu Ehren seiner 27 Lebensjahre bei der Eroberung von Fez; er wurde 1780 in einen Militärorden verwandelt, 1808 vom König Johann VI. zu Rio de Janeiro erneuert, mit allen Privilegien der andern Orden begabt u. für In- u. Ausländer zum Verdienstorden erhoben, u. 1832 von Dom Pedro, welcher ihn bes. für Thaten gegen Dom Miguel bestimmte. Der König ist stets Großmeister, der Kronprinz Großcomthur, jeder Prinz Großkreuz; drei Klassen: Großkreuze, Commandeure, Ritter; Decoration: ein sechsarmiges, zwölfspitziges Kreuz od. Stern mit Kugeln, in dem obern Arm ein goldener Thurm; den Mittelpunkt bildet ein Medaillon, in dessen Mitte ein Schwert auf einem Kranz liegend, um denselben läuft ein Reif von blauer Emaille mit der Devise: Valor, Lealdade (Stärke, Ergebenheit); auf dem Revers ein aufgeschlagenes Buch, auf dessen einem Blatt das portugiesische Wappen, auf dem andern die Worte: Carta constitutional da monarquia u. die Umschrift Pelo rei et pelo lei (für den König u. für das Gesetz). Die Decoration wird von den Rittern silbern, von den andern Klassen golden am dunkelblauen Bande getragen; die Ordenskette besteht aus abwechselnd Schwertern u. Thürmen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 572.
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