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Tempelweihe

[361] Tempelweihe, die feierliche Einweihung des Tempels zu Jerusalem. Die Einweihung des Salomonischen Tempels geschah durch Salomo in Gegenwart aller Stammfürsten u. Volksältesten. Die Bundeslade u. alle heiligen Gefäße der Stiftshütte wurden in feierlichem Aufzuge, getragen von Priestern u. Leviten, in den Tempel gebracht; alsdann sprach Salomo das Weihegebet u. die Priester opferten 22,000 Ochsen u. 120,000 Schafe, wozu das ganze Volk auf 14 Tage in einzelnen Abtheilungen geladen war. Der zweite Tempel, dessen Bau unter Serubabel begann, wurde auch feierlich geweiht, aber nicht mit so großem Aufwand. Als der zweite Tempel von dem syrischen König Antiochos Epiphanes geplündert u. durch Ausübung heidnischen Gottesdienstes darin geschändet worden war, weihte ihn Judas Makkabäos von Neuem mit einem achttägigen Feste. Dieser T. zu Ehren wurde bei den Juden ein jährliches Tempelweihfest (Chanuka, gr. Eukainismos, Enkainia), am 25. Kislen (6. Dec.), eingeführt. Während dieses Festes wurden die Häuser erleuchtet u. so lange diese Lichter brannten, wurde nicht gearbeitet. Daher feiern die heutigen Juden diese 8 Tage durch ein besonderes Chanukagebet, bes. aber dadurch, daß in jeder Familie am 1. Tage ein besonderes Lichtchen angezündet wird u. dann alle Tage um eins mehr. So lange diese Lichter brennen, bei Frommen auch die ganzen 8 Tage hindurch, wird nicht gearbeitet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 361.
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