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Simrock

[119] Simrock, Karl Joseph, geb. 28. Aug. 1802 in Bonn, studirte seit 1818 auf der dortigen Universität u. seit 1822 in Berlin Jurisprudenz, trat 1823 als Auscultator in preußischen Staatsdienst, wurde 1826 Referendar, aber 1830 wegen eines Gedichts, wozu ihn die ersten Nachrichten von der Französischen Revolution hinrissen, aus dem Staatsdienst entlassen, blieb darauf noch zwei Jahre in Berlin, kehrte dann an den Rhein zurück u. lebte theils in Bonn, theils auf seinem Weingute Menzenberg bei Bonn; 1850 wurde er Professor der Deutschen Sprache u. Literatur in Bonn. Er schr.: Der arme Heinrich, Berl. 1830; Quellen des Shakespeare, ebd. 1831, 3 Bde.; Novellenschatz der Italiener, ebd. 1832; Wieland der Schmied, Bonn 1835; Rheinsagen, ebd. 1837, 4. A. Bonn 1850; Zwanzig Lieder von den Nibelungen, ebd. 1840; Shakespeare als Vermittler zweier Nationen, Bonn 1842; Gedichte, 1844; Der gute Gerhard von Köln, Frankf. 1847; Kerlinginsches Heldenbuch, ebd. 1848, 2. A. 1855; Erzählungen für Kinder, ebd. 1848; Bertha die Spinnerin, ebd. 1853; Handbuch der deutschen Mythologie, Bonn 1853–1855; Legenden, ebd. 1855; Der gute Gerhard u. die dankbaren Todten, Bonn 1856; Die Nibelungenstrophe u. ihr Ursprung, Bonn 1858; Der Wartburgkrieg, Stuttg. 1858; gab heraus; Das malerische u. romantische Rheinland, Lpz. 1839, 3. A. ebd. 1851; Rheinsagen, Bonn 1837, 5. A. 1857; Deutsche Volksbücher, erst Berlin, dann Frankfurt 1839–55,36 Stück; Das Heldenbuch, Stuttg. 1843–49, 6 Bde.; Altdeutsches Lesebuch in neudeutscher Sprache, Stuttg. 1854, 2. A. Bonn 1859 u. übersetzte: Die Nibelungen, Berl. 1827, 10. A. Stuttg. 1856; Gedichte Walthers von der Vogelweide, Berl. 1833, 2 Bde.; Wolframs von Eschenbach Titurel u. Parcival, Stuttg. 1842; Lieder der Edda, Stuttg. 1851, 2. A. ebd. 1855; Beowulf, ebd. 1859. Vgl. A. Kaufmann, Quellenangaben zu S-s Rheinsagen, Lpz. 1862.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 119.
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