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Selensaure Salze

[814] Selensaure Salze (Seleniate), Verbindungen[814] der Selensäure mit Basen; sie sind den entsprechenden schwefelsauren Salzen ganz ähnlich u. mit ihnen isomorph, verpuffen aber beim Glühen mit Kohle, entwickeln, mit Salzsäure erwärmt, Chlor; beim Erhitzen mit Salmiak zersetzen sie sich unter Abscheidung von Selen Aus den Lösungen der S-n S. fällen Barytsalze selensauren Baryt, welcher in heißer Salzsäure löslich ist; auf diese Weise kann die Schwefelsäure von der Selensäure getrennt werden; auch wird der selensaure Baryt beim Glühen im Wasserstoffstrom zu Selenbarium reducirt, während schwefelsaurer Baryt sich nicht verändert. a) Selensaurer Baryt, Ba O, Se O3, unlöslich in Wasser, verwandelt sich beim Kochen mit Salzsäure in selenigsauren Baryt; kann durch Schwefelsäure nicht zerlegt werden, gibt, mit Salmiak erhitzt, ein Sublimat von Selen; wird durch Wasserstoff zu Selenbarium reducirt. b) Selensaures Bleioxyd, PbO, Se O3, weißes, unlösliches Pulver. c) Selensaures Eisenoxyd, das neutrale Salz ist dem schwefelsauren Eisenoxyd völlig gleich. Ein saures Salz scheidet sich aus einer Lösung von Eisen in einem Gemisch von seleniger Säure u. Salpetersäure in blätterigen pistazgrünen Krystallen von der Zusammensetzung Fe2O3, 6SeO3 aus. Durch Behandeln mit Ammoniak erhält man ein basisches Salz. d) Selensaures Eisenoxydul, dem schwefelsauren Eisenoxydul ganz ähnlich, wird durch Auflösen von Eisen in Selensäure erhalten; die Krystalle sind denen des Eisenvitriols gleich u. lassen sich nur in Kohlensäure od. Wasserstoffgas unzersetzt aufbewahren. e) Selensaures Kali, KO, SeO3, durch Schmelzen von Selen od. selenigsaurem Kali od. seleniger Säure mit Salpeter; aus der Auflösung der geschmolzenen Masse krystallisirt erst Salpeter, dann selensaures Kali. Es ist dem schwefelsauren Kali ganz ähnl ich u. damit isomorph, entwickelt mit Salzsäure Chlor, indem sich selenigsaures Kali bildet, aus welchem dann schweflige Säure das Selen abscheidet. Das saure Salz ist dem entsprechenden schwefelsauren Salz ähnlich u. isomorph. f) Selensaures Kupferoxyd, CuO, SeO3, dem Kupfervitriol ähnlich, krystallisirt mit Eisenvitriol in der Form des letzteren, mit schwefelsaurer Magnesia in derselben Krystallform. g) Selensaures Natron, NaO, SeO3, wie das Kalisalz dargestellt, ist dem schwefelsauren Natron völlig ähnlich; über 40° krystallisirt das Salz wasserfrei, bei gewöhnlicher Temperatur schießen Krystalle mit 10 Äquivalenten Wasser an. h) Selensaures Zinkoxyd, ZnO, SeO3, krystallisirt mit 7 Äquiv. Wasser in der Form des Zinkvitriols; außerdem existirt noch ein Salz mit 3 u. eins mit 6 Äquiv. Wasser.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 814-815.
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