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Lima [1]

[379] Lima, 1) Fluß, entspringt in der spanischen Prov. Galicia, fällt in der portugiesischen Provinz Minho, auf einige Meilen schiffbar geworden, bei Viana ins Atlantische Meer. Er hieß im Alterthum Limäa ; wegen eines Unfalles der Turbuler u. Celten an ihm, galt er für ominös, u. selbst 136 v. Chr. wollten die Soldaten des Brutus Callaicus denselben nicht überschreiten; 2) Departamiento der südamerikanischen Republik Peru; schmaler Strich am Stillen Ocean, 1800 QM., 183,000 Ew.; auf der Landseite durch einen Zweig der Cordilleras begrenzt, hat nur schwache Flüsse; 3) Hauptstadt des Departamientos u. des ganzen Staates, am Rimac, 2 Stunden von dessen Mündung in den Stillen Ocean; Sitz der höchsten Staatsbehörden u. des Congresses, Erzbischof, 65 Kirchen, darunter Kathedrale, viele Klöster, Universität, Schifffahrtsschule, Medicinischchirurgische Akademie, 5 Gymnasien u.a. Schulen, Münze, schöne Spaziergänge (Orangenalleen am Flusse), Handel mit Landesproducten gegen europäische Waaren, Fabriken in Silberzeug, Leder, Seiden- u. Baumwollenwaaren u.a.m.; Reiterstatue Bolivars; 80,000 Ew. Der Hafen von L. ist Callao (s.d.), davon nur eine Meile entfernt, an einer Bai (darin die Insel St. Lorenzo). L. wurde 1535 unter dem Namen Ciudad de los Reynes (Stadt der Könige) von Pizarro gegründet u. nach dem Platz eines alten heidnischen Tempels, wo später ein Dominicanerkloster stand, La chaca de Rimaotamba, Rimao, später Lima genannt; wurde 1746 durch ein Erdbeben fast ganz zerstört, 1822 u. 1828 ebenfalls starkes Erdbeben; 4) Städtischer Bezirk mit Postamt in der Grafschaft Livingston des Staates New York (Nordamerika); Wesleyan [379] Seminar; 3000 Ew.; 5) Hauptort der Grafschaft Allen im Staate Ohio, am Ottawa River, an der Ohio-Indiana Eisenbahn u. der Dayton-Michigan Eisenbahn, Eisenschmelzerei, 1836 angelegt; 1853: 1200 Ew.; 6) Postort in der Grafschaft La Grange des Staates Indiana, war bis 1842 Hauptort der Grafschaft.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 379-380.
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