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Lasso [2]

[139] Lasso, Orlando di L., Roland de Latre, geb. 1530 in Mons im Hennegau, wurde als Knabe wegen seiner schönen Stimme entführt, kam in die Dienste Ferdinands Gonzaga, Vicekönigs von Neapel, welcher ihn mit nach Italien nahm u. dort für seine Ausbildung sorgte. Nach Verlust seiner Stimme lebte er als Musiklehrer drei Jahre in Neapel u. wurde 1551 als Kapellmeister in St. Lateran nach Rom berufen. Das Heimweh trieb ihn von dort 1553 zurück; da er aber seine beiden Eltern todt fand, reiste er nach Paris u. London u. hielt sich nachher längere Zeit in Antwerpen auf, von wo er von dem Kurfürsten Albert 1556 od. 1557 nach München als Hofkapellmeister berufen wurde, wo er 1599 st. u. wo ihm 1849 ein Denkmal gesetzt wurde. Seine zahlreichen Werke, meist geistliche Musik, werden auf der Münchner Bibliothek aufbewahrt. Er vereinfachte die Taktarten u. deren Zeichen u. soll der erste gewesen sein, welcher das Tempo durch italienische Wörter über den Musikstücken anzeigte. Seine Söhne, Rudolf u. Ferdinand, gaben: Magnum opus O. de L. musicum, Münch. 1604, 17 Bde., heraus; Biographische Notiz von Dehn, Berl. 1837.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 139.
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