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Konieh

[680] Konieh (Konia), 1) (sonst Lykaonia), Liwa im türkischen Ejalet Karaman (Kleinasien), eben,[680] umgeben vom Taurus u. einigen Zweigen desselben; Fluß Sihan u. See von K.; Gebirg: Kumburuni; zum Theil gut angebaut; 2) Hauptstadt darin, Sitz eines griechischen Erzbischofs; hat Mauern, altes Schloß, viele Moscheen, Schulen, Bäder, Fabriken in Baumwolle u. Seide, Leder, Handel mit Wachs, Gummi, Traganth, Galläpfeln u.a. levantischen Artikeln; Derwischkloster der Marlewiten mit 500 Mönchen; berühmt ist auch das Halwa (Honiggebäck) von K.; 30,000 Ew. K. ist das alte Ikonion (s.d.); es wurde 1103 von Kilidsch Arslan zur Residenz des Sultanats Rum erhoben; im 13. Jahrh. von Ala Eddin Keikobad mit Mauern umgeben; nach dem Sturz der Sultane von Rum machte es Karaman im 14. Jahrh. zur Haupt- u. Residenzstadt des Seldschukenreichs; 1386 wurde es von Murad I. belagert, 1392 von Bajazet I. erobert; aber 1402 von Timur, Karams Sohne, an Muhammed zurückgegeben; 1414 wieder von den Osmanen erobert, aber von Muhammed zurückgegeben; 1466 von Sultan Muhammed II. erobert; 1482 von Dschem, Bruder Bajazets II., vergebens belagert; 1511 von Achmed, Sohn Bajazets II., erobert; hier 30. Mai 1559 Sieg Solymans über seinen Bruder Bajazet; 15. Aug. 1624 in der Ebene von K. Sieg der Türken unter Muhammed über die Turkmannen unter Abasa; 21. Decbr. 1832 Sieg der Ägyptier unter Ibrahim Pascha über die Türken unter Reschid Pascha.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 680-681.
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