[33] Hardouin (spr. Harduäng), 1) Johann, geb. 1646 zu Quimper in der Bretagne; trat 1666 in den Jesuitenorden, beschäftigte sich neben der Theologie bes. mit Philologie, wurde 1683 Bibliothekar am Collegium Ludwigs d. Gr. u. Lehrer der Theologie in Paris u. st. daselbst 3. Septbr. 1729. Er erklärte die alten Klassiker, mit Ausnahme Ciceros, Plinius des Ältern, Virgils Georgika u. Horazens Satyren, auch Homer, Herodot u. Plautus für Werke der Mönche im 13. Jahrh. u. behauptete, das N. T. sei ursprünglich lateinisch geschrieben; auch verwarf er alle Kirchenschriftsteller als von denselben Späteren untergeschoben u. erklärte alle alten Kunstwerke, Inschriften u. Münzen für unecht. Seine Ordensbrüder waren darüber so entrüstet, daß sie ihn zum Widerruf seiner Paradoxien nöthigten. Die ersten Äußerungen seiner Paradoxien erschienen in: Chronologia nummis antiquis illustrata, 1677; Défense de la lettre de S. Chrysostome à Césarie, Par. 1690; Collectio regia maxima concilior gr. et lat., Paris 1715, 11 Bde., Fol.; er gab auch heraus den Petavius, Antw. 1705, 3 Bde., Fol., den Themistios u. des Plinius Hist. nat.; Opera varia, Amst. 1733, Fol.; Opera sel., ebd. 1709, Fol. 2) So v.w. Arduin.