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Defilement

[795] Defilement (fr., spr. Desilmang), in der Befestigungskunst diejenige Anordnung der Befestigungsanlagen, durch welche Alles das, was Deckung erhalten soll, auch möglichst gegen feindliche Zerstörung sichergestellt wird. Wenn man die Linien der Befestigungen so legt, daß sich der Feind entweder gar nicht od. doch nur möglichst unvortheilhaft in ihren Verlängerungen aufstellen kann, so heißt das horizontales D., dasselbe soll also gegen die Enfilade schützen. Das verticale D. aber bestimmt die Höhe der Brustwehren, in der Art, daß von keinem Punkte des Angriffsterrains die zu deckenden Räume durch directes Feuer des Feindes getroffen werden können. Wenn das verticale D. nur nach einer Seite hin, auf welcher sich dominirende Punkte befinden, ausgeführt zu werden braucht, nennt man es einfach, dagegen zusammengesetzt, wenn überhöhende Punkte sich auf mehreren Seiten befinden, u. daher nach mehreren Seiten hin Deckung zu erzielen ist. Da dies Letztere oft nur durch allzugroße Erhöhung der Brustwehren zu erreichen wäre, so wird statt dessen quer durch die Befestigung eine Traverse gelegt. Bisweilen sucht man das verticale D. auch wohl nur durch Anlage eines Bonnet, d.h. der Erhöhung eines Stücks der Brustwehr, zu erreichen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 795.
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