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Balg [1]

[241] Balg, 1) ein weicher, zur Hülle eines anderen dienen der Körper; bes. 2) (Jagdw.), die Haut kleiner, wilder Thiere; daher Balgbret, schmales Bret, um Fuchs- u. andere Bälge zum Austrocknen darüber zu spannen. Auch hat man eigene Balgspanner, zwei Latten durch ein Charnier an Einem Ende an einander befestigt, durch die beiden Schenkel des Instrumentes geht eine Querlatte, so daß sie an einem Ende fest ist, an dem anderen sich bewegt. In diese Querlatte sind kleine Löcher gebohrt, mittelst deren u. eines Pflocks der B-spanner gespannt werden kann. Man nagelt nun den Balg mit den Hinterläufen fest u. dehnt ihn nach vorn mit beiden Schenkellatten aus; 3) die abgelegte Haut von Schlangen, Raupen, Larven etc.; 4) ausgestopfter Vogel, auf dem Vogelheerde als Lockvogel aufgestellt; 5) (Gluma), der Kelch der Grasblumen, s. Grasblüthe; 6) die Haut der Weinbeeren, Erbsen etc.; 7) das Häutchen an der Ähre, in welchem das Samenkorn sitzt; 8) so v.w. Blasebalg, s.d.; 9) (Cystis, Med.), kleine, runde, geschlossene, im Körper auf krankhafte Weise sich bildende, innen mit einer glatten Haut überzogene u. mit irgend einer Masse (s.u. Balggeschwulst) angefüllte Säcke; 10) eine Art einfacher Drüsen; kleine häutige Bläschen, in deren Höhle besondere Säfte abgesondert, einige Zeit aufbewahrt u. dann auf die Oberfläche derjenigen Organe ausgeschieden werden, in welchen die B. liegen. Hierher gehören die Schleimbälge in den Schleimhäuten, die Fettbälge in der Haut, die Schmalzbälge im äußeren Gehörgang u. die Talgbälge im Schlauch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 241.
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