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Noah

[11] Noah (eigentlich Noach, griech. Noe, so v.w. Tröster), 1) Sohn Lamechs, der letzte unter den Patriarchen des Sethischen Stammes vor der Sündfluth; führte ein frommes Leben u. wurde von Gott zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechts erwählt, indem das erst geschaffene u. im Laufe der Zeit ganz verderbte durch die Sündfluth umkommen sollte. Er mußte, um sich u. die Seinigen u. ein Paar von jeder Thierart zu erhalten, ein Schiff (Arche Noä) bauen (s.u. Sündfluth). Nach der Sündfluth verließ er die Arche, baute einen Altar, brachte Opfer u. errichtete mit Gott einen Bund, in welchem ihm Gott unter dem Gnadenzeichen des Regenbogens die Verheißung gab, daß keine allgemeine Sündfluth mehr über die Erde kommen sollte, u. sieben Gebote (Noachitische Gebote) einschärfte (s.u. Hebräer [Ant] I. A) f). Sein Weib, die jedoch in der Heiligen Schrift nicht genannt wird, soll Noema geheißen haben u. in Marend begraben worden sein; seine drei Söhne, Sem, Ham u. Japhet (s.d.a.), sollten den Erdboden wieder bevölkern. N. trieb nun den Ackerbau u. pflanzte Weinberge. Als er sich einmal im Saft der Weinbeeren berauscht u. im Schlaf entblößt hatte, spottete Ham darüber gegen seine ältern Brüder. Diese aber legten ein Gewand auf ihre Schultern u. warfen es mit abgewendeten Augen rücklings über den Vater. Als N. beim Erwachen den Vorgang erfuhr, verfluchte er Ham, welcher Knecht seiner Brüder sein sollte, Sem u. Japhet dagegen segnete er. N. st. 950 Jahre alt u. wurde in Mesopotamien begraben. Seine Nachkommen breiteten sich nun weit aus; s. Semiten, Japhetiten, Hamiten. Die Juden haben viele Sagen über N., auch in den ersten christlichen Jahrhunderten hielt man den Gedanken fest, daß N. die Erde unter seine drei Söhne nach der Sündfluth vertheilt habe, u. bei Philastrius im 4. Jahrh. werden diejenigen als Ketzer bezeichnet, welche dies leugnen. 2) N. Mardochai Manasse, jüdischer Abkunft, geb. 1784 in New York. Um 1812 war er amerikanischer Consul in Algier, wurde jedoch bald wieder zurückberufen; er gab dann in New York eine Zeitung heraus u. trat mit Theaterkritiken u. einigen Schauspielen auf; 1820 wurde er Sherif von New York u. bat 1822 die Regierung von New York, ihm eine Insel unweit des Niagarafalls zu schenken, wo er eine Colonie europäischer Juden gründen wollte. Dies geschah auch; indessen litt die Schenkung an Formfehlern, u. 1825 wurde die Insel vom[11] Staat verkauft, worauf N. mit seinen Freunden einen großen Antheil an derselben kaufte, dort den Grundstein zur neuen Judenstadt legte, sich zum ersten Richter in dem neuen amerikanischen Israel erklärte, die Kleidung eines Oberpriesters anlegte u. alle Juden aufforderte, nach seiner neuen Stadt zu ziehen u. so das neue Israel zu gründen, auch den Rabbi von Paris u. einige andere mit Einsammeln von Steuern beauftragte. Aber weder Juden noch Geld erschienen, u. N. ging wieder nach New York zurück, wurde dort später Vorstand der israelitischen Gemeinde, gab die Sunday Times heraus u. st. daselbst 1851. 3) (Nuh), Name zweier samanider Herrscher in Persien (s.d.) im 10. Jahrh.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 11-12.
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