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Wido

[591] Wido, römischer Kaiser, Sohn des Herzogs Wido I. von Spoleto, war seit 876 Herzog von Camerino und erbte 882 von seinem Neffen Wido III. auch die Herrschaft über Spoleto. Da er mehrfach das päpstliche Gebiet verletzt hatte, schritt Kaiser Karl III. 883 gegen ihn ein; W. entzog sich indessen der Verhaftung durch die Flucht und leistete dem Kaiser Widerstand, bis er 885 zu Gnaden aufgenommen wurde. Papst Stephan V. trat nun in die engste Verbindung mit ihm, wodurch W., der 885 die Sarazenen am Garigliano schlug und sich vorübergehend der Fürstentümer Capua und Benevent bemächtigte, die bedeutendste Machtstellung in Italien erlangte. Vom Erzbischof Fulko von Reims gerufen, ging W. nach Karls III. Tode 888 nach Frankreich und ließ sich vom Bischof von Langres zum König krönen, kehrte aber, da er nur geringen Anhang hatte, nach Italien[591] zurück, um seinem alten Feind Berengar, Markgrafen von Friaul, die eben empfangene Krone von Italien streitig zu machen. Er siegte 889, vielleicht an der Trebbia, und ließ sich dann von einer Versammlung der italienischen Bischöfe in Pavia zum König von Italien wählen; Papst Stephan V. verlieh ihm 21. Febr. 891 zu Rom die Kaiserkrone. Als aber Berengar gegen ihn den deutschen König Arnulf zu Hilfe rief, der 894 in Oberitalien einfiel, mußte W. sich hinter den Po zurückziehen und starb im Dezember d. J. an einem Blutsturz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 591-592.
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