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Steinmann

[911] Steinmann, Gustav, Geolog und Paläontolog, geb. 9. April 1856 in Braunschweig, studierte seit 1874 in Braunschweig und München, wurde 1877 Assistent am Geologisch-paläontologischen Institut in Straßburg, habilitierte sich daselbst 1880 als Privatdozent, wurde 1885 außerordentlicher Professor in Jena, 1886 in Freiburg Professor der Mineralogie und Geologie, 1895 Professor der Geologie und Paläontologie und Direktor des Geologischen Instituts, seit 1906 ist er Professor und Direktor des Geologischpaläontologischen Instituts in Bonn. 1882–84 durchforschte er die Pampas von Argentinien und die Kordilleren von Chile und Bolivia, 1903–04 machte er eine zweite wissenschaftliche Reise nach Argentinien, Bolivia und Peru. Weitere Reisen erstreckten sich auf Frankreich, England, Italien, die Alpen, die Vereinigten Staaten, den Ural, Kaukasus und die Pyrenäen. Er schrieb: »Elemente der Paläontologie« (mit Döderlein, Leipz. 1890); »Geologischer Führer dei Umgebung von Freiburg« (mit Gräff, Freib. 1890); »Paläontologie und Abstammungslehre am Ende des 19. Jahrhunderts« (das. 1899); »Einführung in die Paläontologie« (Leipz. 1903, 2. Aufl. 1907), auch verschiedene Schriften über den Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern. Er bearbeitete auch mit Schumacher und Werweke eine »Geologische Übersichtskarte des westlichen Deutsch-Lothringen«, mit Erläuterungen (Straßb. 1887), die geologische Karte von Südamerika in »Berghaus' Physikalischem Atlas« (Gotha 1892) und mehrere Blätter der »Geologischen Spezialkarte des Großherzogtums Baden« nebst Erläuterungen (Heidelb. 1897 u. 1903), auch liefert er seit 1892 die »Beiträge zur Geologie und Paläontologie von Südamerika« im »Neuen Jahrbuch für Mineralogie« (Stuttg.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 911.
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