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Ribes

[893] Ribes L., Gattung der Saxifragazeen, wehrlose oder stachelige Sträucher mit wechselständigen (zerstreuten oder an blühenden Kurztrieben gebüschelten), einfachen, handförmig eingeschnittenen oder gelappten Blättern, in Trauben, selten in Büscheln oder einzeln stehenden Blüten und oblongen oder kugeligen, vom vertrockneten Kelch gekrönten, sehr fleischigen Beeren. Etwa 50 Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Erdhälfte, in den Gebirgen Mittelamerikas und den Anden Südamerikas. Die Gattung zerfällt in mehrere Untergattungen: 1) Grossularia Mill. (Stachelbeerstrauch, s. d.); 2) Ribesia DC. meist stachellos mit vielblütigen Trauben. R. rubrum L. (Johannisbeerstrauch, s. d.). R. alpinum L. (gemeiner Alpenstrauch), in Nord- und Mitteleuropa, im Kaukasus, in Turkistan, Ostsibirien, Kamtschatka, der Mandschurei und in Japan, 1–2 m hoch, mit grauweißlichen, unbewehrten Zweigen, tief drei- bis fünflappigen, eingeschnitten gekerbten, zerstreut behaarten Blättern, oft zweihäusigen, grünlichen Blüten und roten, faden Früchten; wird als Zierstrauch kultiviert und gedeiht vortrefflich unter Druck im Schatten. R. nigrum L. (Ahlbeerstrauch, Gichtbeere, schwarze Johannisbeere, Wanzenbeere, s. Tafel »Beerenobst«, Fig. 4), s. Johannisbeerstrauch. R. sanguineum Pursh, 1–3 m hoher Strauch mit drei- bis fünflappigen, kerbig gezahnten, unterseits graufilzigen Blättern, lockern, drüsig behaarten Trauben, purpurroten, riechenden Blüten und blauschwarzen Beeren, in Kalifornien und bis in das Oregongebiet, wird seit 1826 als einer unsrer schönsten Ziersträucher kultiviert. Ebenso schön, aber von kräftigerm Wuchs und weniger empfindlich ist R. Gordonianum Lem., ein Bastard von R. sanguineum[893] und R. aureum. 3) Siphocalyx Endl., stachellos, mit mehrblütigen Trauben und gelben Blüten. R. aureum Pursh (echte Goldtraube), mit dreispaltig gelappten, unbehaarten Blättern, aufrechten, abstehenden Blütentrauben, goldgelben, wohlriechenden Blüten mit kurzen, gezähnelten, vorn dunkelpurpurnen Kronenblättern und schwarzen Beeren, wächst an Flußufern Kaliforniens östlich bis an die Rocky Mountains, wird seit 1812 als Zierstrauch bei uns kultiviert und als Unterlage für hochstämmige Stachel- und Johannisbeeren benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 893-894.
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