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Regensburg [1]

[705] Regensburg, ehemals deutsches fürstbischöfliches Hochstift, das mehrere Reichsherrschaften (Donaustauf, Hohenburg, Wörth) und Ortschaften in Bayern, der Oberpfalz, Tirol und Österreich umfaßte. Sein Sprengel erstreckte sich vom Fichtelgebirge bis zur untern Isar, von der Altmühl bis zum Böhmerwald und war dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Als erster Bischof gilt Gaubald, der 739 von Bonifatius geweiht wurde und seinen Sitz im Kloster St. Emmeram nahm. Erst Wolfgang (972–994) trennte die Abtswürde zu St. Emmeram von der Person des Bischofs. Weniger als Bischof denn als Gelehrter ist bedeutend Albertus Magnus (1260–62, s. Albert 1). 1803 wurde das Hochstift in ein Fürstentum verwandelt, das außer der Reichsstadt R. auch noch andre Gebiete, im ganzen 1542 qkm (28 QM.) mit 108,000[705] Einw., umfaßte und unter der Regierung des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg (s. d. 2) stand. Die erzbischöfliche Würde wurde 2. Juli 1805 von Mainz auf R. übertragen, dessen Bischof Dalberg schon seit 1804 war. 1810 fiel das Fürstentum R. an Bayern, der Fürst-Primas wurde am Rhein entschädigt, blieb aber bis 1817 Erzbischof von R. Nach vierjähriger Vakanz wurde das Stift als Bistum 1821 wiederhergestellt und der Erzdiözese München-Freising unterwiesen. 1832 starb der Bischof Johann Michael von Sailer (s. d.). 1858–1906 war Bischof von R. der mit dem Pallium ausgezeichnete Ignatius von Senestrey (s. d.), dem Franz Anton v. Henle folgte. Das Bistum R. zählt in 42 Städten, 88 Märkten und über 10,000 ländlichen Ansiedelungen 822,000 Seelen mit 470 Pfarreien, 166 Benefizien, 80 Exposituren, 368 Kooperaturen und 36 andre Seelsorgsposten. Vgl. Ried, Codex chronologico-diplomaticus Ratisbonensis (Regensb. 1816–17, 2 Bde.); Janner, Geschichte der Bischöfe von R. (das. 1883 bis 1886, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 705-706.
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