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Pforte, Hohe

[750] Pforte, Hohe (Osmanische Pforte), die türkische Regierung, eine Benennung, deren ältester Ursprung in der alten orientalischen Gewohnheit zu suchen ist, nach der die Tore der Städte und königlichen Paläste zu Versammlungsplätzen und zu Gerichtsstellen benutzt wurden, wie dies heute noch in Mittelasien der Fall ist, wo die Fürsten vor den Pforten ihrer Paläste Recht sprechen und Audienz erteilen. Schon im byzantinischen Reich war der Ausdruck H. P. für die höchste Staatsgewalt gebräuchlich. Die Pforte von Konstantinopel (pascha kapusi oder bâb-i-âlî) umfaßt folgende Ämter: 1) Sadâret, das Großwesirat; 2) Schûrâ-i-Dewlet, den Staatsrat, der unter dem Vorsitz des Großwesirs die wichtigsten Staatsangelegenheiten erledigt; 3) Châridschije Nasâreti, das Ministerium der äußern Angelegenheiten; 4) Dâchilije Nasâreti, das Ministerium der innern Angelegenheiten; 5) Dîwânî-Humâjûn Kalemi, die kaiserliche Kanzlei, die gewissermaßen den Verkehr zwischen der Pforte und dem Sultan vermittelt und in der die großherrlichen Firmane ausgefertigt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 750.
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