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Peridérm

[585] Peridérm (griech.), Hautgewebe (s. d.), das an ältern Achsen der mit Dickenwachstum versehenen Holzpflanzen die einschichtige Oberhaut ersetzt. Das P. besteht aus dem Korkgewebe und dem dasselbe erzeugenden Korkkambium (Phellogen). Je nachdem die Korkentwickelung schwach oder mächtig ist, zeigen die Bäume eine glatte Rinde mit dünner Korkhaut, wie die Buche, die Hainbuche und die Weißtanne, oder einen rissigen, dicken Korkmantel, wie die Korkeiche. Bei vielen Holzpflanzen folgt auf das Auftreten des Oberflächenperiderms die Bildung eines innern Periderms, das periodisch im Innern der Rinde auftritt und alle außerhalb gelegenen Partien des Stammes als sogen. Borke zum Absterben bringt; oft werden schuppenförmige Teile der Rinde (Schuppenborke), selten ringförmige Partien abgeschnitten (Ringelborke). Die Bildung von innerm P. beginnt bei Ulmus effusa im 3.–4., bei der Linde im 10.–12., der Erle im 15.–20., bei den einheimischen Eichen im 25.–35. Jahr. Die Borke erhält durch[585] Vertrocknen, Schrumpfen und Zerreißen der Gewebe sowie durch den Einfluß der Atmosphäre das charakteristische zerklüftete Aussehen. Bei der Birke beginnt die Borkenbildung am untern Stammende etwa im 5.–6. Lebensjahr und schreitet allmählich nach aufwärts vor; die Kiefer pflegt mit der Anlage ihrer dicken Schuppenborke im 8.–10. Jahre zu beginnen. Bildung von Ringelborke kommt bei Vitis, Clematis, Lonicera, Ribes und Cupressus vor. Der Gasaustausch der Atmosphäre mit der Binnenluft peridermführender Zweige wird durch die Lenticellen (Rindenporen oder Korkwarzen) ermöglicht, linsen- oder streifenförmige Gewebepartien des Periderms, in denen die lückenlos verbundenen Korkzellen durch locker verbundene, interstitienreiche Zellen (Füllzellen) ersetzt sind (vgl. Durchlüftungsgewebe).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 585-586.
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