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Panckoucke

[356] Panckoucke (spr. pangkuk'), franz. Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie, deren Stammvater André Joseph P. (geb. 1700 in Lille, gest. daselbst 17. Juli 1753) zugleich ein freisinniger Schriftsteller war. Sein Sohn Charles Joseph P., geb. 26. Nov. 1736 in Lille, gest. 19. Dez. 1798, siedelte 1764 nach Paris über, wo sein Haus der Sammelplatz der vorzüglichsten literarischen Notabilitäten ward. Er schrieb unter anderm eine »Grammaire raisonnée« (Par. 1795), übersetzte Tasso und Ariost, verlegte den »Mercure de France«, ferner Buffons Werke, Laharpes Reisen, das große französische »Vocabulaire«, die »Encyclopédie méthodique«, ein Riesenwerk, das die Diderotsche »Encyclopédie« ersetzen sollte, u.a. und begründete den »Moniteur« (s. d.). Sein Sohn Charles Louis Fleury P., geb. 23. Dez. 1780 in Paris, gest. 11. Juli 1844, war gleichfalls Schriftsteller u. Verleger. Seine bedeutendsten Verlagsartikel sind das »Dictionnaire des sciences médicales« (seit 1810, 60 Bde.); die »Description de l'Egypte«, ein Prachtwerk in 25 Bänden mit 900 Kupfern, das Napoleon I. beginnen, Ludwig XVIII. vollenden ließ; die »Bibliothèque française-latine« (178 Bde.), für die er selbst die Übersetzung des Tacitus lieferte. Sein Sohn Ernest P., geb. 1808 in Paris, gest. 4. Jan. 1886 in Ouzain (Loir-et-Cher), war bis Ende 1868 Teilhaber der Druckerei und Leiter des »Moniteur«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 356.
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