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Klage, die

[87] Klage, die, mittelhochdeutsche Dichtung, eine Art von Anhang zum Nibelungenlied, aber nicht in Strophen, sondern in kurzen Reimpaaren. Sie erzählt die Klagen der Überlebenden, Etzels, Dietrichs und Hildebrands, um die Gefallenen, die Sendung des Boten nach Bechelaren und Worms an die Witwen Rüdigers und Gunthers und den Entschluß Dietrichs zur Heimkehr. Der ungenannte Verfasser, der im Anfang des 13. Jahrh. schrieb, benutzte ein verlornes deutsches Gedicht; den Inhalt der ganzen Nibelungendichtung sucht er durch Berufung auf eine sonst völlig unbekannte Auszeichnung Meister Konrads, Schreibers des Bischofs Pilgrim von Passau, historisch zu verbürgen. Die K. ist in allen alten Handschriften mit dem Nibelungenlied vereint und von Lachmann mit diesem zusammen herausgegeben. Gesonderte Ausgaben sind die von v. d. Hagen (Berl. 1852), von Holtzmann (Stuttg. 1859) sowie, mit dem gesamten kritischen Apparat, die von Bartsch (Leipz. 1875) und von Edzardi (Hannov. 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 87.
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