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Küchenmeister

[763] Küchenmeister, Friedrich, Mediziner, geb. 22. Jan. 1821 in Buchheim bei Lausigk, gest. 13. April 1890 in Dresden, studierte seit 1840 in Leipzig und Prag und ließ sich 1846 in Zittau als Arzt nieder, von wo er 1859 nach Dresden übersiedelte. K. hat sich große Verdienste um die Kenntnis der Eingeweidewürmer erworben. 1852 publizierte er seine »Versuche über die Metamorphose der Finnen in Bandwürmer«, 1853 die »Entdeckung über die Umwandlung der sechshakigen Brut gewisser Bandwürmer in Blasenbandwürmer«; auch unterschied er die großen menschlichen Bandwürmer, beschrieb 1853 das Männchen der Krätzmilbe und beteiligte sich lebhaft an der Trichinenfrage. Er prüfte auch die Wirksamkeit der Wurmmittel, erkannte 1850 die tödliche Wirkung des Perubalsams auf Krätzmilben und machte Untersuchungen über die Löslichkeit der diphtheritischen Häute, durch die das Kalkwasser zu einem Volksmittel wurde. Auch beteiligte er sich an der Agitation für Feuerbestattung und wurde einer der Hauptbegründer des Krematoriums in Gotha. Er schrieb: »Über Cestoden« (Zittau 1853); »Die Parasiten des Menschen« (Leipz. 1855; 2. Aufl. mit Zürn, 1878–81; engl. 1857); »Die therapeutische Anwendung des kalten Wassers bei fieberhaften Krankheiten« (Berl. 1869); »Handbuch der Lehre von der Verbreitung der Cholera« (Stuttg. 1872); »Dr. M. Luthers Krankengeschichte« (Leipz. 1881); »Die angeborne, vollständige seitliche Verlagerung der Eingeweide des Menschen« (das. 1883); auch mehrere Schriften über Feuerbestattung, besonders »Die Totenbestattungen der Bibel und die Feuerbestattung« (Stuttg. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 763.
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