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Hopfen [2]

[543] Hopfen, Hans, Dichter und Novellist, geb. 3. Jan. 1835 in München, gest. 19. Nov. 1904 in Großlichterfelde, studierte in München und trat mit dem Dichterkreis, den König Maximilian II. dort um sich versammelt hatte, in mannigfach fördernde Berührung. Er debütierte in dem von E. Geibel (1862) herausgegebenen »Münchener Dichterbuch« mit einer Reihe ansprechender Lieder und Balladen, siedelte 1865 als Generalsekretär der Deutschen Schiller-Stiftung nach Wien über, wo er sich verheiratete, und ließ sich 1866 dauernd in Berlin nieder. Von ihm erschienen: »Peregretta«, Roman (Berl. 1864); »Der Pinsel Mings«, eine sehr ergötzliche chinesische Geschichte in Versen (Stuttg. 1868); »Verdorben zu Pacis«, Roman (das. 1868, 2 Bde.; 2. Aufl., das. 1892); »A. ge Sitten«, Roman (das 1869, 2 Bde.); »Der graue Freund«, Roman (Stuttg. 1874, 4 Bde.); »Juschu. Tagebuch eines Schauspielers« (das. 1875) und der Roman »Verfehlte Liebe« (das. 1876, 2 Bde.); ferner: »Bayrische Dorfgeschichten« (das. 1878); »Der alte Praktikant« (das. 1878; 3. Aufl., Berl. 1891), sein Meisterwerk; »Die Heirat des Herrn von Waldenberg« (Stuttg. 1879, 3 Bde.); »Die Geschich'en des Majors« (Berl. 1880, 3. Aufl. 1882); »Neue Geschichten des Majors« (das. 1890); »Kleine Leute«, Novellen (das. 1880); »Mein Onkel Don Juan«, Erzählung (das. 1881, 2 Bde.); »Die Einsame«, Novelle (Dresd. 1882); »Tiroler Geschichten«, Bd. 1: »Brennende Liebe« (das. 1884), Bd. 2: »Zum Guten« (das. 1885, 3. Aufl. 1890); »Das Allheilmittel« (das. 1885); »Der letzte Hieb« (Leipz. 1886, 4. Aufl. 1903); »Ein wunderlicher Heiliger«, Novelle (das. 1886); »Robert Leichtfuß«, Roman (Stuttg. 1890, 2 Bde.); »Der Stellvertreter« (Berl. 1891); die Romane: »Glänzendes Elend« (das. 1893, 3 Bde.); »Der Väter zweie« (Stuttg. 1899); »Die ganze Hand« (das. 1900) und »Gotthard Lingens Fahrt nach dem Glück« (Berl. 1902); die Novellen: »Im Schlaf geschenkt« (das. 1895); »Die Siegerin« (Stuttg. 1896); »Hotel Köpf und Übereilte Werbung« (Leipz. 1896); »Die Engelmacherin« (Stuttg. 1898); »Zehn oder elf?« (das. 1901) u. a. Außerdem war H. mit allerdings bescheidenern Erfolgen auch als Dramatiker tätig: 1869 schrieb er das Schauspiel »Aschenbrödel«, 1870: »In der Mark«, beide vereinigt im »Theater« (Berl. 1889); sein »Neues Theater« (das. 1892–93) enthält Bd. 1: »Die Göttin der Vernunft«, Trauerspiel; Bd. 2: »Helga«, Schauspiel; Bd. 3: »Hexensang«, Lustspiel; »Es hat so sollen sein« und »Der König von Thule«. Hopfens beste Werke verraten eine wahrhaft dichterische Kraft, die das klar und farbenreich geschaute Bild mit reichem Gemütsinhalt durchdringt. Einzelne seiner Erzählungen und einzelne Dramenakte sind von hinreißender Wirkung; ausgezeichnet ist H. als Sitten maler, wobei er oft einen knorrigen Humor offenbart. Auch als Lyriker hat H. in den »Gedichten« (4. Aufl., Berl. 1883) Treffliches geleistet. Eine Anzahl seiner kritischen und ästhetischen Essays sammelte H. in den »Streitfragen und Erinnerungen« (Stuttg. 1876). Ein wertvolles Stück Selbstbiographie Hopfens enthält das Sammelwerk »Die Geschichte des Erstlingswerkes«, herausgegeben von Franzos (Leipz. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 543.
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