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Eltville

[739] Eltville (Elfeld), Stadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, Rheingaukreis, am Rhein, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Frankfurt a. M. – Niederlahnstein und der Eisenbahn E.-Schlangenbad, mit evangelischer und kath. Kirche, Synagoge, Burgresten mit hohem Wartturm, Gutenbergdenkmal, Lateinschule, Amtsgericht und Oberförsterei, betreibt Weinbau, 2 Schaumweinfabriken, Mälzerei, Holzschneiderei, Gärtnerei und hat (1900) 3688 meist kath. Einwohner. – E. (ursprünglich Adeldvile, Eldevile, lat. Altavilla, später Eltvilla) kommt schon 832 vor, wurde von Kaiser Otto I. den Erzbischöfen von Mainz geschenkt, die hier oft ihre Residenz und von 1354–1382 eine Münze hatten, erhielt 1331 Stadtrecht und galt als die Hauptstadt des Rheingaues. Sie wurde 1349 von Karl IV. belagert, weil sie den Gegenkönig Günter aufgenommen; doch kam hier 26. Mai 1349 ein Vertrag zwischen beiden Königen und dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg zustande, infolgedessen Günter der Krone entsagte. In E. bestand schon 1465 eine von Gutenberg unterstützte Buchdruckerei unter Bechtermünz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 739.
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