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Bilharzia-Krankheit

[874] Bilharzia-Krankheit, durch das von Bilharz 1851 entdeckte Distomum haematobium (s. Leberegel) hervorgerufene Krankheit, befällt in einem großen Teil von Afrika vorzugsweise die Eingebornen, während[874] Europäer fast ganz verschont bleiben. Das Hauptsymptom ist Blutharnen, das anfangs anfallsweise, später andauernd auftritt. In dem schleimig-blutigen Niederschlag des Harnes findet man außer Blutkörperchen die Eier des Parasiten. In schweren Fällen kommt es zur Bildung von Harngries und Harnsteinen; auch Erscheinungen von seiten der Samenbläschen, der Vorsteherdrüse und des Mastdarms können hinzutreten. Der Verlauf der Krankheit ist sehr schleichend. Wenn die Parasiten absterben oder entleert werden und keine neuen Infektionen erfolgen, kann die Krankheit heilen. Der Tod wird durch Erschöpfung herbeigeführt. Wahrscheinlich dringt der Parasit vom Magen aus in den Körper ein durch den Genuß von unreinem Trinkwasser, von roh genossenen Fischen, Mollusken, Vegetabilien oder aber beim Baden durch die Haut, durch die Harnröhre oder den After. Die Behandlung ist ziemlich machtlos. Vgl. Scheube, Die Krankheiten der warmen Länder (2. Aufl., Jena 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 874-875.
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