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Bartholdy

[406] Bartholdy, Jakob Salomo, preuß. Diplomat, geb. 13. Mai 1779 in Berlin als Sohn wohlhabender jüdischer Eltern, gest. 27. Juli 1825 in Rom, studierte die Rechte, hielt sich seit 1801 in Paris auf, bereiste Italien und Griechenland, schrieb »Bruchstücke zur nähern Kenntnis des heutigen Griechenland« (Berl. 1805) und wurde 1805 in Dresden Protestant, wobei er seinen ursprünglichen Namen Salomon mit dem Namen B. vertauschte. Im österreichischen Kriege gegen Napoleon 1809 kämpfte B. als Oberleutnant in der Wiener Landwehr; eine Frucht ist seine Schrift »Der Krieg der Tiroler Landleute im Jahr 1809« (Berl. 1814). Seit 1813 in der Kanzlei des Fürsten von Hardenberg, begleitete er 1814 die verbündeten Heere nach Paris, lernte auf einer Reise nach London den Kardinal Consalvi kennen, mit dem er dauernd in Verbindung blieb, und dessen Leben er beschrieb (Stuttg. 1824). 1815 kam er als preußischer Generalkonsul für Italien nach Rom, wohnte 1818 dem Kongreß in Aachen bei, wurde als Geheimer Legationsrat Geschäftsträger am toskanischen Hof und starb kurz nach seiner Pensionierung. Er war ein Onkel Felix Mendelssohns, der von ihm den zweiten Namen B. annahm. Die durch ihn mit Fresken von Cornelius, Overbeck, Schadow und Veit geschmückte »Casa B.« in der Via Sistina zu Rom wurde 1887 niedergerissen; die Fresken wurden von der preußischen Regierung für die Nationalgalerie in Berlin angetauft (vgl. v. Don op, Die Wandgemälde der Casa B., Berl. 1889). Seine Sammlung von etrurischen Nasen, Bronzen, Elfenbeinarbeiten, Majoliken etc. kam in die Berliner Museen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 406.
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