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Nottingham

[820] Nottingham (spr. nóttinghǟm), Stadt (city) und Grafschaft im Innern Englands, an der Mündung der schiffbaren Leen in den Trent, liegt malerisch am Abhang eines steilen Sandsteinhügels, den ein 1674 erbautes, nach dem Brande von 1831 wiederhergestelltes Schloß ziert. Den 2,5 Hektar umfassenden Marktplatz umgeben Lauben, unter denen sich die schönsten Läden der Stadt befinden. Viele der Straßen sind eng und unregelmäßig. N. hat schöne, alte Kirchen, so namentlich die prächtige gotische Marienkirche mit zinnengekröntem Turm, eine kath. Kathedrale (von Pugin), ein Rathaus (1887–88 im Renaissancestil erbaut), ein University College (ein 1881 vollendeter gotischer Bau mit Bibliothek, naturhistorischem Museum und Laboratorien), ein College der Baptisten (bei Chilwell), eine Kunstschule, eine Lateinschule (High School, seit 1513), ein Kunstmuseum auf dem Schloß, mehrere Krankenhäuser, Irrenanstalten, ein Grafschaftsgefängnis und (1901) 239,743 Einw. (1871: 138,876). Es ist Hauptsitz der Spitzenfabrikation Englands, treibt aber außerdem Strumpfwirkerei, Maschinenbau, Fabrikation von Schuhwaren, Velozipeden etc. N. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Es stammt aus der Römerzeit, hieß ursprünglich Snotengaham und erhielt unter Wilhelm dem Eroberer eine Burg, die öfter als Residenz diente und von Cromwell zerstört wurde. N. gehörte bis 1888 zu Nottinghamshire. Vgl. Williams, N. past and present (Nottingham 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 820.
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