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Nutzhölzer

[684] Nutzhölzer, alle Holzarten, die zur Anfertigung von Gebrauchsgegenständen und zu technischen Zwecken Verwendung finden können.

Allgemeines. Die außerordentlich verschiedenen Eigenschaften der Hölzer ermöglichen eine Vielseitigkeit der Verwendung, wie diese nur wenigen Rohstoffen mehr zuteil werden kann. Insoweit diese Eigenschaften Einfluß auf die mechanische Verarbeitung nehmen, werden sie im allgemeinen »technische« Eigenschaften genannt (s. darüber Bauholz, Bd. 1, S. 582, und Holz, Bd. 5, S. 107). Im Anschluß daran sind aber auch die sogenannten Fehler des Holzes zu erwähnen, die mit wenigen Ausnahmen eine bestimmte Verwendungsart gestatten, eine andre dagegen unmöglich machen. So ist nach Moeller »engringiges Eichenholz für Bauzwecke wenig geeignet, als Schiffsbauholz geradezu verwerflich; der Tischler zieht es aber vor, weil es sich leichter bearbeiten läßt und einen schönen Flader besitzt. Da jedoch die weitaus größte Menge von Eichenholz zu Bauzwecken dient, so nennt man das hierzu geeignete gut, das ungeeignete fehlerhaft«. Faulende, löcherige und stark rissige Hölzer sind aber unter allen Umständen fehlerhaft und wohl nicht oder nur ausnahmsweise verwendbar. – Unter Mondringen oder falschem Splint versteht man im dunkeln Kern vorkommende lichte Zonen, denen die Verkernung fehlt; Ursachen und Bedingungen dieser Erscheinungen werden verschieden erklärt (Frostwirkung, Pilze). Durch die Schwindung oder Schrumpfung entliehen verschiedenartige Risse, Strahlenriffe, Spiegelklüfte, wenn die Spaltung in radialer Richtung vor sich geht, oder die Ringklüfte, Kernschäle, wenn die Jahresringe voneinander getrennt werden. Strahlenriffe beginnen an der Peripherie und ziehen zum Zentrum. Wird nämlich ein frisch gefällter Stamm zu rasch seines Wassers beraubt, so schrumpfen (beim Eintrocknen) die wasserreichen peripherischen Schichten des Splintes höchst energisch zusammen; da dies mit dem wasserarmen Kern nicht der Fall sein kann, so muß es naturgemäß zur Trennung des Zusammenhanges kommen. Tritt bei einem der Länge nach halbierten Stamm starke Schrumpfung, ein, so zieht der Splint sich zusammen, reißt aber nicht, sondern zieht den Kern zu beiden Hälften nach; es reißt der Kern vom Zentrum an, und solche Kernrisse beeinträchtigen den Wert des Holzes außerordentlich. Auf der Schrumpfung beruht auch das Werfen und Verziehen der Bretter, daher man solche Hölzer, die dem Werfen nur wenig unterworfen sind, als Blindholz zum Ausfüllen großer Flächen (Türfüllungen, Kastenwände) verwendet. Durch das Gefrieren des Wassers im Holze entstehen die Eisklüfte. Drehwuchs wird an Eichenhölzern, die von frei dem Sturme ausgesetzten Stämmen herrühren, beobachtet und macht das Holz insbesondere für Eisenbahnschwellen und für alle Bearbeitungen, bei denen die Spaltung notwendig ist, untauglich. Beim Drehwuchs verlaufen die Fasern schief und spiralig. Hingegen ist der Maser- oder Wimmerwuchs für viele Holzwaren von hohem Werte. Eigentlich bildet der Drehwuchs auch einen Maser; zumeist aber sind es nichtentwickelte Knospen (schlafende Augen), ferner Verwundungen (Kopfweiden, Kopfeschen), die eine vielfache Veränderung im Verlaufe der faserigen Holzbestandteile hervorrufen. Im einfachsten Falle entsteht der gezackte oder geflammte Maser; komplizierter sind die sogenannten Vogelaugen. Die mannigfaltigsten Zeichnungen endlich bieten die schönen Erlen-, Eschen- und Ulmenmasern, die zu Furnieren, Pfeifenköpfen und andern Drechslerwaren verarbeitet werden. – In manchen Hölzern finden sich auffällig dunkel gefärbte, scharf abgegrenzte Flecke, sogenannte Zellgänge, wie z.B. in der Erle. Dieselben sind ursprünglich Fraßstellen von Insektenlarven (Tipula), die sich nachträglich wieder mit Zellgewebe ausgefüllt haben.

Handelsformen und Verwendung. Nach den Formen, in welchen das Nutzholz in den Handel kommt, unterscheidet man: 1. Ganzholz, das sind rohe Blöcke oder runde und behauene Stämme, welch letztere als Rund- oder Kanthölzer bezeichnet werden. Nach der Verwendung des Ganzholzes gibt es Piloten, Träme, Telegraphenstangen, Schiffbauholz (Lang-, Krumm-, Mastenhölzer). 2. Schnittholz (s.d.), Sägeholz, das der Länge nach zersägte Holz. Hierher gehören Pfosten, Schwellen, Planken, Bretter, Staffeln, Furniere u.s.w. 3. Spaltholz, das der Länge nach gespaltene Holz; besonders anzuführen sind Wagnerholz, Packställe (Weinstöcke), Faßdauben, Stangen, Ruderspalten, Spillspaken, Schindeln, Wagnerholz, Schachtelholz, Zündhölzchen, Schrauben, Nägel, Stöpsel, Peitschenstiele, Pfeifen, Taster, Drücker, Griffe. Die Abfallprodukte, wie Sägespäne, Hobelspäne, dienen als Packmaterial, zur Erzeugung von künstlichem Holzstein, als Streumittel u.s.w. Die exotischen Farb- und Kunsthölzer sowie meistens auch die Maserstücke werden nach dem Gewicht, seltener nach Maß, die sogenannten Halbfabrikate, wie Pfeifenrohre, Regenschirmstöcke, per 100 Stück gehandelt.

Die folgende Zusammenstellung der wichtigsten Nutzhölzer ist in Form eines analytischen* Schlüssels verfaßt und gestattet die Bestimmung eines Holzes meist schon mit Zuhilfenahme der Lupe; nur bei einigen wenigen (Nadel- und Kernobsthölzern) ist die mikroskopische Untersuchung unausweichlich. Nötig ist ein genügend großer und dünner Querschnitt, der im auffallenden und im durchfallenden Lichte zu beobachten ist. Die bekannten Nördlingerschen Querschnitte und die Burkartsche Holzsammlung sind als ausgezeichnete Lehr- und Hilfsmittel sehr zu empfehlen; bei letzterer ist die Farbe der Querschnitte nicht maßgebend, weil diese offenbar zur leichteren Herstellung vorher mit einer Flüssigkeit behandelt worden sind.

Erläuterung zu der nachstehenden Analytischen Zusammenstellung.

Wenn man nach dem nachstehenden Schlüssel eine Holzart bestimmen will, muß man zuerst festzustellen suchen, ob das Holz ein Kern- oder nur ein Splint- (bezw. Splint- und Reif-) holz und ob es hart oder weich ist. Ueber diese Eigenschaften sowie über den allgemeinen anatomischen Bau des Holzes orientiert der Art. Holz, Bd. 5, S. 107 ff., mit hinlänglicher Ausführlichkeit; daselbst sind alle im Schlüssel vorkommenden technischen Ausdrücke erklärt. Ebenso wird es leicht sein, ein Nadelholz von einem Laubholz schon mit freiem Auge zu unterscheiden. Zur Erläuterung des Bestimmungsschlüssels diene weiter folgendes. Jede fettgedruckte linksstehende Ziffer leitet zwei (oder mehrere) Holzgruppen ein, die sich gegenseitig durch den Besitz oder Mangel einer Haupteigenschaft ausschließen, z.B. bei 3 heißt es: Kein dunkelgefärbtes Kernholz .... 4; Mit deutlichem Kernholz .... 5. Die rechtsstehenden Ziffern weisen auf die nächste Untergruppe hin und so weiter, bis endlich statt einer Ziffer der [684] Name der Holzart angegeben ist. Die normal gedruckten Ziffern bedeuten nur die fortlaufenden Nummern der besprochenen Hölzer. Am einfachsten kann man sich mit dem Gebrauche des Schlüssels vertraut machen, wenn man mit einem schon genau bestimmten Holze, z.B. mit Eschenholz, die Bestimmung durchführt. Es füllen hier nur jene Gegensätze angeführt werden, die zu Eschenholz hinführen:

1.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nebst Holzfasern (Libriform) immer auch Gefäße (Poren) 14

14. (1) Holz der Dikotyledonen: Alle Holzteile um ein zentrales Mark gelagert 15

15. Echte Jahresringe u.s.w. 16

16. In der Frühjahrszone bilden zahlreiche Gefäße einen Porenring: Ringporige Hölzer (im weiteren Sinne) 17

17. Die ersten (Porenring-)Gefäße auffallend größer: Ringporige Hölzer (im engeren Sinne) 18

18. Gefäße außerhalb des Porenringes gleichmäßig zerstreut u.s.w. 19

19. Markstrahlen unkenntlich, Kernhölzer 23

23. (19) Porenring breit, Poren desselben groß u.s.w. Fraxinus

Nun findet der Suchende unter der Gruppe 23 die fortlaufende Nummer 35, Fraxinus excelsior L. Gemeine Esche, mit noch näherer Beschreibung des Holzes.

Analytische Zusammenstellung und Beschreibung der wichtigsten Nutzhölzer

(Bestimmungsschlüssel).

1. Nur aus Tracheiden (Parenchym im Markstrahl; keine Gefäße) Nadelhölzer 2

Nebst Holzfasern (Libriform) immer auch Gefäße (Poren) 14

2. Ohne Harzkanäle (Harzporen) oder diese nur sehr vereinzelt 3

Mit Harzkanälen 11

3. Kein dunkelgefärbtes Kernholz, nur Reisholz 4

Mit deutlichem Kernholz 5

4. Gelblich- oder rötlichweiß, mit Markstrahlzellen einerlei Art (nur Parenchymzellen) Abies

Rötlichgrau, mit Markstrahlzellen zweierlei Art (Markstrahl kanten von Tracheiden gebildet) Tsuga

1. Abies alba Mill. (A. pectinata D C.), Tanne, Weißtanne, Edeltanne.–Gelblich- oder rötlichweiß, Sommerholzzone dunkel, dicht, Frühjahrsholz weiß, weichschwammig, Jahresringgrenze sehr scharf. Harzgänge (Harzporen) fehlend oder nur sehr zerstreut, in manchen Jahresringen gar nicht vorhanden. Markstrahlen unkenntlich, Markstrahlzellen einerlei Art, nur mit einfachen (unbehöften) Poren versehen, diese das beste Unterscheidungsmittel gegenüber der Fichte. – Weich, grob, glänzend, sehr leicht und vollkommen spaltbar, sehr harzarm, wirst sich mehr als Fichtenholz, ist etwas härter als dieses, trocken gehalten, außerordentlich dauerhaft. Wichtiges Brenn-, Bau-, Werk-, Möbel- und Geräteholz, Mastholz in der österreichischen Marine, zu Schindeln, gedrechselten und Schnittwaren, Möbelblindholz, radial bearbeitet, vorzügliches Resonanzholz.

2. Abies balsamea Mill., Balsamtanne, balsam-fir, Nordamerika (liefert den bekannten Kanadabalsam). – Farbe wie bei voriger, Sommerholzzone sehr schmal, Jahresringgrenze deutlich, Harzgänge scheinen ganz zu fehlen. Verwendung dieselbe. Andre außereuropäische Arten sind Abies grandis Lindl. (zu Brettware, Nordamerika), Abies firma S. et Z., japanische Weißtanne (Bauholz und Brettware).

3. Tsuga canadensis Carr., Schierlingstanne, Hemlock (östliches Nordamerika). – Rötlichgrau oder gelblich, ziemlich dicht, mäßig hart, frei von Harzgängen, Sommerholz scharf abgegrenzt, rotbraun. Markstrahlen 2–15 Zellreihen hoch, meist 5–10. Als Zimmer- und Tischlerholz und zu Bahnschwellen.

5. Tracheiden stets spiralförmig verdickt, Höhe der Markstrahlen 0,22 mm, Kern braunrot bis fast bläulichschwarz Taxus

Tracheiden nur behöft getüpfelt, niemals spiralig verdickt; Höhe der Markstrahlen meist 0,08 mm, selten bis 0,13 mm 6

4. Taxus baccata L., Eibe, Roteibe, Taxbaum, Yew.Splint sehr schmal, ganz ungleich verteilt, auf einer Seite fast gar nicht vorhanden, gelblichweiß, Kern dunkelbraunrot wie schöner Mahagoni, Jahresringe sehr schmal, fein- und grobwellig, Sommerholzzone sehr dunkel. Harzgänge durchwegs und stets fehlend. – Das breite Spiralband der Tracheiden zieht als tertiäre Verdickung über die behöften Tüpfel. Tracheiden eng und stark verdickt; Holzparenchym fehlend. Schwer, hart, wenig glänzend, schwer spaltbar, sehr dauerhaft, sehr elastisch und zäh (daher im Altertum zu Armbrustbogen), gut zu beizen und zu polieren (deutsches Ebenholz nebst Birnbaumholz). Zu Faßhähnen (Pipen), Drechslerwaren, Bleistifthülsen; Roteibenmaser von Stamm und Wurzel ausgezeichnet schön.

5. Taxus brevifolia Nutt., pazifische Eibe, Yew, weltliches Nordamerika. – Splint zitronengelb, Kern lichtorangerot, von seiner Struktur, hart, fest, unbiegsam, zu Werkholz und Drechslerwaren.

6. Knollen- oder rübenförmige Stücke Araucaria (Pinkosknollen)

Regelmäßige Holzstämme 7

6. Pinkosknollen, wahrscheinlich von Araucaria Bidwillii Hook, aus Australien. – Nach v. Höhnel die aus vermorschten Stämmen ausgefaulten Astknoten, fleischrot bis dunkelrot, sehr hart, sehr harzreich, leicht zu bearbeiten, vorzügliches Drechslermaterial.

7. Mit auffallendem aromatischem bezw. harzigem Geruch 8

Ohne Geruch und ohne Geschmack 10

8. Harte Hölzer, in Markstrahlzellen und Parenchym lebhaft glänzende braune Massen, Markstrahlen über 10–20 Zellreihen hoch Cupressus

Weiche Hölzer 9

9. Kern nur wenig dunkler als der gelbliche Splint; sehr stark duftend, Markstrahlen 2–5, selten über 10 Zellen hoch Chamaecyparis

Kern trübbraun; Markstrahlzellen auf 1 qmm der Tangentialfläche (Fladerschnitt) 220–230 Thuja Kern rotbraun, bläulichrot, blaßviolett; Markstrahlen auf 1 qmm der Tangentialfläche 300 bis 330 Juniperus [685] Kern auffallend gelbrötlichbraun, Markstrahlen 8–13, selten über 20 Zellen hoch, orangerote Inhaltskörper; scharfriechend und pfefferartig schmeckend Libocedrus

7. Cupressus sempervirens L. (C. fastigiata D C.), gemeine Cypresse, Mittelmeerländer. – Splint breit, rötlichweiß, Kern gelbbraun. Jahresringe grobwellig, im Bau dem einheimischen Wacholder nahestehend. Leicht, mäßig hart, leicht bearbeitbar, aromatisch duftend, unter Wasser unbegrenzt dauerhaft. Bau- und Tischlerholz, zu Weinpfählen, zum Schiffbau.

8. Chamaecyparis Lawsoniana Parl., Oregonzeder, Port Orford cedar, Lawsons's cypress, ginger pine, white cedar u.s.w., Südpazifikregionen von Nordamerika. – Splint schmal, gelblich, Kern nur wenig dunkler als der Splint, verkient, dann rötlich, stark duftend. Sehr dauerhaft, zu Dielen, Eisenbahnschwellen, Zaunpfosten und als Bauholz geschätzt.

9. Thuja occidentalis L., amerikanischer Lebensbaum, white cedar zum Teil, weißes, kanadisches Zedernholz. – Splint gelblichweiß, Kern hellbraun. Jahresringe grob- und feinwellig, Markstrahlen kenntlich, aber doch stärker als bei Juniperus. Weich, schwerspaltig, dauerhaft, durch den kampferartigen Geruch sehr ausgezeichnet. Bei uns zu feineren Tischlerarbeiten, in Nordamerika zu Pfählen, Schindeln, Schwellen. – Aehnlich Thuja gigantea Nutt., Riesenlebensbaum, canoe cedar, Weltliches Nordamerika. – Zu Bau- und Werkholz.

10. Juniperus communis L., gemeiner Wacholder, Kronawetter.Splint gelblichweiß, Kern rötlichgelb bis gelbbraun. Jahresringe verschieden breit, meist stark grob- und feingewellt, durch eine sehr schmale rötlichbraune Sommerholzzone deutlich. Markstrahlen kenntlich, sehr dicht, nicht gerade verlaufend; Markstrahlzellen einerlei Art. Tracheiden viel enger und schmäler als bei Abies und Pinus. – Weich, aber dicht, fest und zäh, schwerspaltig, von charakteristischem angenehmen Geruch, im Freien und Trockenen sehr dauerhaft, nicht dem Wurmfraß unterworfen. Zu kleinen Tischler-, Drechsler-, Marketeriearbeiten, Peitschenstöcken, Wein- und Zaunpfählen. In alpinen Saisonorten (mit der faserigen Rinde) zu Galanteriewaren verarbeitet.

11. Juniperus virginiana L., virginischer Wacholder, virginisches Zedernholz, rotes Zedernholz, red cedar, Bleistiftholz. – Splint gelblich, Kern schön rosenrot bis braunrot und bläulichrot. Jahresringe grobwellig, Jahresringgrenze fast purpurrot, Tracheiden stets breiter als beim gemeinen Wacholder, Markstrahlzellen mit blutrotem Harze. Weich, leicht, leicht spaltbar, angenehm und dauerhaft riechend. Hochgeschätzt zu Bleistifthülsen. Das wichtigste der Zedernhölzer des Handels. Aehnlich gebaut: Juniperus Bermudiana L., die Floridazeder.

12. Libocedrus decurrens Torr., kalifornische Flußzeder, white cedar zum Teil, incense cedar, Weihrauchzeder. – Durch die auffällige gelbrötliche Färbung des Kernes ausgezeichnet. Spätholzzone schmal, nur wenig dunkler als das breite Frühholz, in den Markstrahlzellen blutrote, in Kali orangegelb sich lösende Körper. Weich, sehr leicht, sehr homogen. Zu Wasserröhren, Möbeln u.s.w.

10. Kern hellbräunlich, Jahresringe unregelmäßig wellig, fast zackig, 2–4 Hoftüpfelreihen auf der Radialwand der Frühholztracheiden, ohne Gerbstoff in den Zellwänden Taxodium

Kern lebhaft rot oder rotbraun mit sehr dunkelm Spätholz. Markstrahlen stark kenntlich, fast deutlich, Tracheidenquerschnitt auffallend groß, mit Gerbstoff Sequoia

13. Taxodium distichum L., Sumpfcypresse, bald cypress, östliches Nordamerika. – Splint schmal, gelblich, Kern hellbräunlich bis schmutzigbraun mit sehr dunkeln Spätholzzonen. Leicht, aber dicht, außerordentlich dauerhaft, elastisch, ausgezeichnetes und vielverwendetes Nutzholz zu Bauten und sonstigem Zimmerwerk.

14. Sequoia sempervirens Endl., amerikanisches Rotholz, Redwood. – Der riesige Baum hat ein sehr leichtes und weiches, trotzdem aber sehr dauerhaftes Holz. An dem lebhaft roten Kern mit höchst scharf begrenzten Jahresringen und den (für ein Nadelholz auffallend) Marken, fast deutlichen Markstrahlen leicht zu erkennen. Frühholztracheiden sehr breit, auf ihren Radialwänden 2–3 Reihen großer Hoftüpfel, auf den Tangentialwänden etwas kleinere Hoftüpfel; im Holzparenchym prachtvoll rubinrote Körper, in den Markstrahlzellen ein gelbbräunlicher Inhalt. Die Zellwände reagieren auf Gerbstoff; sie zeigen auch mitunter eine seine schiefspiralige Streifung. »Das wertvollste Nutzholz der pazifischen Region Nordamerikas, namentlich als Bauholz geschätzt« (Wilhelm). Die Maserstücke zu Furnieren beliebt. Aehnlich gebaut das Holz von Sequoia gigantea Dcne, kalifornischer Mammutbaum, big tree.

11. (2) Tracheiden mit spiraligen Verdickungsleisten (wie Taxus) Pseudotsuga

Ohne spiralige Verdickungsleisten 12

15. Pseudotsuga Douglasii Carr., Douglastanne, yellow fir, red fir, Oregon pine, weltliches Nordamerika. – Splint schmal, rein hellbraun, in Rot nachdunkelnd, dem Lärchenholz ähnlich, Sommerholzzone an breitringigem Holze besonders stark entwickelt. Sehr fest, hart. Ausgezeichnetes Nutzholz zu Masten und Zimmerwerk.

12. Alt- und Jungholz gleich hell gefärbt, »Reifholz« Picea

Mit dunkel gefärbtem Kernholz 13

16. Picea excelsa Link., Fichte, Rottanne. – Dem Tannenholz sehr ähnlich, durch die reichlichen, am frischen glatten Querschnitt sichtbaren Harzporen (im Längsschnitt als zarte, sein geritzte Linien) und durch die Markstrahlzellen leicht zu unterscheiden; letztere sind zweierlei Art: im Innern des Markstrahles Parenchymzellen mit einfachen Poren, am oberen und unteren Rande des Markstrahles Quertracheiden mit kleinen behöften Tüpfeln. Gelblich- bis rötlichweiß, weich, grob, glänzend, sehr leicht spaltbar,[686] harzig riechend, dauerhafter als Tannenholz. Wichtiges Brenn-, Bau- und Nutzholz; Balken-, Stütz-, Sägeholz; als Blindholz zu seinem Getäfel; engringige Sorten von Böhmen als Resonanzholz vorzüglich brauchbar.

17. Picea alba Link., Weißfichte, white spruce zum Teil, Norden der Vereinigten Staaten. – Von der Picea excelsa nicht zu unterscheiden; höchst wichtiger Nutzholzbaum mit gleicher Verwendung wie Picea excelsa. – Andre amerikanische Arten sind Picea nigra Link., Schwarzfichte, black spruce; Picea Engelmanni Engelm., white spruce, im Felsengebirge; Picea rubra Link., nördliches Amerika, durch mehr rötliches, festeres und engringiges Holz von den übrigen verschieden.

13. Markstrahlen mit zwei Arten von Zellen; äußere (Kanten-) Zellen behöft getüpfelt (Quertracheiden), innere einfach poröse Parenchymzellen Larix, Pinus Cembra, P. Strobus Markstrahlen mit zwei Arten von Zellen: äußere Zackenzellen mit zickzackförmigen Verdickungen; Kernholz erst beim Trocknen sich verfärbend; Aeste im Quirl, daher im Brett deutlich nach den Jahrestrieben angeordnet Pinus (Gruppe A.), Pinus Lambertiana

18. Larix europaea D C. (L. decidua Mal.), Lärche. – Splint gelblichweiß, Kern schon frisch rötlichbraun bis hell karminrot, Spätholz breit, sehr dunkel, beiderseits scharf abgegrenzt, am Radialschnitt stark glänzend, Harzporen sehr zahlreich, nicht selten in Gruppen (bei Pinus viel weniger zahlreich), am Längsschnitt in sehr zarten schmalen Strichelchen zu sehen. Weich, grob, spröder als Föhre, leichtspaltig, höchst elastisch, sehr fest, wenig schwindend, im Trocknen an der freien Luft und im Wasser gleich ausgezeichnet dauerhaft. Für Wasser- und Grubenbauten, Schiffbau, zu Dachstühlen, Böttcherwaren, Schindeln, Möbeln, Schwellen, auch für mächtige Maschinenteile. Die Unterscheidung des Lärchenholzes vom Fichtenholze kann mitunter große Schwierigkeiten bereiten, insbesondere wenn auch Ast- und Wurzelholz von beiden Arten vorliegen; sie ist nur mikroskopisch möglich, wie folgende von Burgerstein herrührende Tabelle zeigt.1

I. Zwillingstüpfel nicht vorhanden.

A. Frühtracheiden 20–40 μ. Mittlere Markstrahlhöhe 7–11 Zellen.

a) Markstrahlzellhöhe 17–20 μ; einreihige, mehr als 10 Zellen hohe Markstrahlen bilden ca. 20% aller Markstrahlen; Markstrahlen selten verharzt Stammholz Fichte

b) Markstrahlzellhöhe 20–24 μ.

α) Querdurchmesser des äußeren Tüpfelhofes meist 21–26 μ; maximale Markstrahlhöhe 30 Zellen; Markstrahlen meist nicht verharzt Wurzelholz Fichte

β) Querdurchmesser des äußeren Tüpfelhofes meist 14–22 μ; Markstrahlen meist verharzt Stammholz Lärche (innerste Jahresringe)

B. Frühtracheiden 15–30 μ. Mittlere Markstrahlhöhe 20 Zellen.

a) Frühtracheiden 15–20 μ; Querdurchmesser der Tüpfel 14–17 μ, niemals über 18 μ; Spättracheiden gestreift Astholz Fichte

b) Frühtracheiden 20–30 μ; Querdurchmesser der Tüpfel 16–24 μ; Spättracheiden gestreift oder nicht gestreift Astholz Lärche

II. Zwillingstüpfel vorhanden.

A. Frühtracheiden 30–40 μ. Markstrahlen selten verharzt.

a) Markstrahlzellhöhe 17–20 μ; Querdurchmesser der Tüpfel auch unter 19 μ; Zwillingstüpfel meist einzeln zwischen einfachen Tüpfeln zerstreut, seltener in mehreren übereinander liegenden Reihen Stammholz Fichte

b) Markstrahlzellhöhe 20–26 μ; die Markstrahlleitzellen oft stärkeführend. Querdurchmesser der Tüpfel nicht unter 19 μ. Doppeltüpfel einzeln oder in mehreren Reihen übereinander oder die Frühtracheiden ganz bedeckend. Spättracheiden ausnahmsweise gestreift Wurzelholz Fichte

B. Frühtracheiden 40–60 μ. Markstrahlen sehr häufig verharzt.

a) Markstrahlzellhöhe 20–23 μ; mittlere Markstrahlhöhe 9–13 Zellen; maximale Höhe 40–50 Zellen. Die einreihigen, mehr als 10 Zellen hohen Markstrahlen bilden ca. 38% aller Markstrahlen. Querdurchmesser der Tüpfel auch unter 20 μ Stammholz Lärche

b) Markstrahlzellhöhe 24–30 μ; mittlere Markstrahlhöhe 7–9 Zellen; maximale Höhe 30 Zellen. Spättracheiden ausnahmsweise gestreift. Querdurchmesser der Tüpfel nicht unter 20 μ Wurzelholz Lärche

19. Larix occidentalis Nutt, westamerikanische Lärche, Larch, Tamarack. – Holz von dem europäischen Lärchenholz nicht wesentlich verschieden, sehr fest und dauerhaft, nach den vorliegenden Mustern engringig.

Pinus,2 Kiefer, Föhre, Fackelföhre, Fackelbaum. – Kern erst beim Trocknen sich verfärbend, Aeste im Quirl, daher im Brett deutlich nach den Jahresstrichen angeordnet. Die einzelnen Arten schwierig voneinander zu unterscheiden. a) Sommerholzzone breit, ziemlich scharf gegen das Frühlingsholz nach innen abgegrenzt. Markstrahlkantenzellen als Zackenzellen entwickelt.

20. Pinus sylvestris L., gemeine Kiefer, Weißföhre, Föhre.Splint sehr breit, gelblich bis rötlichweiß, Kern frisch ebenso, beim Trocknen bräunlichrot werdend; Markdurchmesser 4 mm. Innere Markstrahlzellen auf der Radialseite meist mit einer Reihe großer Lochtüpfel. Harzporen sehr zahlreich, hauptsächlich in der Mitte und im letzten Drittel des Jahresringes (Sommerholzzone), oft in einer zusammenhängenden [687] Linie, im Fladerschnitt breite gelbe Streifchen bildend. Weich, leichtspaltig, grob, etwas glänzend, unter dem Hobel leicht einreißend, stark harzig duftend, ausgezeichnet dauerhaft; Bau-, Sägeholz. Zu Brunnenröhren, großen Schiffsmasten das beste Holz, als Tischlerholz minder beliebt.

21. Pinus nigra Arnold (= P. nigricans Host = P. Pinaster L. austriaca Höss = P. Laricio var. austriaca Aut.), Schwarzföhre. – Holz von dem der vorigen Art nur sehr wenig verschieden. Splint sehr breit, Jahresringe sehr breit, Harzporen weniger zahlreich,3 sehr zerstreut, hauptsächlich im letzten Drittel des Jahresringes auftretend, aber groß und stets braun berandet, am Fladerschnitt braune Streifchen bildend. Ost stark verharzend (verkienend). Eines der dauerhaftesten Bau- und Werkhölzer zu Wasserbauten und Schwellen (fast gleich dem Lärchenholz), sehr gut zu Schindeln.

22. Pinus Mughus Scop. (= P. montana Mill.), Legföhre, Krummholzkiefer, Legge, Latsche, Knieholz.Holz dem der gemeinen Kiefer gleich, Jahresringe weit schmäler, exzentrisch; schwerspaltig; sehr harzreich, eines der schwersten europäischen Hölzer. Verwendung gering, hauptsächlich als Brennholz und zu Schnitz – und Drechslerarbeiten.

23. Pinus australis Mchx. (P. palustris Miller), Gelb- oder Pechkiefer, longleafed pine, southern pine, yellow pine, pitchpine, hard pine. Süden und Südosten der Union. – Splint schmal, Kern rötlich bis rötlichbraun, durch Verkienung dunkelbraun, dann speckig, durchscheinend. Sommerholz höchst scharf abgegrenzt, fast schwärzlichbraun; Holz meist engringig, hart, schwer, sehr fest und zähe, poliert stark fettig glänzend. Höchst dauerhaft zu Wasserbauten, zu Bestandteilen von Eisenbahnwaggons. Pitchpine heißt auch Pinus rigida Mill., amerikanische Harzkiefer, yellow pine, auch P. ponderosa Dougl.

24. Pinus Taeda L., nordamerikanische Weihrauchkiefer, loblolly pine, slash pine, sap pine u.s.w. – Splint schmal, Kern tiefbraun, wie voriges sehr stark verharzend. Das Holz dieser und der vorigen Föhrenarten (Nr. 23) unterscheidet sich von dem unsrer einheimischen dadurch, daß die inneren Markstrahlzellen (Parenchymzellen) bezw. die daranstoßenden Holzstrangtracheiden auf der Radialseite zumeist mit Gruppen von 2–6 (meist 4) schief spaltenförmigen Tüpfeln besetzt sind. Vorzügliches Bauholz. – Aehnlichen Bau zeigen noch P. resinosa An, Rotkiefer, red pine, Narway pine, Nordamerika (sehr beliebtes Zimmer- und Tischlerholz); P. echinata Miller (P. mitis Mchx.), shortleafed pine, yellow pine, als Bau- und Werkholz viel verwendet; P. cubensis Grieseb., Kubakiefer, wie P. australis verwendet.

b) Sommerholzzone schmal, ohne scharfe Grenze allmählich in die Frühlingsholzzone nach innen übergehend.

25. Pinus Cembra L., Zirbelkiefer, Zirmholz, Arve.Splint gelblichweiß. Kern rotbraun (frisch wie der Splint), Jahresringe höchst gleichmäßig verlaufend, im lichten Holze die dunkeln Astknoten hervorstechend, Harzporen groß, zahlreich, einzeln, in der Regel nahe oder in der Sommerholzzone, im Fladerschnitt kräftige Streifchen bildend, die äußeren Markstrahlzellen nur kleintüpfelig ohne Zacken. Weich, eines der leichtesten Hölzer, leichtspaltig, sein, schwindet wenig, nimmt schöne Politur an, riecht kräftig; vorzügliches Tischlerholz (Sommer- und Villamöbel), zu Wandvertäfelungen, ausgezeichnetes Schnitzereiholz (Tiroler Skulpturen), wird auch zu Schindeln verarbeitet.

26. Pinus strobus L., Weymouthskiefer, white pine, Nordamerika. – Splint weiß oder gelblichweiß, Kern rötlichgelb oder bräunlich, oft lichter als gemeines Kiefernholz, Harzporen wie bei diesem zahlreich und ebenso verteilt, aber meist einzeln, am Fladerschnitt daher sehr schmale gelbe Streifchen bildend. Aeußere Markstrahlzellen wie bei der Zirbelkiefer ohne Zacken. Weich, leicht, ziemlich sein, leichtspaltig, leichter zu bearbeiten, aber brüchiger als Föhrenholz, nicht dauerhaft, übrigens nach dem Ursprung sehr verschieden. Dient als Schiff-, Hochbau-, Blind-, Schnitz-, Böttcherholz.

27. Pinus Lambertiana Dougl., Zuckerkiefer, sugar pine, Oregon und Kalifornien. – Splint gelblichweiß, Kern bräunlich, Harzporen zerstreut, am Längsschnitt gelbe Streifchen bildend. Aeußere Markstrahlzellen mit Zacken, innere Markstrahlzellen (Parenchymzellen) bezw. die daranstoßenden Holzstrangtracheiden mit schmal elliptischen oder schiefftreifigen Tüpfeln. Wertvolles Bauholz.

14. (1) Holz der Dikotyledonen: Alle Holzteile um ein zentrales Mark gelagert 15

Stamm der Monokotyledonen: Gefäßbündel im Grundgewebe zerstreut 58

15. Echte Jahresringe, meist schon mit freiem Auge, selten erst unter Vergrößerung sichtbar (zumeist die Laubhölzer der gemäßigten Zone) 16

Echte Jahresringe fehlend, nur undeutlicher Ringbau oder scheinbare Jahresringe vorhanden (die meisten exotischen Laubhölzer) 49

16. In der Frühjahrszone bilden zahlreiche, meist eng aneinander schließende Gefäße einen Porenring: Ringporige Hölzer (im weiteren Sinne) 17

Die Gefäße im ganzen Jahresring mehr oder weniger gleichmäßig verteilt. Zerstreutporige Hölzer 30

17. Die ersten (Porenring-) Gefäße auffallend größer als die späteren des Jahresringes (des Sommerholzes): Ringporige Hölzer (im engeren Sinne) 18

Die ersten (Porenring-) Gefäße nicht größer als die späteren des Jahresringes, aber sehr zahlreich, eng anschließend, die Frühjahrsholzzone daher locker, schwammig und hell 27[688]

18. Gefäße außerhalb des Porenringes gleichmäßig zerstreut oder nur an der Außengrenze zu kurzen, schief oder tangential verlaufenden Wellenlinien vereinigt 19

Gefäße außerhalb des Porenringes zu langen, deutlich tangential verlaufenden, zueinander parallelen, mitunter etwas verzweigten Wellenlinien oder Bändern vereinigt 24

Gefäße außerhalb des Porenringes zu radial verlaufenden, oft auch verzweigten Gruppen vereinigt 25

19. Markstrahlen deutlich oder nur kenntlich (mit der Lupe gut zu beobachten) 20

Markstrahlen unkenntlich, Kernhölzer 23

20. Jahresringe breit, der Porenring nicht scharf abgegrenzt, allmählich in die Sommerholzzone übergehend 21

Jahresringe breit oder schmal, der Porenring scharf von der dichten, klein- oder wenigporigen Sommerholzzone abgegrenzt 22

21. Holz im allgemeinen lichter, Sommerholzzone sehr reich an Poren, diese an der Peripherie (des Jahresringes) zu kurzen deutlichen Wellenlinien vereinigt Ailantus

Holz im allgemeinen dunkler, Sommerholzzone arm an Poren, diese groß, einzelnstehend oder zu 2–3 vereinigt und dann häufig radial gestellt, an der Peripherie nicht zu Wellenlinien vereinigt Cedrela

28. Ailantus glandulosa Desf., Götterbaum. – Splint gelblich, Kern grauorangefarbig, Mark groß. Gefäße nach außen immer kleiner werdend, offen, im Sommerholz meist zu mehreren, meist 3–4, vereinigt; die äußersten zu kurzen Linien verbunden. Schwer, hart, schwerspaltig, atlasglänzend, im Trockenen dauerhaft, öfters mit scheinbarem Mondring; sehr gutes Tischlermaterial und zu Galanteriegegenständen.

29. Cedrela odorata L, Zigarrenkistenholz, Zuckerkistenholz, Zedernholz von Havanna, spanisches Zedernholz, acajou femelle. – Kern zimtbraun, etwas rostrotbraun nachdunkelnd, am Tangentialschnitt poliert fast goldgelb schimmernd. Die großen Gefäße des Porenringes in sehr lockerem Holzgewebe, Markstrahlen fast wellenförmig verlaufend. Durch den charakteristischen aromatischen Geruch gut gekennzeichnet. Weich, leicht, leicht aber ungleichmäßig spaltig; zu Zigarren- und Zuckerkisten, als Surrogat für Mahagoni und Verfälschung für Zimt (gemahlen). Auch andre Cedrelaarten werden ebenso verwendet.

22. Kern gelbbraun, Porenring sehr breit, wenn auch ein allmählicher Uebergang angedeutet ist, so doch deutlich vom Sommerholz abgesetzt, Poren offen Morus4

Kern grünlichgelbbraun, Porenring meist schmal in den weiten Jahresringen, in schmalen dagegen mit dem Sommerholz gleich breit. Poren nach außen zu peripherischen Linien vereinigt, meist durch Thyllen (Füllzellen) verstopft Robinia5

Kern rotbraun, Porenring einreihig, Markstrahlen kenntlich und unkenntlich (s. Nr. 72) Tectona

Kern kirschrot, Poren im Sommerholz gewöhnlich einzelnstehend Gymnocladus

30. Morus alba L., weißer Maulbeerbaum. – Splint schmal, gelbweiß, Kern gelbbraun, mit der Zeit stark nachdunkelnd. Schwer, hart, glänzend, sehr schwerspaltig, dauerhaft. Tischlerholz, zu Mosaik- und Galanteriearbeiten, Weinstöcken.

31. Morus nigra L., schwarzer Maulbeerbaum. – Dem vorigen gleich; häufig mit Schäden (Ringschäle) behaftet. Poren mitunter verstopft. Verwendung wie Nr. 30.

32. Morus rubra L., roter Maulbeerbaum, red mulberry, Nordamerika. – Kernholz orangebraun. Zur Böttcherei, zum Schiffbau und zu landwirtschaftlichen Geräten.

33. Robinia Pseudacacia L., unechte Akazie, Robinie.Splint sehr schmal, gelblich, Kern grünlichgelbbraun. Hart, sehr schwerspaltig, Stammholz elastisch, Astholz brüchig, sehr dauerhaft, nimmt schöne Politur an. Zu Bauzwecken, Pfosten, Pfählen, Speichen, Bolzen, zu Branntweinfässern, schönes Drechslerholz.

34. Gymnocladus canadensis Lam., Schusserbaum, coffee-tree, Pennsylvanien. – Splint gelb, Kern kirschrot bis rotbraun. Zu Kunsttischlerarbeiten.

23. (19) Porenring breit, Poren desselben groß, Sommerholzzone kleinporig, scharf abgetrennt. Poren derselben zu 3–4 zu kurzen, dichtgestellten, tangential und schief verlaufenden Gruppen vereinigt Fraxinus

Porenring sehr schmal, fast nur einreihig, im Sommerholz zahlreiche seine tangentiale Linien.

Kern bräunlich Carya

Porenring sehr schmal, im Sommerholz zahlreiche seine tangentiale Linien, die viel seiner als die Markstrahlen sind. Splint breit, cremefarbig, Kernholz schwärzlich Diospyros

35. Fraxinus excelsior L., gemeine Esche.Splint gelblichweiß, Kern hellbraun, zwischen beiden helleres Reisholz. Holz im Längsschnitt auffällig breitstreifig (breiter, scharf abgegrenzter Porenring), Mark groß. Schwer, hart, glänzend, schwerspaltig, fest, zähe, biegsam, gut polierbar, wirst sich wenig, im Freien und im Boden ohne Dauer. Ausgezeichnetes und schönes Tischler-, Drechsler-, Wagnerholz, zu Dielen und Brettern, Deichseln, Wagengestellen, Wänden der Eisenbahnwaggons, zu landwirtschaftlichen Geräten (Leitern, Rechen, Reifen, Gabeln), Lanzenschäften, Axtstielen, Hopfenstangen, Kletterstäben für Turnschulen, Peitschen- und Spazierstöcken. Besonders geschätzt der Eschenmaser zu Furnieren.

36. Fraxinus americana L., Weißesche, white ash; Ohio von Maine bis Texas. – An Güte dem vorigen gleich; gebraucht zum Schiffbau, zu Eisenbahnwaggons,[689] Kutschen, Maschinenbestandteilen u.s.w. – Gleiche Verwendung finden die amerikanischen Arten F. pubescens (red ash), F. sambucifolia Lam. (black ash), F. quadrangulata (blue ash), F. viridis (green ash) und F. Oregana (Oregon ash).

37. Carya porcina Nutt. (= Hicoria glabra Bratt.) (und andre Caryaarten), Schweinshickorybaum. – Splint gelblichweiß, Kern bräunlich, an Eichenholz erinnernd. Poren des Porenringes6 sehr groß, im Sommerholz zahlreiche lichte, seine, peripherische, zueinander parallele Linien von Holzparenchym, bilden mit den feinsten Markstrahlen ein zierliches Netzwerk. Sehr schwer, hart, sehr elastisch, zähe, biegsam und dauerhaft; ausgezeichnetes Wagnerholz, als Bauholz nicht zu verwenden. – Andre Caryaarten:

38. Carya alba Nutt. (Hicoria ovata), weißer Hickorybaum; liefert das beliebteste Hickoryholz, ausgezeichnet zu Radspeichen. – Carya tomentosa Nutt. (Hicoria alba Britt.), Spottnuß, Hickory.

39. Diospyros virginiana L., virginische Dattelpflaume, persimon, Nordamerika. – Splint sehr breit, gelblichweiß, cremefarbig, oft rauchgrau überlaufen, Kern schwarzbraun. Hart, schwer, sehr dicht und zähe, ausgezeichnet politurfähig, für Haushaltungsgegenstände, Schuhleisten, schwarz gebeizt als Ebenholzsurrogat.

24. (18) Kernreifhölzer. Splint gelbweiß, Reisholz rötlich, Kern braun, Porenring verhältnismäßig breit mit großen Poren, ziemlich scharf abgegrenzt, die Wellenlinien im Sommerholz dicht; zahlreich, bänderartig Ulmus

Splint breit, weißgelb bis weiß, Kern graubräunlich, Porenring verhältnismäßig schmal, meist nur 1–2reihig, die Poren im Sommerholz weniger dicht zu Linien verbunden, in der Mitte der Jahresringe oft unregelmäßig zerstreut, nur an der Peripherie zu schmalen, mitunter verzweigten Bändern verbunden Celtis

Porenring breit, alle Arten Markstrahlen, s. Quercus Cerris (Nr. 51).

40. Ulmus campestris L. (U. campestris α. glabra und β. suberosa), Feldulme, Feldrüster. – Splint schmal, gelbweiß, Kern braunrot; Wellenlinien im Sommerholz von einfachen Porenreihen gebildet, diese häufig unterbrochen (Hartig). Schwer, hart, fest, elastisch, sehr zähe, schwerspaltig, sehr dauerhaft, häufig maserwüchsig. Ausgezeichnetes Wagnerholz zu Naben, Felgen, gebogenen Wagenteilen, besonders zu Kanonenlafetten, der prächtige Ulmenmaser (von Kopfulmen) zu Flintenschäften und als Drechslerholz (für Pfeifenköpfe).

41. Ulmus effusa Willd., Flatterulme, weißer Rüster, Flatterrüster. – Mit breiteren bandartigen Wellenlinien im Sommerholz, Gewebe daher lockerer als bei voriger. Ist weniger wertvoll als Feldulme, die Maserbildungen sind geschätzt.

42. Ulmus americana L., Weißulme, Wasserulme, Nordamerika. Splint breit, weißlich, Kern braun, beide mit Stich ins Graue und Rötliche; der Porenring besteht fast, nur aus einer Reihe großer Poren. Zum Wagen- und Schiffbau, zu landwirtschaftlichen Geräten, zu Fässern, der schöne Maser zu Furnieren.

43. Ulmus racemosa Thomas, Felsenulme, Nordamerika. Die Poren des einreihigen Porenringes viel kleiner als bei voriger, Holz wertvoller als Nr. 42, ausgezeichnet für Radnaben.

44. Ulmus fulva Mich., Rotulme, Nordamerika. Der Porenring besteht aus mehreren Reihen von Poren.

45. Celtis australis L., Zürgelbaumholz, Triester Holz. – Splint breit, fast weiß, Kern graubräunlich, Sommerholzporen sehr klein, weniger dicht als bei der Ulme zu Linien verbunden, diese oft zackig; Sommerholz daher sehr dicht. Hart, grobfaserig, schwer, schwerspaltig, elastisch und durch die höchste Zähigkeit ausgezeichnet. Daher unübertreffliches Material für Peitschenstiele, Ruder, Wagendeichseln, Blasinstrumente, Angelruten. – Noch dichteren Bau hat die nordamerikanische Celtis aspera Desf.

25. (18) Alle Arten von Markstrahlen, deutliche, kenntliche und unkenntliche, vorhanden Quercus

Alle Markstrahlen unkenntlich Castanea

Alle Markstrahlen deutlich (auffallend breit) 26

Quercus, Eiche.7 – Für den Welthandel haben vier geographisch gut abgegrenzte Gruppen von Eichenarten Bedeutung: Nordamerikanische, mitteleuropäische Eichen, die Eichen der Mittelmeerländer und Westasiens und die Eichen Ostasiens. Nach dem histologischen Bau lassen sie sich in ringporige und zerstreutporige (wozu die meisten mediterranen Arten gehören) scheiden. Die meisten besitzen neben den sehr breiten und hellen Markstrahlen im Sommerholz leichte radial verlaufende, mitunter gegabelte, schwänzchenartige Zeichnungen und weit schwächere, sehr zarte, unter der Lupe deutlich wahrnehmbare tangential verlaufende Wellenlinien, die beide von Holzparenchym (mit unkenntlichen Gefäßen) gebildet sind.

I. Nordamerikanische Arten.

Diese lassen sich wieder (vgl. Roth, Filibert, Timber, S. 81) in drei Gruppen teilen, in Weiß-, Rot- und Lebenseichen (immergrüne Eichen), die infolge verschiedener Güte auch verschiedene Marktpreise besitzen. Von den beiden ersten, den Hauptarten, sind die weißen Eichen fester, zäher, weniger porös und härter. Die Roteichen haben gröbere Textur, sind viel mehr porös, spröde und weniger hart und verwittern auch leichter. Die[690] Lebenseichen, einst viel im Schiffbau verwendet, gehören zu den schwersten und härtesten Eichenhölzern und haben eine den Roteichen ähnliche Struktur, aber weniger Poren.

46. Quercus alba L., Weißeiche zum Teil. – Poren des Porenringes sehr groß, aber meist nur 1–2 Reihen. Kern lichtgraubraun; radiale Schwänzchen sehr deutlich, fast immer mit geschwungenem Verlaufe. Sehr hart, sehr zähe, elastisch, ausgezeichnetes Bau- und Werkholz, zu Faßdauben u.s.w. Aehnlich sind Qu. bicolor Willd. (Sumpfweißeiche), Qu. lobata Née (weltliche Weißeiche), Qu. lyrata Walt. (Leiereiche), Qu. macrocarpa Mchx. (großfrüchtige Eiche) u.a.

47. Quercus rubra L., Roteiche. – Hauptvertreter der Rot- oder Schwarzeichen, sehr verbreitet im östlichen Nordamerika, mit weit schlechterem Holze als die Weißeichen; zu Faßdauben.

48. Quercus virens Ait., Lebenseiche. – Von Virginien bis Texas; Holz von vorzüglicher Güte.

II. Europäische bezw. mitteleuropäische Arten.

49. Quercus robur L. (Qu. pedunculata Ehr.), Stiel- oder Sommereiche. – Die bei uns verwendeten Eichenhölzer sind von andern Hölzern schon mit freiem Auge leicht zu unterscheiden und an dem Ringe sehr großer Poren, an den hellen, sehr breiten Markstrahlen und der eigentümlichen hellgraubraunen Farbe zu erkennen. Dagegen ist die Unterscheidung der einzelnen Eichenholzarten, das der Zerreiche ausgenommen, schwierig. Das Holzparenchym (mit sehr kleinen Gefäßen) bildet erstens radial angeordnete, mitunter gegabelte, scharf hervortretende Schwänzchen und zweitens tangential verlaufende, viel schwächere, zarte, aber deutlich wahrnehmbare Wellenlinien.

50. Quercus sessiliflora Salisb., Traubeneiche, Steineiche, Wintereiche. – Die radialen Holzparenchymschwänzchen sind lang und schmal entwickelt, die tangentialen Linien oft nicht wahrzunehmen; als ein besonderes Kennzeichen wäre anzugeben, daß die Gefäße des Porenringes sich noch weit in die Holzparenchymzüge hinein erstrecken, der Porenring daher gegen das Sommerholz viel weniger scharf abgegrenzt ist als bei der Stieleiche. (Dieses Verhältnis ist auch von andern Autoren angegeben, aber an den Holzarten offenbar verwechselt.)

51. Quercus Cerris L., Zerreiche, österreichische Eiche.–Weicht von vorigen insofern ab, als die radialen Züge des Holzparenchyms nur höchst vereinzelt auftreten, dagegen die tangentialen als parallele, ziemlich starke Bänder entwickelt sind. Im analytischen Schlüssel gehörte diese Holzart eigentlich zu 24 (nach Celtis). – Das Kernholz der Stiel- und Traubeneiche gehört zu den dauerhaftesten aller Hölzer, sowohl im Wasser wie im Boden und Trockenen, sehr hart, schwer, leicht- und ziemlich glattspaltig, grob, das vornehmste Eisenbahnschwellenholz, zu Maschinenbestandteilen, Pochstempeln in Oelmühlen und Pochwerken, zu massiven Möbeln, als Blindholz, zu Parketten, Weinfässern, Maischbottichen, Waggonbestandteilen; helles, langfaseriges, mit breiten Jahresringen (aber schmalem Porenkreis!) versehenes Eichenholz ist vorzüglich zum Schiffbau geeignet.

52. Quercus conferta Kit., ungarische Eiche, Zigeunerholz. – Dem Stieleichenholze nahestehend, schwerspaltig, stark reißend; für Wasser-, Erd- und Grubenbauten, zu Eisenbahnschwellen sehr geeignet, nicht aber für Möbel.

III. Mediterrane Eichenhölzer (zerstreutporig).

Diese unterscheiden sich von den vorigen, daß sie zerstreutporig sind, keine so auffällig scharf abgegrenzten Jahresringe besitzen und durch die radial und geschlängelt verlaufenden hellen Schwänzchen von Holzparenchym (mit den unkenntlichen Gefäßen) auf dem Querschnitte geflammt erscheinen.

53. Quercus Ilex L., Steineiche, immergrüne Eiche. – Sehr schwer, dicht und hart, schwer zu bearbeiten. Zu Brennholz, die Wurzelstöcke für Möbel.

54. Quercus coccifera L., Kermeseiche. – Steht der vorigen sehr nahe.

55. Quercus Suber L., Korkeiche. – Bildet den Uebergang von den ringporigen zu den zerstreutporigen Eichenhölzern, dicht und schwer.

56. Castanea vulgaris Lam., Edelkastanie. – Dem Eichenholz sehr ähnlich, aber durch den Mangel deutlicher und selbst kenntlicher Markstrahlen sofort zu unterscheiden. Etwas hart, leichtspaltig, in Wasser, besser im Trockenen dauerhaft; zu Dachstühlen, Wasserbauten, Faßdauben, Eisenbahnschwellen, Weinpfählen und Faßreifen (ausgezeichnet), zu Möbeln aus gebogenem Holze.

57. Castanea americana Rafin., amerikanische Edelkastanie. – Chest mit, Nordamerika. Ist von der europäischen Holzart fast nicht zu unterscheiden, leichtspaltig; zu seiner Tischlerarbeit, zu Faßdauben, Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, Dachschindeln.

26. Gefäße sehr groß, der ganze Jahresring bis auf eine schmale Herbstzone groß- und reichporig; Holz nicht auffallend gefärbt Vitis

Porenring sehr schmal, Splint zitronengelb, Kern bläulichrot Berberis

58. Vitis vinifera L., Weinrebe. – Meist nur Kleinholz; Mark sehr groß. Biegsam, sehr elastisch, leicht, außen faserig; zu Spazierstöcken.

59. Berberis vulgaris L., Sauerdorn, Berberitze, Weinscharl. – Durch die Farbe und den unangenehmen Geruch des frischen Holzes sehr gut gekennzeichnet. Zu kleinen Schnitzereien, als Farbstoffmaterial (besonders das Wurzelholz).

27. (17) Markstrahlen deutlich oder kenntlich (aber immer scharf); Gefäße im Sommerholz gleichmäßig zerstreut 28

Markstrahlen unkenntlich, Kern häufig auffällig gefärbt 29[691]

28. Mark bis 10 mm im Durchmesser, Holz gelblichweiß, Markstrahlen sehr deutlich Sambucus

Mark klein, Kern rotbraun bis schwarzbraun Holz der Amygdaleen,8 Steinobstbäume (Prunus)

60. Sambucus nigra L., Hollunder, schwarzer Holler. – Die breiten, zahlreichen Markstrahlen, die helle Farbe des Holzes sehr charakteristisch. Hart, fest, wirst sich stark, zu Drechslerwaren und Kämmen.

61. Prunus domestica L., Zwetschgenbaum, Pflaumenbaum. – Die Prunushölzer sind einander sehr ähnlich und schwierig zu unterscheiden. Von den Kernobsthölzern, denen sie ebenfalls ähnlich sind, lassen sie sich durch den Porenring auseinander halten, welcher den letzteren fehlt. Splint schmal, gelblichweiß, Kern braunrot (ein dünner Schnitt im durchfallenden Licht blutrot), Jahresringe wellig, Porenring heller, nicht scharf abgegrenzt, sondern in das Sommerholz allmählich übergehend, Markstrahlen deutlich und kenntlich, sehr enge, sehr zahlreich, den Radialschnitt teils feldernd (wenn sie kurz sind), teils breit wellenförmig zeichnend; hart, schwer, nicht dauerhaft, gutes Tischler- und Drechslerholz.

62. Prunus insititia L., Kriechen-, Pflaumenholz. – Dem vorigen ähnlich, aber dichter, Markstrahlen nur kenntlich.

63. Prunus avium L., Kirsche. – Splint rötlichweiß, Kern hellgelbbraun, Jahresringe breit, fast nicht wellig, Markstrahlen nur kenntlich und unkenntlich, erstere licht, ungleichmäßig verteilt, alle Poren sehr klein, der Porenring allmählich in das Sommerholz übergehend. Etwas weniger hart und schwer, leicht spaltbar.

64. Prunus Cerasus L., Weichsel. – Jahresringe schmäler als bei Kirsche, Porenring ein lichter, schmäler Streifen, im übrigen dem Kirschholz gleich.

65. Prunus Mahaleb L., türkische oder Badner Weichsel.Splint rötlichweiß, Kern hellbraun, dunkelt stark nach, Porenring breit. Ausgezeichnet durch den angenehmen Geruch nach Kumarin. Zu Pfeifenrohren, Spazierstöcken, Galanteriewaren.

66. Prunus armeniaca, L., Aprikose, Marille. – Von der vorigen unterschieden durch den ziemlich scharf abgegrenzten Porenring, die größeren Poren und die fast deutlichen Markstrahlen. Kern mahagonibraun. Sehr ähnlich ist auch das Holz vom Mandelbaum, Amygdalus communis L.

67. Prunus Padus L., Traubenkirsche, Alexenbaum. – Kern braungelb, Jahresringe breit, Markstrahlen kenntlich, ziemlich gleich stark. Sehr dicht, hart, gut polierbar.

68. Prunus serotina Ehrh., späte Traubenkirsche, wild black cherry, Nordamerika. – Nähert sich schon bedeutend den zerstreutporigen Hölzern, der Porenring nur stellenweise deutlich, geht sofort in das reichporige Sommerholz über. Kern rotbraun, dicht, Markstrahlen deutlich aber sein, sehr enge aneinander gerückt, im Querschnitte lichtet als das übrige Holz. Vorzüglich politurfähig, gibt, entsprechend gebeizt, sehr schöne Nachahmungen des Mahagoni- und Ebenholzes.

29. Kern orangerot oder gelbrot; Gefäße so klein, daß sie kaum mit der Lupe zu sehen Rhamnus

Kern goldgelb; wird, mit Kalilauge betupft, karminrot, mit Salzsäure zinnoberrot; Gefäße mit der Lupe deutlich Cotinus coggygria Scop.

Kern rotbraun, Splint schmal, hellbraun, Poren außer dem Porenring einzelstehend, oft mit Stopfzellen und Harz erfüllt Tectona

69. Rhamnus cathartica L., Kreuzdorn. – Splint sehr schmal, gelblich oder grünlichgelb. Kern orangerot, Längsschnitt durch den hohen Seidenglanz ausgezeichnet. Querschnitt: der Porenring hell, sehr deutlich, die Gefäße außerhalb desselben zu lichten, hin und her gebogenen, miteinander verbundenen Bändern und Linien vereinigt, der Schnitt daher »geflammt« (Hartig). Ziemlich hart, schwer, dauerhaft, zu Drechslerwaren.

70. Rhamnus Frangula L., Faulbaum, Pulverholz. – Splint hellgelb, Kern gelbrot; die Gefäße außerhalb des Porenringes zerstreut, höchst klein, Porenring weit weniger scharf. Fast weich, leicht spaltbar, meist zur Schießpulverkohle verwendet.

71. Cotinus coggygria Scop., Perückenstrauch, Fisetholz, junger Fustik, ungarisches, Triester Gelbholz, Fustelholz.Splint schmal, weiß, Kern goldgelb, häufig mit abwechselnd gelben und gelbgrünen Jahresringen. Poren mit der Lupe deutlich; vom Porenring ziehen kleine, radial oder schief laufende, helle Streifchen zur Peripherie. Mäßig hart, gut spaltbar, stark glänzend, als Farbmaterial verwendet. s. Farbstoffe, pflanzliche, Bd. 3, S. 637.

72. Tectona grandis, Teakholz aus Ostindien, das beste Schiffbauholz; Splint hellbraun, Kernholz rotbraun, sehr stark nachdunkelnd, mit breiten und viel schmäleren, feinwelligen Ringzonen, letztere zumeist zu mehreren aufeinander folgend. Porenring sehr scharf, licht, fast nur einreihig, Grenzlinie des Jahresringes sehr dicht, dunkelbraun bis schwärzlich, das Holz zwischen gleichförmig braun. Einzelne Poren auffallend groß, viele verstopft, an Radialschnitten starke Furchen bildend. Markstrahlen kenntlich, hell, dazwischen noch unkenntliche, viele nicht gerade, sondern mit kleinen Ausbiegungen verlaufend. Wegen des fast nur einreihigen Porenringes, dessen Poren meist größer sind und nicht enge aneinander schließen, kann das Holz auch zu den »ringporigen Hölzern im engeren Sinne« (17) gerechnet werden. – An frischer Schnittfläche unangenehm riechend.[692]

30. (16) Gefäße sehr groß, mit freiem Auge wahrnehmbar, offen, ziemlich sparsam; Andeutung zur Ringporigkeit; Kern tiefbraun, stark schwärzlich gewässert oder lichtgraubraun und schwach gewässert Juglans

Gefäße mit freiem Auge nicht wahrnehmbar 31

73. Juglans regia L., Walnußbaum, Nußholz. – Splint breit, grauweiß, Kern braun, schwärzlichbraun, mit schwärzlichen Linien und Streifen gezeichnet (»gewässert«). Die auffallend großen Poren sind aus mehreren radial gestellten Gefäßen zusammengesetzt; die übrigen im Jahresring ziemlich gleichgroß, nur an der Peripherie klein werdend. An sehr breiten Jahresringen bilden die ersten Frühlingsporenreihen eine Art Porenring. Schwer, hart, leichtspaltig, im Trockenen sehr dauerhaft, schön polierbar, ausgezeichnetes Möbelholz, zu Drechslerwaren und Gewehrschäften.

74. Juglans nigra, schwarze Walnuß, amerikanisches Nußholz. – Kernholz mehr einfarbig, schwarzbraun, oft rötlich getont, Gefäße sparsamer als bei J. regia; geschätzter als dieses, zu Möbeln, Drechslerwaren, Eisenbahnschwellen.

75. Juglans cinerea L., graue Walnuß, butternut, white walnut, Nordamerika. – Vom Typus des Nußholzes, aber weich, leicht, leicht zu schneiden, lichtgraubraun; zu Tischlerarbeiten, Böttcherei.

31. Alle Markstrahlen deutlich, breit oder schmal 32

Markstrahlen anders entwickelt 33

32. Markstrahlen ziemlich breit, fast gleichbreit, sehr zahlreich, Holz- und Markstrahlen rötlich letztere dunkler (besonders deutlich im Radialschnitt) Platanus

Markstrahlen sehr sein, höchst zahlreich, Holz gelblich, Markstrahlen fast weiß Liriodendron

76. Platanus occidentalis L., amerikanische Platane. – Rötlichweiß (wie Rotbuche), Jahresringe verschieden breit, Grenzzone eine sehr schmale, im durchfallender. Lichte dunkle Linie, an den Markstrahlen etwas ausgebogen. Die breiten Markstrahlen enge beisammen stehend, glänzend, das dazwischen liegende Gewebe an Breite wenig verschieden. Wegen der zahlreichen Markstrahlen der Radialschnitt besonders stark glänzend. Poren klein, im ganzen Jahresring gleichmäßig verteilt. Hart, schwer und splitterig spaltbar, im Freien wenig dauerhaft, hauptsächlich in der Tischlerei und zu Galanteriewaren verarbeitet.

77. Liriodendron tulipifera L., Tulpenbaum, amerikanisches Pappelholz, tulip wood9, yellow poplar, white wood, östliches Nordamerika. – Splint weißlich, bräunlich nachdunkelnd, Kern schmutziggrün, Jahresringgrenze sehr feinlinig; grobfaserig, weich, leicht, leichtspaltig, glänzend; zum Wagen- und Schiffbau, zu Pumpenröhren, zu Möbeln, zu Papier.

33. Markstrahlen ungleich entwickelt: einzelne Markstrahlen deutlich oder scheinbar deutlich, die übrigen zumeist unkenntlich10 34

Alle Markstrahlen kenntlich, sehr sein, gleichartig entwickelt 36

Alle Markstrahlen unkenntlich 39

34. Zellgänge niemals vorhanden 35

Zellgänge vorhanden Alnus

(wenn keine Zellgänge sichtbar, so ist Alnus durch die dunkle Kernfarbe von Carpinus, durch die viel breitere dunkle Sommerholzzone von Fagus unterschieden).

78. Alnus glutinosa L., Schwarzerle, Schwarzeller. – Splintholz, rötlichgrau, häufig mit dunkelbraunen Zellgängen. Jahresringgrenze oft nicht sehr deutlich, breite Markstrahlen teils deutlich, teils scheinbar deutlich (und sich dann verlierend), am Tangentialschnitt durch ihre enorme Höhe auffallend. Gefäße sehr klein, im allgemeinen radial gestellt. Weich, leicht, leichtspaltig, unter Wasser sehr dauerhaft, brüchig; zu Wasser- und Grubenbau, als Drechslerholz zu Knöpfen, Einlegearbeiten, Holzschuhen, zu billigen Bleistiftfassungen; Erlenmaser zu Pfeifenköpfen.

79. Alnus incana L., Grau- oder Weißerle, Weißeller. – Breite Markstrahlen viel weniger häufig, Zellgänge meist fehlend, stärker glänzend; im übrigen dem vorigen gleich.

35. Die breiten Markstrahlen deutlich (echt), Holz rötlich Fagus

Die breiten Markstrahlen scheinbar deutlich, Holz weiß Carpinus

80. Fagus sylvatica L., Rotbuche. – Von einigen als Kernreifholz, von andern nur als Splintholz bezeichnet, besitzt aber keinen echten Kern; jedenfalls ist der Charakter des ersteren nicht deutlich ausgesprochen. Farbe des Holzes charakteristisch rötlichweiß. Jahresringgrenze ein schmaler, dunkler Streifen, im übrigen Ringteil die Gefäße sehr gleichmäßig zerstreut. Die scharf begrenzten, breiten Markstrahlen lebhaft atlasglänzend, am Querschnitt lichter, am Längsschnitt dunkler als das umgebende Holz, am Radialschnitt meist kurze, dunkle, glänzende Streifchen bildend, an denen Buchenholz sofort zu erkennen ist. Hart, leichtspaltig, unter Wasser sehr dauerhaft, im Freien bald faulend, gedämpft leicht zu biegen. Für unter Wasser bleibendes Zimmerwerk, als Straßenpflaster, Treppen, zu Sekundäreisenbahnschwellen, zu Bestandteilen an Wasserrädern, sehr wichtig zur Erzeugung gebogener Möbel, in der Wagnerei, zu Wein- und Bierfässern, zu landwirtschaftlichen Geräten, gebeizt und gefärbt als Zigarrenkistenholz, nicht gut zu Werkzeuggriffen, weil es in der Hand »brennt« (Exner).[693]

81. Fagus ferruginea Ait., amerikanische Buche, östliches Nordamerika. – Im Baue der vorhergehenden sehr ähnlich, dient allgemein als Werkholz, in Waggonbau, zu Drechslerwaren.

82. Carpinus betulus L., Hain-, Weißbuche, Hornbaum. – Gelblichweißes Splintholz, Jahresringe häufig grob, wellig, Ringgrenze eine scharfe, aber sehr schmale Linie, im übrigen der Jahresring gleichdicht, daher das Holz sehr homogen; die breiten, ziemlich matten Markstrahlen unecht, d.h. sie lösen sich unter der Lupe in feinere auf, daher auch die Breite eines und desselben unechten Markstrahles wechselnd. Sie sind lichter als das umgebende Holz. Mitunter zarte Querstreifen und helle Fleckchen, Holzparenchym mit dünnwandigen Holzfasern. Hart, schwer, schwerspaltig, im Trockenen dauerhaft; zu Maschinenteilen, zu landwirtschaftlichen Geräten (Dreschflegeln, Stielen), in der Wagnerei zu Felgen; zu Holzstiften, Haushaltgeräten; für alles, was Reibung und Stoß auszuhalten, sehr geeignet.

83. Carpinus americana Lam. (C. caroliniana Walt.), amerikanische Weißbuche, blue beech, hornbeam, ironwood; Nordamerika. – Das Splintholz von weißer Farbe und seiner Struktur; in Verwendung gleich dem vorigen.

36. Holz hart, Markstrahlen glänzend 37

Holz weich, Markstrahlen matt 38

37. Holz licht, gelblichweiß, Markstrahlen sehr stark glänzend (bei Acer Pseudoplatanus die Markstrahlen deutlich) Acer

Holz weinrot bis rotbraun (Kern) Prunus serotina (s. Nr. 68.)

Holz licht, Jahresringe deutlich, Markstrahlen sein, aber verschieden stark, zwischen kenntlichen mehrere unkenntliche Tilia

Holz grau bis bräunlich, Jahresringe undeutlich Nyssa

84. Acer Pseudoplatanus L., Bergahorn. – Weiß oder gelblichweiß, in der Farbe dem Birkenholz ähnlich, ohne Kern. Jahresringe gleichmäßig; Ringgrenze sein, nicht oder nur sehr unbedeutend wellenförmig, Markstrahlen fast deutlich, am Spiegelschnitt sehr zahlreich, hoch und kurz, stark glänzend. Hart, schwer, zähe, schwerspaltig, sich werfend und reißend, dauerhaft im Trockenen. Feines, gesuchtes Werkholz zu Möbeln, Parketten, Einlegearbeiten, Tellern, Schüsseln, Löffeln, Schuhnägeln, Schachteln, Pfeifenköpfen, zu Bildschnitzerei- und Galanterieartikeln.

85. Acer platanoides L., Spitzahorn. – Dem vorigen sehr ähnlich, aber die Jahresringgrenzen weniger sein und immer etwas wellenförmig, Markstrahlen seiner. Verwendung wie Bergahorn, aber weniger geschätzt.

86. Acer campestre L., Feldahorn, Maßholder. – Rötlichweiß, nicht selten mit im auffallenden Lichte gelblichen, im durchfallenden dunkelbraunen Zellgängen, Jahresringe ziemlich ungleichmäßig, Ringgrenze fein- und grobwellenförmig, am Spiegelschnitt besonders kräftig glänzend, dichter, zäher und schwerer als vorige; zu geflochtenen Peitschenstielen, Gartenstühlen, Zahnstochern, Nachahmungen von andern Hölzern. Von Ahorn gibt es wertvolle Maserformen; besonders geschätzt sind die durch kleine zahlreiche Knospen hervorgerufenen (russischen und ungarischen) Vogelaugen.

87. Acer saccharinum Wangenh., Zuckerahorn, sugar maple, Nordamerika. – Weiß, ohne dunkeln Kern, Jahresringe sehr gleichmäßig mit sehr zarter Ringgrenze, Markstrahlen nur kenntlich, am Radialschnitt ziemlich gleich breit, hart, sein, schwer, zähe. Vorzüglich zu Möbeln, Drechslerwaren, zum Schiffbau; liefert sehr schöne Maserstücke, die amerikanischen Vogelaugen (»bird's eye«). – Andre amerikanische Arten: Acer rubrum L., red or swamp maple; A. macrophyllum Pursh., broad-leafed maple.

88. Tilia parvifolia Ehrh., kleinblätterige Linde, Winterlinde. – Rötlichweißes Reisholz, Splint breit, weiß, Jahresringe teils gleich-, teils ungleichmäßig, Ringgrenze meist nicht wellenförmig, nach innen etwas verwischt, Gefäße im Jahresring zerstreut und viel zahlreicher als bei Acer, Markstrahlen weniger scharf, sehr dicht, nur wenig oder nicht glänzend. Sehr weich, leicht, leicht spaltbar, nicht dauerhaft, nur wenig schwindend und sich werfend, nach der Aspe die weißeste Holzware; edles Schnitzereiholz, dann als Blindholz zu inneren Möbelteilen, zu Hutformen, Holzschuhen, Spielwaren sehr geschätzt. – Das Holz von Tilia platyphyllos, Sommerlinde, kaum zu unterscheiden.

89. Tilia americana L., amerikanische Linde, basswood, lime tree; Nordamerika. – Weiß mit lichtbräunlichem Stich, Markstrahlen ungleich stark, Gefäße unkenntlich, sehr zahlreich, Jahresringgrenze eine bräunliche Linie. Sehr weich, leicht, leicht spaltbar, zu billigen Möbeln, Zimmerhandwerk, zur Täfelung und kleinen Holzwaren.

90. Nyssa multiflora Wangenh. (N. silvatica Marsh.), Tupeloholz, sour gum, black gum; Florida, Texas. – Grau, gelblichgrau bis graubräunlich, von seiner Textur. Markstrahlen sehr zart, im Querschnitt licht, ziemlich gleichbreit, enge aneinander gerückt, Jahresringe sehr undeutlich, stellenweise ganz verwischt oder gar nicht vorhanden, dadurch von Tilia, Acer und Populus sofort zu unterscheiden. Weich, leicht, sehr zähe, schwerspaltig; für Radnaben, Holzwaren, Holzschuhe, Wasserleitungsröhren.

39. (33) Harthölzer 40

Weichhölzer 47

40. Jahresringe undeutlich, nur mit Vergrößerung wahrzunehmen, Holz gelb, auffallend schwärzlich gewässert Olea

Jahresringe deutlich, Holz nicht gewässert 41[694]

91. Olea europaea L., Oelbaum, Olivenholz. – Kernholz schön gelb und braun bis schwarz gewässert, am Längsschnitt daher durch eigentümliche dunkle Wellenzeichnung charakterisiert; Jahresringe, Markstrahlen nur mit guter Vergrößerung wahrnehmbar; Poren regellos zerstreut, sehr klein, im Frühjahrsholz etwas dichter, daher das Holz auch als ringporig bezeichnet. Sehr dicht, fast homogen, äußerst hart, prachtvollen Maser bildend; größte Verwendung im Kunstgewerbe: Mosaik, Galanteriewaren (Wien, Paris, Sorrent, Belaggio; Olivenholzindustrieschule [Drechslereilehrwerkstätte] in Arco).

41. Holz durchweg hellgelb bis rötlichweiß 42

Holz stets mit dunkelm Kern, Jahresringgrenze eine dunkle Linie (Pomaceae, Kernobsthölzer) 44

Holz ziegelrot, hochgradig maserwüchsig, Jahresringe schwieriger wahrnehmbar Erica arborea

92. Erica arborea L., Baumheide, Bruyère, racine de Bruyère, aus Spanien, Südfrankreich und Korsika. – Das ziegelrote, allmählich braunrot werdende Holz der Wurzel ist größtenteils maserig, sehr dicht, schwer, nichtspaltig, schwer verbrennlich, weil reich an Kieselsäure, dient zur Pfeifenfabrikation (die bekannten roten Pfeifen, Matrosenpipes u.s.w.).

42. Holz hellgelb, Jahresringe meist durch zarte dunkle Linien angedeutet, höchst hart, höchst homogen, fast hornartig, das »feinste« aller Hölzer Buxus

Holz gelblich oder rötlichweiß, Jahresringgrenze eine helle Linie, nicht so sein wie voriges 43

43. Holz rein gelblichweiß, Gefäße mit der Lupe nicht wahrnehmbar Evonymus

Holz hellrötlich, Markstrahlen selbst mit der Lupe kaum wahrnehmbar; Gefäße unkenntlich, Querschnitt durch lichte, geschlängelte radiale, ziemlich breite Streifchen zartgeflammt Ostrya

Holz fast immer rötlichweiß, häufig mit Zellgängen, Gefäße mit der Lupe als helle Punkte sichtbar Betula

93. Buxus sempervirens L., Buchsbaum, Buchsholz, Xylographenholz. – Durch die Farbe, Dichte und höchste Feinheit ausgezeichnet. Auch an den Längsschnitten keine Strukturverhältnisse zeigend; gibt, glatt gehobelt, eine vollkommen ebene, homogene Fläche. Sehr schwer, äußerst schwer spaltbar, matt, dauerhaft; für Holzschnitte, Blasinstrumente, feinste Drechslerwaren höchst wertvoll. Das beste vom Schwarzen Meere (Abchasi).

94. Evonymus europaeus, Spindelbaum, Pfaffenkäppchen. – Holz durchweg gelblichweiß, sehr dicht, gleichmäßig, Jahresringe durch eine zarte helle Linie angedeutet, Poren sehr klein, ziemlich dicht, am Längsschnitt nicht selten gelbe Flecken. Hart, schwer spaltbar, leicht zu schneiden, vorzüglich polierbar, zu seinen Drechslerwaren, Schuhstiften, Zahnstochern u.s.w.

95. Ostrya virginica Willd., amerikanische Hopfenbuche, Hophornbeam (black beech?), Nordamerika. – Holz hellrötlich ohne dunkeln Kern, Markstrahlen kaum kenntlich; durch die lichten, geschlängelten oder verbogenen radialen Streifen (wie Eiche) zart geflammt und leicht zu erkennen; in den übrigen technischen Eigenschaften der Hainbuche sehr nahestehend und wie diese verwendet. – Ganz ähnlich ist die europäische Hopfenbuche, O. carpinifolia Scop.

96. Betula alba L., Birke, Weißbirke. – Jung weiß, später fast immer mit rötlichem Farbenton, nur Splintholz. Jahresringe deutlich, meist stark wellenförmig, Ringgrenze eine schmale, scharfe Linie. Gefäße zahlreich, sehr dicht, ziemlich gleichgroß, Markstrahlen unter der Lupe ziemlich gut zu beobachten, diese daher fast kenntlich. Mäßig hart, mitunter sogar fast weich, zähfaserig, schwerspaltig, im Freien nicht dauerhaft. Wichtig für Wagnerartikel (Felgen, Reibscheibe oder Wagenbrücke, Deichseln), als Tischlerholz zu Möbeln, auch zu solchen aus gebogenem Holze, zu Schuhstiften, Kumtgerüsten, Bürstenböden, Holzschuhen, Eßlöffeln, aus dem Maserholz Pfeifenköpfe. Schwedischer Birkenmaser, durch gelbliche Farbe und schwarzbraune Flecken und Streifen (Marmorierung) ausgezeichnet, wurde als japanisches Muskatholz zu Galanteriewaren verarbeitet.

97. Betula lenta L., Hainbirke, blackbirch, cherry-birch, mahogany-birch, Nordamerika. – Hellrötlich, von seiner Struktur, Gefäße gut kenntlich, in dünnen Querschnitten fast deutlich, nicht sehr zahlreich, Markstrahlen sehr zart und gleichmäßig breit, gut kenntlich; Jahresringgrenze eine deutliche dunkle Linie. Hart, sehr politurfähig, rotgebeizt dem Mahagoniholz ähnlich, ausgezeichnetes Möbelholz und sonst höchst vielfältig verwendet. – Aehnliche Verwendung findet Betula lutea Mchx., Gelbbirke; B. papyrifera Marsh, Kahn- oder Papierbirke, zur Papierfabrikation.

44.11 Markstrahlen im Tangentialschnitt ein- bis vierreihig Mespilus

Markstrahlen im Tangentialschnitt ein- bis dreireihig, niemals vierreihig, meist ein- oder zweireihig 45

98. Mespilus germanica L., Mispel, Asperlholz, von allen Pomaceen durch die ein- bis vierreihigen Markstrahlzellen, die übrigens unregelmäßig angeordnet sind, verschieden. Hart, schwer, im übrigen mit Weißdorn verwandt; wohl nur selten verwendet.

45. Gefäße ohne tertiäre Verdickungsstreifen 46

Gefäße mit tertiären Verdickungsstreifen Sorbus (inkl. Aria)

99. Sorbus aria Crantz (= Aria nivea Host.), Mehlbeerbaum. – Splint gelblich- oder rötlichweiß, Kern rotbraun, mitunter bräunlich gewässert und mit Zellgängen. Jahresringe durch eine (im durchfallenden Lichte scharfe) braune Linie abgegrenzt, mit etwas wellenförmigem Verlauf. Markstrahlen sehr eng und zahlreich, mit der Lupe[695] gerade noch wahrnehmbar. Gefäße sehr klein, nur im dünnen Schnitte mit der Lupe zu sehen. Mikroskopie: 9–12 Markstrahlen auf 1 mm im Querschnitt; Gefäßweite 0,038–0,05 mm, Markstrahlzellhöhe meist 0,015–0,019 mm.–Hart, zäh, schwerspaltig; vorzüglich zu Maschinenbestandteilen, zu Drechslerwaren, Instrumenten, zur Formschneiderei und Xylographie; als Ersatz des Ahornholzes.

100. Sorbus torminalis Crantz, Elsbeerbaum. – Dem vorigen sehr ähnlich, Kern etwas dunkler, Markstrahlen schärfer hervortretend, Gefäße zahlreicher, etwas größer, Holz daher weniger dicht, im Wert dem vorigen nachstehend.

46. Kein echter Kern, meist Faulkern, Holz häufig durchweg bräunlichrot; 12–16 Markstrahlen auf 1 mm Querschnitt, Markstrahlzellhöhe 0,013–0,015 mm Pirus

Echtes Kernholz, Kern dunkelrotbraun, 10–13 Markstrahlen auf 1 mm Querschnitt, Markstrahlzellhöhe 0,013–0,017 mm Malus

101. Pirus communis L., Birnbaum. – Rötlichbraun, in Reisholz übergehend, mitunter bräunlichrot bis dunkelbraun (Faulkern), Jahresringe durch eine deutliche braune Linie begrenzt, mitunter sehr eng, sehr dicht und gleichmäßig; Markstrahlen unter der Lupe sehr zart. Ziemlich hart, schwerspaltig, im Trockenen dauerhaft; vorzügliches Drechslerholz und Schnitzholz zu Druckformen, Werkzeugen, Hobelkästen, Holzschrauben; besonders viel verwendet schwarz gebeizt als Ebenholzimitation für seine Möbel.

102. Malus communis L. (Pirus malus L.), Apfelbaum.Splint hellbraun, Kern dunkel, dunkelrotbraun (besonders im durchfallenden Lichte auffällig). Jahresringe verschieden breit, Gefäße mitunter zonenartig gehäuft, auch an der Frühlingsholzgrenze – was beim Birnbaumholz nie der Fall ist. Etwas hart, schwerspaltig, ohne Dauer; wie voriges verwendet, aber weniger geschätzt, zu Spielwaren, Schnitzereien, Faßpipen, Pfeifenrohren.

47. (39) Stets ein auffallend gefärbter Kern vorhanden (die meisten Salicaceen, Weidenartige) 48

Holz gleichfarbig, gelblichweiß (wie Elfenbein), nur selten etwas rötlich Aesculus

Holz schmutzigweiß, vom Charakter des Salicaceenholzes, aber ohne Kern Populus tremula und P. tremuloides

103. Aesculus hippocastanum L., Roßkastanie.Feines, weißes Splintholz, Jahresringgrenze eine deutliche helle Linie, Jahresringe ziemlich gleichartig, Markstrahlen einreihig. Weich, leichtspaltig, von sehr gleichmäßiger Struktur, von geringer Dauer; zu Kisten, Holzschuhen, zur Marketerie.

104. Aesculus glabra Willd., Amerikanische Roßkastanie, Ohio-buckeye, und A. flava Act., gelbe Roßkastanie, sweet buckeye, zeigen denselben Bau, werden zu Holzgegenständen, künstlichen Gliedern, zur Papiererzeugung und auch als Bauholz verwendet.

105. Populus tremuloides Mchx., amerikanische Aspe, »Aspen«, Nordamerika. – Jahresringe deutlich, dem folgenden sehr ähnlich. Weiß, weich, leicht, zu Packspänen und als Papiermasse verwendet.

106. Populus tremula L., Zitterpappel, Aspe. – Jahresringe deutlich, Markstrahlen unter der Lupe gut zu beobachten, keine besonderen Merkmale. Leicht, sehr weich, leicht- und schönspaltig, nicht dauerhaft, im Alter rötlich werdend. Zu schwedischen Zündhölzchen, zu Dielen, Brettern, Schindeln, Fässern, Kisten, Pfählen, zur Auskleidung von Eisenbahnwaggons, dünne Späne zu Sparteriearbeiten, vorzüglicher Rohstoff zu Holzpapier.

48. Splint rötlichweiß, Kern hellrot Salix caprea

Splint weiß, Kern dunkelbraun Salix alba, S. fragilis etc.

Splint weiß, Kern gelb oder hellgelbbraun Populus alba, P. nigra, P. deltoidea, grandidentata etc.

107. Salix caprea L., Salweide.Splint weiß oder gelblichweiß, Reisholz rötlich, Kern hellrot bis hellbräunlichrot, Jahresringe meist breit, durch zahlreiche Gefäße locker, am Längsschnitt stark glänzend, Markstrahlen ungemein zart und zahlreich. Weich, sehr leicht, leichtspaltig; zu groben Flechtarbeiten, Faschinen, Weinpfählen, als Blindholz und Papierstoff.

108. Salix alba L., Silberweide; S. fragilis L., Bruchweide. – Durch den stark dunkeln Kern vom vorigen verschieden. Verwendung dieselbe.

109. Populus deltoidea Marshall (= P. canadensis Moench. = P. monilifera Ait.), kanadische Pappel, cotton wood, Nordamerika.–Splint gelblichweiß, Kern dunkelbraun, Jahresringgrenze eine zarte aber deutliche Linie, im Frühjahrsholz zahlreiche fast gleichgroße, häufig radial angeordnete Gefäße, das Spätholz mit wenigen unkenntlichen Gefäßen, daher fast dicht. Markstrahlen, nur an der Jahresringgrenze kenntlich, sehr schmal und überall fast gleichstark. Besitzt einen deutlichen Atlasglanz; sehr leicht und weich; wird zu Bauholz, Möbelholz, in der Böttcherei zu Zucker- und Mehlfässern, zu Kisten, Holzwaren und zu Papierstoff verwendet.

110. Populus grandidentata Mchx., großzähnige Pappel, poplar, Nordamerika. – Kern lichtbraun, etwas schwerer als voriges, wie dieses verwendet. Aehnlich sind P. Fremontii Wats, kalifornische Pappel, cotton wood, und P. trichocarpa Torr. et Gray, haarfrüchtige Pappel, black cotton wood.

111. Populus alba L., Silberpappel, P. nigra, Schwarzpappel.Splint weiß, Kern gelb (P. alba) oder hellbräunlich (P. nigra), leicht und weich. Verwendung wie Zitterpappel.

49. (15) Mit Alkalien bestimmte Farbreaktionen gebend Farbhölzer

(Rothölzer, die Maserstücke von Pterocarpus indicus, saxatilis u.s.w. werden als Amboinamaser, [696] Amboinaholz zu Pfeifen und Furnieren verwendet; Gelbholz und Blauholz, s. Farbstoffe, pflanzliche, Bd. 3, S. 636 und 637).

Nur als Kunsthölzer verwendet 50

50. Für das unbewaffnete Auge am Querschnitt strukturlos 51

Es sind entweder Poren oder auch Markstrahlen oder eine auffällige Querstrichelung (am Querschnitt) mit freiem Auge zu beobachten 52

51. Kernholz schwarz Ebenhölzer

Kernholz braunrot mit fleckigen Zeichnungen Schlangenholz

Holz weiß, sehr wohlriechend Weißes Sandelholz

112. Ebenholz, schwarzes Ebenholz, Diospyros Ebenum Koenig und andre Diospyrosarten (vgl. H. Molisch, Vergleichende Anatomie des Holzes der Ebenaceen und ihrer Verwandten, Sitzungsberichte der Wiener Akademie 1879, Bd. 86, I, S. 78 ff). Splint weiß, schmal, Kern tiefschwarz, Poren zerstreut, zu zwei bis drei radial gelagert, Markstrahlen einreihig, kristallführend. Sorten: Makassar-, Sansibar-, Mauritius-, Ceylon-, Siamebenholz. Höchst hart und schwer, homogen, in den besten Sorten ohne Sprünge, ohne Masern und ohne Schwächung der Farbennuance; hingegen sind weißgefleckte Sorten geschätzt.

113. Buntes, streifiges Ebenholz, Koromandelholz von Diospyros hirsuta L. f., kaffeebraun, nicht gleichmäßig gefärbt, Markstrahlen häufig zweireihig.

114. Oranjeflußebenholz, von Euclea Pseudebenus E. Mey., Südafrika, dem echten Ebenholz sehr ähnlich.

115. Schlangenholz, Lettern-, Muskat-, Tigerholz, bois de perdrix, partridge-, pheasant-, nutmeg-, leopard-, snake-wood von der amerikanischen Piratinera guyanensis Aubl. (oder von Machaerium Schomburgkii Benth.?).Kern braunrot mit dunkeln Streifen und Flecken, an diesen leicht kenntlich. Höchst hart und schwer, sehr kostbar.

116. Weißes Sandelholz, Santalum album L., hellgelbbräunlich, meist mit die Jahresringe vortäuschenden, konzentrischen Farbstoff enthaltenden Ringen; Gefäße vereinzelt, mit gelbem Harz gefüllt, Markstrahlen zwei- bis vierreihig. Riecht ausgezeichnet. Makassar-Sandelholz ist dem beschriebenen sehr ähnlich.

52. Poren sichtbar, Markstrahlen unkenntlich 53

Poren und Markstrahlen mit freiem Auge sichtbar 56

Holz am Querschnitt deutlich quergestrichelt 57

53. Holz auffallend und charakteristisch riechend 54

Holz nicht durch einen charakteristischen (spezifischen) Geruch ausgezeichnet 55

54. Nach Veilchen riechend Veilchenholz

Harzig riechend und beim Erwärmen Harz ausfließen lassend Guajakholz

117. Veilchenholz, myall wood, von Acacia homalophylla Cunn., Australien. – Kern schokoladebraun bis olivgrün. Höchst hart und schwer, nicht spaltbar, durch den Veilchengeruch ausgezeichnet, zu Tabakpfeifen und Galanteriewaren.

118. Guajakholz, Pock-, Franzosenholz, Lignum sanctum (Heiligenholz), von Guajacum officinale L.Kern grünlich- oder bräunlichschwarz, höchst hart und schwer, nicht spaltbar, höchst dauerhaft; bekanntlich das beste Kegelkugelholz und zu gewissen Maschinenbestandteilen besonders geschätzt.

55. Holz fleischrot und karminrot gebändert und geflammt Rosenholz

Holz auf fuchs- oder zimtbraunem Grunde dunkelgestreift Zebraholz

Holz braun mit zahlreichen schwefelgelben Pünktchen (Poren) Greenheart

119. Rosenholz, brasilianisches Rosenholz, tulip wood, von Physocalymna scaberrimum Pohl, Brasilien. – Durch die hell- und dunkelrote Zeichnung ausgezeichnet, ist geruchlos. – Andre Rosenhölzer, nur durch die rote Färbung charakterisiert, ebenfalls ohne rosenartigen Geruch, sind das Bois de Cypre, das westindische, afrikanische, Queensland-Rosenholz, Cordia, Dalbergia, Caesalpinia u.s.w. Wohlriechende Rosenhölzer liefern Amyris- und Convolvulusarten.

120. Zebraholz von dem amerikanischen Centrolobium robustum Mart., ist ein beliebtes, nicht sehr hartes Furnierholz.

121. Greenheart, von Nectandra Rodioei Hook., Guyana, dem Guajakholz etwas ähnlich, aber gelbbräunlich und gleich diesem verwendet. – Aehnlich das Inkaholz, cogwood (von Ceanothus Chloroxylon Nees.).

56. Holz braun, gleichmäßig Mahagoni

Holz schichtenweise gelblichgrün und tiefbraun Grünes Havannaholz

Holz gelb, dem echten Buchs ähnlich Exotische Buchshölzer

Holz cremefarbig, gelblich, schlecht spaltbar, seidenglänzend Primaveraholz

122. Mahagoni, echter Mahony, Acajouholz von Swietenia Mahagoni (und andern Arten). Schön braun, mäßig hart und schwer, schlechtspaltig, auch schön maserig (Pyramidenholz). Sorten: Kuba-, Jamaika-, Haiti-, Yukatan-, Tabasco-, Laguna-, St. Domingo-, Porto Plata- und Honduras-Mahagoni.

123. Madeira-Mahagoni, Cailcedraholz von Khaya senegalensis, dem echten ziemlich ähnlich, mehr rotbraun. Andre Sorten sind das Arena-Mahagoni von Chile, das Bastard- oder Kolonial – Mahagoni von Eucalyptusarten, Kap-Mahagoni von Ptaeroxylon u.s.w., letzteres durch prachtvollen Goldschimmer auf polierten Flächen ausgezeichnet.

124. Grünes Havanna-, Haiti-, grünes Ebenholz, auch Greenheart, von Tecoma leucoxylon Mart., durch seine schöne Zeichnung wertvoll.

125. Westindischer Buchs von Aspidosperma und[697]

126. Australischer Buchs von Pittosporum, beide gelb, sind Surrogate des echten (türkischen) Buchsholzes.

127. Primaveraholz aus Zentralamerika, unbekannter Abstammung, gelblich, mäßig hart, edles Furnierholz.

57. Bräunlichviolett mit schwarzen Adern Palisander

Dunkelbraunrot oder dunkelfleischfarbig Pferdefleischholz

Violett Königsholz

Kaffeebraun bis olivgrün Grenadillehölzer

128. Palisander von Jacaranda brasiliana Pers., eines der edelsten amerikanischen Hölzer, höchst schwer und hart, stark verharzt, das wertvollste Möbelholz.

129. Pferdefleischholz, Panacoco, beefwood, bully tree, bois de perdrix von Swartzia tomentosa D C. oder vielleicht von Mimusops Balata Gaertn., aus dem tropischen Amerika. – Höchst hart und schwer (daher auch eine Art. Eisenholz, ironwood), hauptsächlich zu Geigenbögen.

130. Königs-, Veilchenholz, palissandre violet, Madagaskar. – Kernholz violett mit dunkeln Zonen, sehr deutlich unterbrochen quer gestrichelt, wird oft purpurschwarz.

131. Grenadille heißen verschiedene Hölzer; echtes Grenadille oder amerikanisches Ebenholz, von der westindischen Brya ebenus, ist kaffeebraun mit violettem Stich, wird auch fast ebenholzschwarz; für musikalische Blasinstrumente geschätzt; afrikanisches Grenadilleholz von Dalbergia melanoxylon Guill. et Perr.

132. Kuba-Grenadille, Cocusholz, von Inga vera (nicht mit Kokosholz zu verwechseln), hat einen dunkelolivgrünen bis schwarzen Kern, ist eines der wichtigsten Drechslerhölzer, besonders zu Pfeifen, Messerheften, Klarinetten.

133. Vacapou, brasilianisches Teakholz von Andira Aubletii und A. inermis, dunkelbraun, im Längsschnitte an Palmhölzer erinnernd, höchst hart und schwer (Eisenholz), sehr dauerhaft.

Seltenere Hölzer.

134. Condori- oder Korallenholz, redwood, von der indischen Adenanthera pavonina, hellrötlichbraun, hart und schwer, zu seinen Möbeln.

135. Rotes Korallenholz, Padouk, aus Westafrika. – Von nicht bekannter Abstammung, ist dem afrikanischen Sandelholz ähnlich und wird zu Möbeln und Bürstendeckeln verwendet.

136. Westindisches Seidenholz, Satinholz von Fagara flava Krug et Urb., semmelfarbig mit helleren und dunkleren Querzonen, im Längsschnitt heller und dunkler, längsstreifig mit mächtigem Seidenglanz. Zu Möbeln, eingelegten Arbeiten und Drechslerwaren.

137. Ostindisches Seidenholz von Chloroxylon Swietenia, dem vorigen ähnlich, aber schwerer. Vorderindien und Ceylon.

138. Barson aus Brasilien, sehr hart und schwer, braun mit schwarzbraunen Querzonen. Zu Stöcken und Bürstendeckeln.

139. Zirikota aus Mexiko, unbekannter Abstammung, durch die schöne und merkwürdige Zeichnung besonders hervorragend; Markstrahlen als hellbraune, quergestreckte Schüppchen im Längsschnitte, gekreuzt von den hellfarbigen Gefäßfurchen in dunkler Grundmasse.

140. Amarant-, Luftholz, bois pourpre, purple heart, von der südamerikanischen Copaifera bracteata Benth., ist frisch braun, wird bald schön rot; die Poren, besonders an der Außenseite, von Parenchym begleitet. Schönes Kunstholz.

141. Tambinziran, rotes Havannaholz, von einer Leguminose, ist gleichmäßig rotbraun, mäßig hart und schwer.

142. Algaroba von Hymenaea Courbaril (s.a. Kopal) ist ein braunrotes, sehr hartes und schweres Drechslerholz.

143. Aloe-, Agallocheholz, Calambac, Adler-, Paradies-, Linaloeholz, Xylaloe. Es gibt zwei echte Aloehölzer, von denen das eine von Aquilariaarten, das andre von Gonostylus abstammt. Harzreiche, wohlriechende, zu Parfümeriezwecken verwendete Hölzer. – Aehnliche Verwendung findet das Linaloeholz, dessen eine Sorte von Mexiko kommt und von Burseraarten herrührt, während die andre aus Französisch-Guyana Likari oder bois de rose femelle genannt wird und wahrscheinlich von Ocotea caudata Mez. abstammt.12

58. (14) Stamm hohl Bambus

Stamm massiv Palmenhölzer

144. Bambus, Bambusrohr, Bambusa arundinacea L. – Knotig gegliedert, außen glatt, glänzend, innen hohl, bis 15m hoch; wird bei uns zu Stockarbeiten, in der Galanterietischlerei verwendet.

145. Palmen-, Palmyra-, Zebraholz, zeigt in einer meist braunen Grundmasse meist dunkle Stränge; nach der Farbennuance unterscheidet man weiße (Dattel-, Kokospalme) und schwarze Palmhölzer (Palmyra-, Gomutipalme).

146. Stuhlrohr, spanisches Rohr von Calamusarten, Rotangpalme.


Literatur: Ueber die allgemeinen Verhältnisse, technische Eigenschaften s. die bei Bauholz und Holz angegebene Literatur. – Die analytische Zusammenstellung ist hauptsächlich nach Hartig, R., Die anatomischen Unterscheidungsmerkmale der wichtigeren in Deutschland wachsenden Hölzer, 3. Aufl., München 1890; Moeller, J., Das Holz, Kassel 1883; Ders., Nutzhölzer, in Dammers Lexikon der Verfälschungen, Leipzig 1886; Roth, Filibert, Timber, Washington 1895,[698] sowie nach eignen Untersuchungen verfaßt; wichtig außerdem Wilhelm in Wiesner, Rohstoffe des Pflanzenreichs, Bd. 2, 2. Aufl., S. 143–166 und S. 872–1027, Leipzig 1903; Stone, Herbert, The timbers of commerce, London 1905, mit zahlreichen Querschnittphotographien; Hanausek, T.F., Winton, A.L., und Barber, Kate, The Microscopy of technical products, New York 1907, S. 174–294; Piccioli, L., I caratteri anatomici per conoscere i principali legnami adoperati in Italia, Siena 1906, eine vorzügliche analytische Zusammenstellung mit 165 Figuren; Burgerstein, A., Vergleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen, Sitzungsber. der Wiener Akademie, Bd. 104, 1. Abt., Wien 1895; Ders., Weitere Untersuchungen über den histologischen Bau des Holzes der Pomaceen, nebst Bemerkungen über das Holz der Amygdaleen, a.a.O., Bd. 105, Wien 1896. – Erläuternder Text zu Burkarts Sammlung der wichtigsten europäischen Nutzhölzer, Brünn 1883.

T.F. Hanausek.

1Die Angaben betreffs der Tüpfel beziehen sich auf die an den Radialwänden der Frühtracheiden aus gebildeten Tüpfel. Die Markstrahlzellhöhe bezieht sich auf die leitenden (mit einfachen Tüpfeln versehenen) Zellen des Markstrahles. Die Markstrahlhöhe umfaßt Leitzellen und Quertracheiden.
2Mohr, The timber Pines of the Southern United States, Washington 1896.
3Wilhelm, in Wiesner, Rohstoffe, Bd. 2, S. 153, gibt das Gegenteil an und findet zahlreichere Harzgänge als im Holz der gemeinen Föhre.
4Die meisten Autoren geben an, daß der Porenring- nicht scharf abgesetzt sei, sondern allmählich in das Sommerholz übergehe. Wenn man aber Morus mit Ailantus vergleicht, so wird man den auffälligen Unterschied beobachten können. Es ist allerdings ein allmählicher Uebergang vorhanden, er fällt aber wegen der viel geringeren Größe und Zahl der Sommerholzporen nicht ins Auge.
5Piccioli, L., La Robinia pseudoacacia, sue varietà, coltura, prodotti e distribuzione geografica, Firenze 1903.
6Eigentlich ist die Gefäßverteilung nahezu dieselbe wie bei Juglans (s. Nr. 73). Der scheinbare Porenring bei Carya entsteht dadurch, daß die Poren der Frühlingszone größer, die des Sommerholzes mit freiem Auge unsichtbar sind. Dieselbe Gefäßverteilung zeigt auch Juglans cinerea (s. Nr. 75,), die auch hierher gestellt werden kann.
7Ahromeit, Ueber die Anatomie des Eichenholzes, Königsberger Diss., Berlin 1883; Roth, Filibert, Timber, Washington 1895; Piccioli, Il legname di Farmia e di Rovere etc., Firenze 1906; Ders., I caratteri anatomici per conoscere i principali legnami &c, Siena, 1906; Wilhelm, in Wiesner, Rohstoffe, Bd. 2, S. 893.
8Wird sehr häufig zu den zerstreutporigen Hölzern gerechnet (Wilhelm, in Wiesner, Rohstoffe, Bd. 2, S. 922).
9Tulip wood heißt in England auch das Holz Physocalymna scaterrimum Pohl, brasilianisches Rosenholz; in Australien das Holz von Harpulia pennula Planch. (Sapindaceae); in Nordamerika das Holz von Magnolia acuminata (= Cucumbertree).
10Hierher gehören auch die mediterranen Eichenhölzer (s. Nr. 53–55).
11Die Pomaceenhölzer sind genau nur durch mikroskopische Untersuchung zu unterscheiden; in der Tabelle ist darauf (nach Burgerstein) Rücksicht genommen.
12Vgl. Moeller, J., Lignum Aloes und Linaloeholz, Pharm. Post 1897, S. 531 ff.; Ders., ebend. 1898, S. 545 ff.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 684-699.
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