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Walfisch

[664] Walfisch, lat. balaena, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Walthiere oder Cetaceen, mit unverhältnißmäßig großem Kopf wie der Kaschelot (s. d.), die Kiefer ohne Zähne, statt derselben in der Oberkinnlade auf beiden Seiten einige hundert dünne, dichtstehende Blätter, Barten genannt, die aus einer Art faserigem Horn bestehen und das Fischbein geben. Der gemeine W. (b. mysticetus), grauschwarz, am Kinn und einem Theil des Bauches weiß, wohl das größte Thier, 70–80' lang, gegen 30' hoch, der 6' lange Schwanz bis 20' breit. Der ungeheure Kopf nimmt beinahe den dritten Theil des Körpers ein, dagegen sind die Augen und die von der Haut überzogenen Ohren sehr klein. Er schwimmt, wenn er sich anstrengt, mit außerordentlicher Schnelligkeit und schießt verwundet senkrecht in die Tiefe, in der er eine halbe Stunde auszuhalten vermag. Da sein Schlund sehr klein ist, so nährt er sich nur von kleinen Fischen und Weichthieren, die er in ungeheurer Anzahl mit dem Wasser einzieht, wobei er letzteres durch die auf dem Kopfe befindlichen Spritzlöcher wieder auswirft. Er lebt gewöhnlich gesellig. Das Weibchen wirst jährlich ein 10 bis 15' langes Junge, welches es 2 Jahre lang säugt. Das Alter des W.es scheint sehr hoch, bis auf einige hundert Jahre zu gehen. Seine Verbreitung ging früher viel weiter, selbst in die Meere der gemäßigten Zone; jetzt findet er sich nur noch in denen der kalten Zone u. nimmt auch da sehr ab in Folge des so stark betriebenen Fanges, der jetzt noch jährlich einige hundert Schiffe beschäftigt u. schon seit dem 9. Jahrh. betrieben wird.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 664.
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