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Pferd

[515] Pferd (Equus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Einhufer, mit nur einer Zehe an jedem Fuß mit breitem Hufe, im Nacken eine Mähne. Das P., Roß (E. caballus), eines der edelsten Thiere, kräftig und mit dem schönsten Ebenmaß der Glieder, stammt aus den Steppen Mittelasiens, wo es noch jetzt im ursprünglich wilden Zustande vorkommt. Diese wilden P.e halten sich in großen Heerden beisammen, von mehren der muthigsten Hengste angeführt, haben aber nicht die Schönheit der gezähmten, sind kleiner und langhaariger. Durch Zähmung u. Cultur durchaus veredelt wurde das P. zu einem der nützlichsten Gefährten des Menschen, jetzt durch alle Klimate, mit Ausnahme des höchsten Nordens, verbreitet. Vom Menschen getrennt kehrt es indeß zur Wildheit wieder zurück, wie die verwilderten P. ein der Ukraine, den Steppen Südamerikas etc. zeigen. Das Alter des P.es reicht bis 30 Jahre; an den Zähnen ist dasselbe nur bis ins 10. Jahr zu erkennen. Die Tragezeit der Stute dauert 11 Monate, die Säugezeit der Füllen 6–7 Monate. Durch den Einfluß des Klimas, der Pflege und des Futters sind verschiedene, sehr charakteristische Racen entstanden. Die edelste ist die arabische, von feinem Bau mit zierlichen aber kräftigen Gliedern und feurigem Auge; dann folgen die engl., span., neapolitan., hierauf die poln., dän., mecklenburg., holstein. etc. – Zur Gattung P. gehören ferner der Dschiggetai, der Esel, das Zebra, der Quagga (s. diese Artikel).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 515.
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