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Dschingis-Khan

[458] Dschingis-Khan, mongol. Eroberer, geb. 26. Jan. 1155, Sohn eines Hordenfürsten Yesukai, verlor seinen Vater im 13. Jahre, zeigte schon in seiner Jugend eine wilde Kraft, ohne die im Orient so häufige Schlauheit zu verleugnen. Er besiegte mehrere Horden, 1202 auch seinen Schwiegervater, der ihm nachgestellt hatte, endlich alle mongolische Stämme u. wurde zum Khakan, d.h. zum Fürsten der Fürsten ausgerufen; seinen eigentlichen Namen Temudschin vertauschte er mit D., d.h. größter Fürst. Mit seinen wilden, überdies durch eine Prophezeihung fanatisirten Horden unterwarf er von 1209 bis 1215 den größeren Theil von China, 1218–20 das Reich der Chowaresmier in Persien und Indien, überwand die Russen und machte sie tributpflichtig (1223); 1225 eroberte er das Reich [458] Tangut und st. den 24. August 1227, nachdem er das Reich, das vom Dnieper bis China reichte, unter seine 4 Söhne getheilt hatte. Er soll 5–6 Million Menschen vertilgt haben; die blühenden arab. Städte in Mittelasien, den Sitz der arab. Bildung, vernichtete er und nur die Bitten der chines. Gesandten verhinderten die Ausführung des Entschlusses, alle Bewohner Chinas umzubringen und die unabsehbaren Fruchtfelder zur Weide für die mongol. Rosse liegen zu lassen. In Turkestan dauert sein Geschlecht noch fort.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 458-459.
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