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Helena [1]

[370] Hēlĕna (griech. die Fackel), hieß die Frau, deren wunderbare Schönheit die Veranlassung zum trojan. Kriege wurde. Eine Sage erzählt, daß ihre Mutter, die Gemahlin des spartan. Königs Tyndareus, mit welcher Jupiter in Gestalt eines Schwans Umgang gehabt hatte, zwei Eier gebar, aus denen Kastor und Pollux (s.d.), H. und Klytämnestra hervorgingen. Pollux und H. waren himmlischer, Kastor und Klytämnestra irdischer Abkunft. Schon in ihrem zehnten Jahre war H. von so bezaubernder Schönheit, daß Theseus und Pirithous sie entführten. Ihre Brüder befreiten sie und bald versammelten sich nun alle jungen griech. Fürsten um sie als Freier. Tyndareus ließ die Freier schwören, daß sie Demjenigen gegen jede Feindseligkeit beistehen wollten, den H. erwählen würde, und diese ertheilte dem Menelaus den Vorzug vor Allen. Paris (s.d.), dem die Venus das schönste Weib auf Erden versprochen hatte, entführte die H. unter Beihülfe der Göttin und ging mit ihr nach Troja, worauf Menelaus die Hülfe aller Griechen in Anspruch nahm und mit ihnen vor Troja zog. Nach des Paris Tode vermählte sich H. mit dessen tapferern Bruder Deiphobus. Troja fiel und H. wurde von Menelaus, der sich durch ihre Schönheit und ihre Liebkosungen versöhnen ließ, nach Griechenland zurückgeführt. Die Sagen über ihre sonstigen Schicksale und ihren Tod sind sehr verschieden. Es knüpfte sich nämlich an ihren Namen die Vorstellung der unheilbringenden Schönheit und namentlich des herrlichen, aber verderblichen himmlischen Feuers, und zwar der meteorischen Erscheinung, welche wir jetzt Feuerkugel oder fliegender Drache nennen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 370.
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