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Betel

[239] Betel oder Betelpfeffer heißt eine rankende Pflanze, welche in großen Plantagen Ostindiens nur ihrer Blätter wegen gezogen wird. Dieselben haben rothen Saft, einen bittern, zusammenziehenden Geschmack und werden von den Indiern mit Arekanüssen, den Früchten der Arekapalme, mit einem gewissen Antheil Muschelkalk, Gewürzen und ähnlichen Dingen vermischt, gekaut, welche Mischung man ebenfalls Betel nennt. Der Gebrauch des Betels beugt dem schädlichen Einflusse des heißen Klimas vor, färbt Mund und Lippen roth, was für eine Zierde gilt, macht den Athem wohlriechend, ist aber für die Zähne sehr nachtheilig. Da die Gewohnheit des Betelkauens in Indien bei beiden Geschlechtern und unter allen Ständen herrschend ist, so bilden die Betelblätter einen bedeutenden Handelsartikel. Man trägt den Betel je nach seinen Verhältnissen in kostbaren Dosen oder in Lederbeuteln bei sich, und das Erste, was dem Freunde oder Gaste gereicht wird, ist Betel. Auch darf ein Geringer sich einem Vornehmen nicht nahen, bevor er Betel gekaut hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 239-240.
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