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Sachsen

[337] * Sachsen, Bei dem zwischen Frankreich und Preußen im Jahr 1806 ausgebrochenen Kriege (s. d. Nachtr. zu Preußen) wurde auch Sachsen mit in die preußisch-russische Verbindung gegen Frankreich gezogen. Es vereinigte seine Truppen mit den Preußischen; die Franzosen drangen nach dem am 14. Oct.[337] bei Jena erkämpften Siege in die Sächsischen Lande ein, und schon am 17. wurde eine Neutralitäts-Convention zwischen Frankreich und Chursachsen abgeschlossen, vermöge deren Sachsen seine Truppen von Preußen trennen und von jeder feindseligen Behandlung befreit sein sollte. Am 11. Dec. kam zu Posen der Friedenstractat zwischen Sachsen und Frankreich zu Stande, wodurch der nun den Königstitel führende Churfürst dem Rheinbunde beitrat, und gegen die durch den französischen Kaiser zu bewirkende Eintauschung des Cottbusser Kreises von Preußen die Grafschaft Barby, die gommernschen Aemter, das sächsische Mansfeld (Artern, Voigtstedt und Bornstedt ausgenommen) und Treffurt an den von dem Kaiser zu ernennenden Fürsten (nachher den König von Westphalen) abtrat, übrigens aber die ausdrückliche Bedingung noch einging, daß die Ausübung des katholischen Religionskultus im ganzen Königreiche Sachsen dem lutherischen gleichgestellt, und beide Religionsverwandte gleiche bürgerliche und politische Rechte genießen sollten.

Daß endlich auch durch den Tilsiter Friedenstractat (am 9. Jul. 1807) der König von Sachsen das Herzogthum Warschau mit Eigenthumsrecht und Souverainität erhielt, ist bereits in dem Art. Pohlen (Nachtr. Th. II. S. 266.) weitläuftiger aufgeführt worden.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 337-338.
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