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- Berninger Marc
(M.Sc., Fachgebiet Unternehmensfinanzierung, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Darmstadt)
- Schiereck Dirk
(Prof. Dr., Fachgebiet Unternehmensfinanzierung, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Darmstadt)
- van de Vathorst Dominik
(B.Sc., Fachgebiet Unternehmensfinanzierung, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Darmstadt)
AbstractDer Beitrag untersucht im Nachgang an die Neuregelung des regulären Delistings in § 39 BörsG im Jahr 2015 die Aktienkursreaktionen bei 32 deutschen Unternehmen, die nach Inkrafttreten dieser Vorschriften einen Rückzug vom regulierten Markt, vom Freiverkehr oder einen Segmentwechsel angekündigt haben. Durch das Gesetz zur Umsetzung der Transparenzrichtlinie-Änderungsrichtlinie wurden Ende des Jahres 2015 neue rechtliche Rahmenbedingungen für den freiwilligen Börsenrückzug geschaffen, deren Auswirkungen noch nicht auf empirischer Grundlage überprüft wurden. So stellt sich einerseits die Frage, ob die anlegerschützenden Maßnahmen in Form eines verpflichtenden Abfindungsangebots ihren Zweck tatsächlich erfüllen und einen systematischen Kursverfall, wie er unter der Frosta-Rechtslage beobachtet wurde, verhindern. Anderseits soll im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über den Geltungsbereich der neuen Vorschriften überprüft werden, inwiefern Anleger, deren UnterUnternehmen nehmen lediglich einen Segmentwechsel in den Freiverkehr vollzieht, schützenswert sind. Es wird mittels einer Ereignisstudie gezeigt, dass Kleinanleger durch die neuen Schutzmechanismen vor einem systematischen Kursverfall bewahrt werden. Ferner wird eine erste Indikation präsentiert, dass Kleinanleger und Minderheitsaktionäre durch die neuen Vorschriften bei einem Wechsel vom regulierten Markt in den Freiverkehr möglicherweise sogar finanziell bevorteilt werden. Eine anschließende Analyse der Aktienliquidität zeigt, dass Aktien, deren Emittent vom regulierten Markt in den Freiverkehr wechselt, entgegen der vorherrschenden Meinung, nicht zwangsläufig an Liquidität einbüßen. Möglicherweise bedürfen die novellierten Rahmenbedingungen für den Börsenrückzug und insbesondere die Abfindungspflicht beim Segmentwechsel somit noch einiger regulatorischer Adjustierungen.
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