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Konjunktur aktuell: Deutsche Wirtschaft im Aufschwung

Hans-Ulrich Brautzsch, Katja Drechsel, Oliver Holtemöller, Martina Kämpfe, Tobias Knedlik, Axel Lindner, Brigitte Loose, Jan-Christopher Scherer, Birgit Schultz, Götz Zeddies, Jonas Dovern, Peter Hennecke and Carsten-Patrick Meier
Authors registered in the RePEc Author Service: Katja Heinisch

Konjunktur aktuell, 2013, vol. 1, issue 4, 144-177

Abstract: Im Spätsommer 2013 gibt die Weltwirtschaft ein lange nicht mehr gekanntes Bild ab: Während sich die Konjunktur in den fortgeschrittenen Volkswirt-schaften im vergangenen Halbjahr deutlich belebt hat, sind wichtige Schwellenländer in wirtschaftlich schwierige Fahrwasser geraten. Die konjunkturelle Belebung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird durch die Geldpolitik entscheidend begünstigt. Bereits im Sommer 2012 hatte die Europäische Zentralbank angekündigt, unter bestimmten Bedin-gungen Schuldtitel von Krisenstaaten des Euroraums zu kaufen. Die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion ist seitdem weitgehend verflogen, und dies war wohl eine Voraussetzung dafür, dass sich die Nachfrage im Euroraum im ersten Halbjahr 2013 stabilisiert hat. Die deutsche Wirtschaft steht weiter unter dem Eindruck gegensätzlicher Kräfte. Während die Binnen-wirtschaft tendenziell durch die sehr niedrigen Zinsen und den Beschäftigungsanstieg angeregt wird, leiden der Export und mit ihm die Unternehmensinvesti-tionen unter der Schwäche in den Abnehmerländern. Im Sommerhalbjahr dürfte das reale Bruttoinlands-produkt kräftig gestiegen sein. Maßgeblich hierfür war neben witterungsbedingten Nachholeffekten die Ausfuhr. Die vorlaufenden Indikatoren deuten darauf hin, dass die Erholung weiter anhalten dürfte. Dafür sprechen auch die günstigen binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die sich andeutende Stabili-sierung der Konjunktur im übrigen Euroraum. Leicht gedämpft werden dürfte die Nachfrage allerdings durch die allmähliche Verschlechterung der preis-lichen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hersteller. Alles in allem wird für das reale Bruttoinlands-produkt im Jahr 2013 ein Anstieg um 0,6% und im nächsten Jahr um 2% erwartet. Für das Jahr 2013 reicht das 66%-Prognoseintervall von 0,4% bis 0,8%, für das Jahr 2014 von 1,1% bis 3,0%. Die auf die Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote wird im Jahr 2013 6,5% und im Jahr 2014 6,2% betragen. Die Verbraucherpreise dürften im Jahr 2013 um 1,7% ansteigen, im nächsten Jahr dann um 2,1%. Der gesamt-staatliche Haushalt ist im laufenden Jahr in etwa ausgeglichen. Für das kommende Jahr zeichnet sich ein leichter Haushaltsüberschuss in Höhe von 0,2% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt ab.

Keywords: Konjunktur; Prognose; öffentliche Finanzen; Weltwirtschaft; Deutschland; Arbeitsmarkt (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E17 E27 E37 E50 E53 E60 E66 H68 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2013
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