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Positiv Komparativ Superlativ
redlich redlicher am redlichsten
Alle weiteren Formen: Flexion:redlich

Worttrennung:

red·lich, Komparativ: red·li·cher, Superlativ: am red·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈʁeːtlɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  redlich (Info)

Bedeutungen:

[1] von Menschen oder Handlungen: ehrlich, aufrichtig, rechtschaffen
[2] umgangssprachlich, adverbial: sehr, tüchtig, ordentlich
[3] umgangssprachlich: sehr groß

Herkunft:

Etymologie: Erbwort von mittelhochdeutsch redelich → gmh, althochdeutsch redilih → goh in der ursprünglichen Bedeutung „so, wie man darüber Rechenschaft ablegen kann“[1]
Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Rede mit dem Suffix -lich

Synonyme:

[1] anständig, aufrecht, aufrichtig, ehrbar, ehrlich, fair, grundanständig, lauter, rechtschaffen, treu, untadelig, veritabel, wahrhaft
[2] ordentlich, sehr, tüchtig, wirklich
[3] sehr groß, riesig

Gegenwörter:

[1] unredlich
[2] gering, nachlässig, schlampig, unordentlich
[3] klein, unbedeutend

Beispiele:

[1] Die Annahme des redlichen Erwerbs in den verschiedenen Rechtsordnungen ist das Ergebnis einer geschichtlichen Entwicklung, die den Anwendungsbereich und die Voraussetzungen des gutgläubigen Erwerbs in jedem Land bestimmt.[2]
[1] »… Glaubt mir, ein redlicher Dichter kann viel wagen, denn die Kunst, die ohne Stolz und Frevel, bespricht und bändigt die wilden Erdengeister, die aus der Tiefe nach uns langen.»[3]
[2] Keine Sekunde dürfen wir lockerlassen, sondern müssen uns unsere Faulheit redlich verdienen.[4]
[2] Sie hätten's ihm zwar redlich gegönnt, wenn er nach allen Kanten kujoniert worden wäre und endlich Mores hätte lernen müssen, aber so war's auch gut.[5]
[3] Das ließen sich die Freunde, die redlichen Hunger verspürten, nicht zweimal sagen.[6]
[3] Der Durst ist der Wille bei dem, der sonst nichts hat. Nichts als Durst, aber redlicher Durst muß da seyn.[7]

Redewendungen:

sich redlich ins Zeug legen

Sprichwörter:

bleibe im Lande und nähre dich redlich

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein redlicher Mensch; eine redliche Absicht, Gesinnung
[2] sich redlich abmühen, anstrengen, bemühen, plagen, quälen; redlich verdienen; redlich müde sein
[3] redlichen Durst, Hunger haben; es kostet redliche Anstrengungen

Wortbildungen:

Redlichkeit, unredlichUnredlichkeit

Übersetzungen

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[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „redlich
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „redlich
[1–3] The Free Dictionary „redlich
[1–3] Duden online „redlich
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalredlich
[1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „redlich“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1368, Eintrag „redlich“.
  2. Bruno Rodríguez-Rosado: Abstraktionsprinzip und redlicher Erwerb als Mittel zum Schutze des Rechtsverkehrs. Peter Lang, 2009, ISBN 9783631590669, Seite 61 (zitiert nach Google Books).
  3. Joseph Freiherr von Eichendorff → WP: Das Marmorbild. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  4. Hilal Sezgin: Arbeit: Am Rand meines Lebens. In: Zeit Online. Nummer 35/2011, 30. August 2011, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. Februar 2014).
  5. Anna Croissant-Rust → WP: Kaleidoskop. In: Projekt Gutenberg-DE. Amönenhof (URL).
  6. Sophie Wörishöffer → WP: Robert, der Schiffsjunge. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 9783941031234, Seite 77 (zitiert nach Google Books).
  7. Friedrich Christoph Oetinger → WP: Die Evangelien-Predigten über alle Sonn- und Feiertage. Röcker, 1837, Seite 289 (zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: rötlich