[go: up one dir, main page]

 
[2] Ein Streichholz ist anders.
 
[2] Eine Person ist anders gekleidet.

Worttrennung:

an·ders

Aussprache:

IPA: [ˈandɐs], betont: [ˈanˌdəʁs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  anders (Info), Lautsprecherbild  anders (Info), Lautsprecherbild  anders (Österreich) (Info)
Reime: -andɐs

Bedeutungen:

[1] verschieden, abweichend (von etwas), auf andere Weise
[2] vergleichend zu einer anderen Sache, Person: nicht so
[3] in Verbindung mit Frage- und Indefinitpronomen: sonst
[4] veraltete Bedeutung, veraltende Bedeutung, in Konditionalsätzen: überhaupt, wirklich, denn (= lat. modo, quidem, tamen nach )
[5] veraltete Bedeutung, veraltende Bedeutung: sonst, andernfalls (= lat. aliter, aliōquī)

Synonyme:

[1] verschieden
[2] ungewöhnlich, besonders

Gegenwörter:

[1] gleich, identisch
[2] genau so, eben so

Beispiele:

[1] Unser Kind ist irgendwie anders.
[1] Es verhält sich nicht so, sondern anders.
[1] Ich will/werde es anders ausdrücken.
[2] Du bist anders als ich.
[2] Sie ist ganz anders, als man so hört.
[2] Die Sache verhält sich anders.
[2] Der Fall liegt anders.
[2] So und nicht anders!
[3] Wer käme anders in Frage?
[3] Wo anders sollten sie sein?
[3] Wie könnte es auch anders sein?
[4] Wenn es anders deine Meinung ist (= lat. modo stet sententia)
[4] Wenn ich dir anders lieb bin.
[4] Wenn er anders sein Versprechen halten wird.
[4] Wenn es anders gelingen soll.
[4] Sein Selbstbetrug, wofern es anders einer war, scheint desto mehr Entschuldigung zu verdienen, weil dieser geliebte Name wirklich in wenig Augenblicken seine ganze Zärtlichkeit rege machte.
[4] Hat er anders ein Herz im Leib.
[4] Wofern er anders von gleicher Strafe und Pein frei sein will.
[5] Ich will anders diesmal alle Plagen über dich senden.
[5] Man fasst auch nicht Most in alte Schläuche; anders zerreißen die Schläuche.
[5] Nicht zu fest, anders wird es zu träge.
[5] Anders würde es keine Wirkung haben.

Redewendungen:

[1] sich anders besinnen, es sich anders überlegen – einen neuen Entschluss fassen
[1] (jemand) wird anders – (jemand) verändert sich (im Gegensatz zu früheren Zeiten) (zum Beispiel – Sie ist ganz anders geworden.)
[1] (umgangssprachlich) (jemandem) wird ganz anders – (jemandem) wird übel
[2] (umgangssprachlich) Schön ist anders! – (Ausruf des Missfallens)
[2] nicht anders – nur so (zum Beispiel: Es geht nicht anders. – So und nicht anders. – Es ist nicht anders möglich. – Es darf/kann nicht anders sein.)
[3] wer anders, wem anders, wen anders und so weiter – oder vorangestellt (veraltend) anders wer, anders was, anders wo – wer, wem, wen sonst; sonst wer, was, wo
[3] wenn anders – wann sonst
[3] etwas anders – sonst etwas
[3] nicht anders – sonst nicht, sonst nichts
[3] niemand anders – kein anderer
[3] jemand anders – ein anderer, eine andere
[4] (veraltet, veraltend) Wenn anders – vorausgesetzt (dass), wenn überhaupt, wofern

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] anders reden, denken, handeln, aussehen; sich anders verhalten, ausdrücken; sich etwas ganz anders vorstellen
[2] sich anders verhalten, anders liegen
[3] wer anders, wem anders, wen anders, wenn anders, etwas anders, nicht anders

Wortbildungen:

andersartig, andersdenkend, andersfarbig, andersgeartet, andersgeschlechtlich, andersgesinnt, andersgläubig, anderslautend, anderssprachig,
andersherum, andersrum, anderswie, anderswo, anderswoher, anderswohin, woanders
Andersheit, Anderswelt, Anderssein

Übersetzungen

Bearbeiten
[1, 3] Duden online „anders
[4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anders
[4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anderst
Singular Plural
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ anderser anderse anderses anderse
Genitiv andersen anderser andersen anderser
Dativ andersem anderser andersem andersen
Akkusativ andersen anderse anderses anderse

Worttrennung:

an·ders, an·der·se, an·der·ser, an·der·ses, an·der·sen, an·der·sem

Aussprache:

IPA: [ˈandɐs], [ˈandɐsə], [ˈandɐsɐ], [ˈandɐsəs], [ˈandɐsn̩], [ˈandɐsm̩]
Hörbeispiele:
Reime: -andɐs

Bedeutungen:

[1] Namibia, Südwesterdeutsch ander(er, -e, -es)
[2] Namibia, Südwesterdeutsch (1ebrauch) besonders, außergewöhnlich; ganz, sehr
[3] Namibia, Südwesterdeutsch (adjektivischer Gebrauch) seltsam, sonderbar, komisch

Herkunft:

Verschmelzung zwischen den deutschen ander und anders sowie den afrikaansen aanders „andererseits, andernfalls, ansonsten, sonst; (formell) anderweit“, ander „sonstig, zusätzlich; ander(e, -er, -es), weiter(e, -er, -es)“ und anders „anderswie“

Beispiele:

[1]
[2] Nu is der Oukie darem anders befokkt.
(Jetzt ist der Typ aber ganz schön böse/sehr sauer geworden.)
[3] Das is darem ne anderse Tjorrie!
(Na das ist ja mal ein Auto!)
[3] Die Geräusche im Busch scheinen manchmal darem anders.

Redewendungen:

[3] Das is darem ne anderse Story! – Das ist ja eine seltsame Geschichte!

Charakteristische Wortkombinationen:

[2, 3] darem anders

Übersetzungen

Bearbeiten
[1–3] Pütz, Joe: Das grosse Dickschenärie, Peter's Antiques, Swakopmund 2001
[1–3] Nöckler, Herbert Carl: Sprachmischung in Südwestafrika (Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe, Bd. 5), Max Hueber Verlag, München 1963.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Denars, Randes, rasend, Sarden