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Dieser Eintrag war in der 52. Woche
des Jahres 2008 das Wort der Woche.

Weihnachtsbaum (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Weihnachtsbaum die Weihnachtsbäume
Genitiv des Weihnachtsbaums
des Weihnachtsbaumes
der Weihnachtsbäume
Dativ dem Weihnachtsbaum
dem Weihnachtsbaume
den Weihnachtsbäumen
Akkusativ den Weihnachtsbaum die Weihnachtsbäume
 
[1] heiterer Reigen um einen Weihnachtsbaum, dargestellt auf dem Gemälde »Glade jul« (Fröhliche Weihnachten) des Dänen Viggo Johansen; 1891
 
[1] geschmückter Weihnachtsbaum; Aufnahme vom 24.12.2004
 
[1] Weihnachtsbaum im Forum des Sony Centers am Potsdamer Platz, Berlin; Aufnahme vom 28.12.2005

Worttrennung:

Weih·nachts·baum, Plural: Weih·nachts·bäu·me

Aussprache:

IPA: [ˈvaɪ̯naxt͡sˌbaʊ̯m]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  Weihnachtsbaum (Info), Lautsprecherbild  Weihnachtsbaum (Info)

Bedeutungen:

[1] Deutschland (nord- und mitteldeutsch), Schweiz (ausgenommen der nordöstlichen deutschsprachigen Schweiz, namentlich Halbkanton Basel-Stadt, Halbkanton Basel-Landschaft sowie teilweise Kanton Solothurn, Kanton Aargau): festlich (mit Figuren, Kerzen und/oder Lichterketten, Kugeln, Lametta, Sternen und dergleichen) geschmückter Nadelbaum (zumeist Tanne, Fichte oder Kiefer), der zur Weihnachtszeit in Wohnzimmern, Büroräumen oder in Vorgärten und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wird
[2] umgangssprachlich: zur Markierung von Angriffsgebieten eines Bombers (während des Zweiten Weltkriegs) verwendetes Leuchtsignal

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus dem Substantiv Weihnacht, dem Fugenelement -s (Fugen-s) und dem Substantiv Baum
[1] Laut Grimm wird das Wort erstmals 1642 in Straßburg in der Form weynacht baum erwähnt und tritt seit Ende des 18. Jahrhunderts als Kompositum mit dem Fugenelement -s mit durchgängigen Belegen im gesamten deutschen Sprachraum auf.[1]
[2] Diese in Analogie zu »Christbaum« gebildete umgangssprachliche Bedeutungsübertragung ist ab 1939 bezeugt und ist von der Soldatensprache in die breitere Umgangssprache eingegangen.[2][3]

Synonyme:

[1] Deutschland (nord- und mitteldeutsch): Tannenbaum
[1] Deutschland (mitteldeutsch, vor allem westmitteldeutsch; süddeutsch); Österreich; nordöstliche Schweiz: Christbaum
[1] umgangssprachlich: Baum, Halleluja-Palme, Halleluja-Staude

Sinnverwandte Wörter:

[1] umgangssprachlich: Lamettaständer
[1] gehoben: Lichterbaum

Oberbegriffe:

[1] Baum, Konifere, Nadelbaum, Zapfenträger
[1] Weihnachten

Beispiele:

[1] Habt ihr euren Weihnachtsbaum schon gekauft?
[1] Kurz vor der Bescherung schmückten wir Kinder den Weihnachtsbaum.
[1] „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
Wie glänzt er festlich, lieb und mild,
Als spräch’ er: ‚Wollt in mir erkennen
Getreuer Hoffnung stilles Bild.‘“[4]
[1] „Sogar die, dieses Geborensein feiernden Geschenke, und auch noch die Gaben unterm Weihnachtsbaum, trotzdem er doch reine Gnadenherrlichkeit auszustrahlen schien, bargen noch irgendwie heimliche Fallen für den Egoismus und besagten stumm: »wir liegen hier, teils, weil du brav gewesen bist, teils weil du es hoffentlich sein wirst«.“[5]
[1] „Einige Gäste umstanden im Saale den Weihnachtsbaum, sahen dem Erlöschen der Lichtstümpfchen in ihren kleinen Metallhülsen zu und naschten von dem Aufgehängten.“[6]
[1] „Nie hat ein Mensch - wenn Sie bereit sind, in mir einen Menschen zu sehen - ein enttäuschenderes Weihnachtsfest erlebt als Oskar, dem unterm Weihnachtsbaum eine Bescherung zuteil wurde, der es an nichts mangelte, außer an einer Blechtrommel.“[7]
[1] „Katharina dachte hinter dem Weihnachtsbaum: Was die jetzt alles sprechen werden, weiß ich schon im voraus.“[8]
[1] „Der Weihnachtsbaum sei ja in Deutschland erfunden worden.“[9]
[1] „Dennoch stürzte Sutter vor die Haustür in die frühe Dunkelheit hinaus und sah nicht nur, wie schon seit Wochen, die elektrischen Weihnachtsbäume vor den Häusern brennen, sondern jetzt auch die Originale hinter den Fenstern.“[10]
[2] „Zehn, zwölf grellweiße ‚Weihnachtsbäume‘, die Leuchtmarkierungsbomben, schweben an Fallschirmen sanft zur Erde.“[11]
[2] „Am Himmel werden Weihnachtsbäume gepflanzt.“[12]
[2] „Eventuell erhaschte man an der Hintertür zur Kellertreppe am Nachthimmel noch den Silvesterzauber aufgeregt umherstreifender Scheinwerferstrahlen und feindlicher ‚Weihnachtsbäume‘: Leuchtzeichen, mit denen britische ‚Pfadfindermaschinen‘ das Zielgebiet für die folgenden Bomber markiert hatten.“[13]
[2] „Es war ein schöner, klarer, warmer Abend, und der Himmel füllte sich plötzlich mit ›Weihnachtsbäumen‹.“[14]

Redewendungen:

[1] am Weihnachtsbaum die Lichter brennen
[1] angeputzt wie ein Weihnachtsbaum/geputzt wie ein Weihnachtsbaum
[1] strahlen wie ein Weihnachtsbaum
[1] Weihnachtsbaum von der Stange

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein mit echten/elektrischen Kerzen, Kugeln, Äpfeln, Nüssen, Lametta (und so weiter) geschmückter Weihnachtsbaum; ein im Lichterglanz erstrahlender Weihnachtsbaum; einen Weihnachtsbaum auswählen, kaufen; den Weihnachtsbaum plündern, putzen, schmücken; jemandem etwas unter den Weihnachtsbaum legen
[2] einen Weihnachtsbaum setzen, am Himmel stehen Weihnachtsbäume

Wortbildungen:

[1] Weihnachtsbaumschmuck
[1] übertragen: Weihnachtsbaumrolle

Übersetzungen

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[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 10. Band Vide–Zz, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04833-6, DNB 965409295, Seite 4463.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1907.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Weihnachtsbaum«.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 866–867.
[2] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 8. Band Susig–Zypresse, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570180-5, DNB 841121311, Seite 3074.
[2] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Weihnachtsbaum«.
[1] Duden online „Weihnachtsbaum
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Weihnachtsbaum“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Weihnachtsbaum
[1] Wikipedia-Artikel „Weihnachtsbaum
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Weihnachtsbaum
[1] The Free Dictionary „Weihnachtsbaum
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWeihnachtsbaum
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Weihnachtsbaum
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Weihnachtsbaum
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Weihnachtsbaum“ (Wörterbuchnetz), „Weihnachtsbaum“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Weihnachtsbaum
  2. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 8. Band Susig–Zypresse, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570180-5, DNB 841121311, Seite 3074.
  3. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Weihnachtsbaum«.
  4. Deutscher Wikipedia-Artikel „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ (Stabilversion)
  5. Lou Andreas-Salomé: Zum Typus Weib. In: Prof. Dr. Sigmund Freud; Dr. Otto Rank, Dr. Hanns Sachs (Herausgeber): IMAGO. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Nummer Ⅲ, Heft 1, 1914, Seite 3 (Zitiert nach Internet Archive).
  6. Thomas Mann: Der Zauberberg. Roman. Erstausgabe, S. Fischer Verlag, Berlin 1924, Seite 488 (Zitiert nach Google Books).
  7. Günter Grass: Die Blechtrommel. Roman. 323.–372. Tausend, S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1964, Seite 221.
  8. Anna Seghers: Die Rettung. Roman. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1976, Seite 54 (Zitiert nach Google Books).
  9. Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. CW Niemeyer, Hameln 1991, ISBN 3-87585-911-1, Seite 303 (Das Buch ist erstmals 1971 erschienen).
  10. Adolf Muschg: Sutters Glück. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 2003, ISBN 3-518-39942-X, Seite 27.
  11. Jost Müller-Bohn: Die aus dem Osten kamen. 3., neubearbeitete Auflage. Verlag der St.-Johannis-Druckerei C. Schweickhardt, Lahr-Dinglingen ©1980, ISBN 3-501-00217-3, Seite 93 (Zitiert nach Google Books).
  12. Eva Zeller, mit einem Nachwort von Geno Hartlaub: Nein und Amen. Autobiographischer Roman. Ungekürzte Ausgabe, Ullstein, Frankfurt a.M./Berlin 1991 [©1986], ISBN 3-548-30251-3, Seite 160 (Zitiert nach Google Books).
  13. Dieter E. Zimmer: Bombenkrieg. Überprüfte Erinnerungen. 2005, Seite 2 (PDF, URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  14. Craig Russell: Brandmal. Thriller. Ehrenwirth [in der Verlagsgruppe Lübbe], Bergisch Gladbach 2007 (Originaltitel: Eternal, übersetzt von Bernd Rullkötter), ISBN 978-3-431-03727-2, Seite 329 (Zitiert nach Google Books).
  15. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »شجرة‎«, Seite 452 und Stichwort »ميلاد‎«, Seite 955.
  16. 16,0 16,1 16,2 Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »Weihnachtsbaum«, Seite 357.
  17. Mundartnahe Umschrift nach Karl Stowasser, Moukhtar Ani (Herausgeber): A Dictionary of Syrian Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2004 (Georgetown classics in Arabic language and linguistics), ISBN 1-58901-105-8, Stichwort »Christmas«, Seite 41.