[go: up one dir, main page]

Werbeliner See

Tagebaurestsee in Nordsachsen

Der Werbeliner See, gelegen auf der Fläche des ehemaligen Ortes Werbelin, ist ein circa 450 Hektar großer Tagebaurestsee, der durch Flutung aus dem ehemaligen Tagebau Delitzsch-Südwest entstand, die Füllung war im Jahr 2008 abgeschlossen. Der See liegt im Mitteldeutschen Seenland, südlich der Stadt Delitzsch und nördlich von Leipzig.

Werbeliner See
Werbeliner See von Süden
Geographische Lage Landkreis Nordsachsen
Zuflüsse Grundwasser / Niederschlag
Abfluss Lober
Ufernaher Ort Delitzsch / Leipzig
Daten
Koordinaten 51° 28′ 30″ N, 12° 18′ 43″ OKoordinaten: 51° 28′ 30″ N, 12° 18′ 43″ O
Werbeliner See (Sachsen)
Werbeliner See (Sachsen)
Höhe über Meeresspiegel 98,1 m ü. NN
Fläche 4.5 km²dep1[1]
Volumen 46.000.000 dep1 [1]
Maximale Tiefe 38 m[2]
Mittlere Tiefe 10 m[2]

Besonderheiten

Tagebaurestsee und Vogelschutzgebiet

 
Technisches Denkmal Schaufelrad SRs 6300 aus dem ehemaligen Tagebau Breitenfeld

Der Werbeliner See liegt im Nordwesten des Freistaats Sachsen auf einer Höhe von etwa 98 m ü. NN. Er befindet sich zwischen den Städten Delitzsch und Leipzig, westlich der Bundesstraße 184. Westlich des Werbeliner Sees liegen der Grabschützer See, der Zwochauer See und das Gerbisdorfer Schaufelrad, südlich der Schladitzer See. Das Gewässer gehört zum nördlichen Leipziger Neuseenland.

Geschichte und Namensgebung

Bearbeiten

Im Jahr 1975 begann im Gebiet des heutigen Werbeliner Sees die Braunkohleförderung. In der Folgezeit mussten dadurch die Orte Kattersnaundorf, Grabschütz und Werbelin (ehemals Rundling) weichen. Am ehemaligen Standort von Werbelin gibt es einen Gedenkstein. Die Kohle wurde auf einer extra gebauten Bahnstrecke nach Bitterfeld und von dort in die Energieerzeugung und Chemieindustrie transportiert. Der Werbeliner See ist aus dem Hauptrestloch des 1993 stillgelegten Tagebaus Delitzsch-Südwest hervorgegangen und wurde von 1998 bis 2010 aus der Neuen Luppe geflutet. Im März 2004 war er nach Angaben der LMBV zu 87 Prozent gefüllt. Das Gelände wird rekultiviert.

 
Nordwest-Seite des Sees

Wander- bzw. Radwege sind entstanden, die auch mit Inlineskates benutzt werden und bis zum nahegelegenen Zwochauer See und Grabschützer See sowie zum etwa 2 Kilometer entfernten Schladitzer See reichen. Der 120 km lange Radweg von Lutherstadt Wittenberg nach Markkleeberg „Kohle-Dampf-Licht“ führt am See vorbei.

Weiterhin gibt es einen Naturlehrpfad mit Schautafeln. Im Februar 2007 baute man den Überlaufkanal (Brodauer Ableiter), welcher zwischen Zschortau und Brodau in den Bach Lober mündet. Seit 2006 ist der See europäisches Vogelschutzgebiet. Im Mai 2019 wurde das Naturschutzgebiet Werbeliner See ausgewiesen, mit dem Ziel die herausragende Artenvielfalt langfristig zu erhalten.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Ernst-Niklas Kunath: Familienbuch Werbelin (Landkreis Delitzsch) 1556–1874. Leipzig: Archiv der AMF 2004 (= Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF 19)
Bearbeiten
Commons: Werbeliner See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b LMBV: Flutungsstand der Seen im Bitterfelder Raum, abgerufen am 22. Mai 2013.
  2. a b Investoren-Neuseenland: Basisdaten zum Werbeliner See (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.investoren-neuseenland.de, abgerufen am 22. Mai 2013.