Nach dem Start am Liencres Playa führte die Strecke nach Torrelavega, ehe die Fahrer bei Suances wieder zur Atlantikküste zurückkehrten. Im Anschluss wurde auf der Fahrt Richtung Westen die Ortschaften Santillana del Mar, Cóbreces, Comillas, San Vicente de la Barquera und Pechón durchfahren. In Unquera wurde nach 93,3 großteils flachen Kilometern der einzige Zwischensprint ausgefahren, bei dem auch Zeitbonifikationen für das Gesamtklassement vergeben wurden. Nun führte die Strecke gen Südwesten und entfernte sich dabei zunehmend von der Meeresküste. Über Panes führte die Strecke nach La Hermida, das an den östlichen Ausläufern der Picos de Europa lag.
Hier begann die Schlussauffahrt nach Bejes (529 m), die auf einer Länge von 4,8 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 8,8 % aufwies. Die schmale Straße wies auf den ersten und letzten beiden Kilometern Steigungsschnitte von rund 10 % auf, die durch ein Flachstück im mittleren Teil verbunden war. Im oberen Teil wurden zudem Rampen von bis zu 15 % erreicht. Der Schlussanstieg wurde als Bergwertung der 2. Kategorie klassifiziert.[1]
Streckenübersicht
|
Ort
|
Kilometer
|
Länge (km)
|
Höhe (m)
|
Ø Steigung
|
Start
|
Liencres Playa
|
00,0
|
|
|
|
Zwischensprint
|
Unquera
|
93,3
|
|
|
|
Bonussprint
|
Bergwertung (2. Kategorie)
|
Bejes
|
120,1
|
4,8
|
529
|
8,8 %
|
Ziel
|
|
|
|
Mit David de la Cruz (Astana Qazaqstan) und Welay Hagos Berhe (Jayco AlUla) nahm zwei Fahrer die 16. Etappe nicht in Angriff. Das Rennen wurde bei Regen gestartet, der die frühe Rennphase unübersichtlich machte, da das Peloton immer wieder in kleine Gruppen zerfiel. Nach rund 10 Kilometern setzte sich eine zehn Fahrer umfassende Fluchtgruppe ab, in der Romain Bardet, Max Poole (beide DSM-Firmenich), Romain Grégoire (Groupama-FDJ), Louis Vervaeke (Soudal Quick-Step), Andreas Kron (Lotto Dstny), Matteo Sobrero (Jayco AlUla), Andrea Piccolo (EF Education-EasyPost), Paul Lapeira (AG2R Citroën), Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) und Samuele Battistella (Astana Qazaqstan) vertreten waren. Im Hauptfeld übernahmen in erster Linie die Ineos Grenadiers die Nachführarbeit, im Bestreben die Ausreißergruppe wieder möglichst rasch einzuholen, da sie nicht in der Gruppe vertreten waren. Nachdem die Lücke rund 90 Kilometer vor dem Ziel nur noch wenige Sekunden betrug, versuchten mehrere Fahrer allein zu der Ausreißergruppe aufzuschließen, ehe sich die beiden Gruppen erneut zu einem großen Fahrerfeld formierten. Schlussendlich bildete sich rund 60 Kilometer vor dem Ziel eine neue Spitzengruppe in der Max Poole, Mattia Cattaneo (Soudal Quick-Step), Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën), Joel Nicolau (Caja Rural-Seguros RGA), Kaden Groves und Julius van den Berg (EF Education-EasyPost) vertreten waren. Dir Gruppe konnte jedoch ebenfalls keinen großen Vorsprung herausfahren und so ließ sich Kaden Groves, nachdem er den Zwischensprint gewonnen hatte, vom Hauptfeld einholen. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel kam Luis León Sánchez (Astana Qazaqstan) im Hauptfeld zu Sturz, konnte das Rennen jedoch fortsetzten.
Etwa elf Kilometer vor dem Ziel wurden auch die verbliebenen Ausreißer vom Hauptfeld gestellt, das sich unterdessen aufgrund des hohen Tempos in die Länge gezogen hatte. Kurz nach der Einfahrt in den Schlussanstieg bestand die erste Gruppe nur noch aus rund 30 Fahrern, wobei Attila Valter (Jumbo-Visma) die Tempoarbeit übernahm. Rund vier Kilometer vor dem Ziel griff Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) an und konnte sich sofort von den anderen Gesamtklassement-Fahrern absetzen. Einzig der Neuseeländer Finn Fisher-Black (UAE Team Emirates) versuchte dem Dänen zu folgen, während das Tempo in der Favoritengruppe abfiel. Innerhalb von wenigen Kilometern baute Jonas Vingegaard seinen Vorsprung auf rund eine Minute aus und gewann schlussendlich seine zweite Etappe mit einem Vorsprung von 43 Sekunden vor Finn Fisher-Black. Knappe zwei Kilometer vor dem Ziel forcierte zunächst João Almeida (UAE Team Emirates) das Tempo, ehe Primož Roglič (Jumbo-Visma) angriff, sich jedoch nicht entscheidend von Juan Ayuso (UAE Team Emirates), Enric Mas (Movistar) und Sepp Kuss (Jumbo-Visma) lösen konnte. Nachdem das Tempo erneut etwas abgefallen war, schlossen zudem weitere Fahrer auf. Hinter Wout Poels (Bahrain Victorious) und Michael Storer (Groupama-FDJ) betrug der Rückstand von Juan Ayuso, Enric Mas, Alexander Wlassow (Bora-hansgrohe) und Primož Roglič schlussendlich eine Minute und eine Sekunde. Mit weiteren vier Sekunden Abstand überquerten Mikel Landa (Bahrain Victorious) und der Gesamtführende Sepp Kuss das Ziel. Dahinter folgten João Almeida, Cian Uijtdebroeks (Bora-hansgrohe) und Marc Soler (UAE Team Emirates) mit geringen Zeitabständen.
In der Gesamtwertung verteidigte Sepp Kuss zwar das Rote Trikot, lag nun jedoch nur noch 29 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jonas Vingegaard. Der dritte Jumbo-Visma Fahrer, Primož Roglič, rutschte auf den dritten Gesamtrang ab und lag eine Minute und 33 Sekunden zurück. Sein Vorsprung auf Juan Ayuso, der weiterhin die Nachwuchswertung anführt, betrug genau eine Minute. In der Punktewertung baute Kaden Groves seinen Vorsprung auf Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) weiter aus, der die Führung in der Bergwertung verteidigte. Das Team Jumbo-Visma blieb an der Spitze der Mannschaftswertung und Joel Nicolau wurde zum kämpferischsten Fahrer gwählt. Mit Rune Herregodts (Intermarché-Circus-Wanty) und Thomas Bonnet (TotalEnergies) stiegen zwei Fahrer aus, womit noch 150 Fahrer im Rennen verblieben.[2][3]