Vierschanzentournee 2019/20
Die 68. Vierschanzentournee 2019/20 war eine Reihe von Skisprungwettkämpfen, welche als Teil des Skisprung-Weltcups 2019/20 zwischen dem 28. Dezember 2019 und dem 6. Januar 2020 stattfand.[1] Die Tournee wurde von der FIS organisiert. Die Wettkämpfe fanden wie in jedem Winter auf den vier Skisprungschanzen von Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen statt. Wie bei allen Weltcupspringen gab es auch für die Tourneeetappen Weltcuppunkte.
68. Vierschanzentournee | ||
Sieger | ||
Tourneesieger | Dawid Kubacki | |
Oberstdorf | Ryōyū Kobayashi | |
Garmisch-Partenkirchen | Marius Lindvik | |
Innsbruck | Marius Lindvik | |
Bischofshofen | Dawid Kubacki | |
Wettbewerbe | ||
Austragungsorte | 4 | |
Einzelwettbewerbe | 4 | |
Teilnehmer | ||
Nationen | 18 | |
Sportler | 84 | |
← 2018/19 | 2020/21 → |
Der Pole Dawid Kubacki gewann erstmals die Tournee.[2] Titelverteidiger der Vierschanzentournee 2018/19 war der Japaner Ryōyū Kobayashi.
Vorfeld
BearbeitenGesamtweltcupstand vor der Vierschanzentournee
BearbeitenRang | Name | Punkte |
---|---|---|
1. | Ryōyū Kobayashi | 440 |
2. | Stefan Kraft | 369 |
3. | Karl Geiger | 347 |
4. | Kamil Stoch | 275 |
5. | Daniel-André Tande | 273 |
6. | Philipp Aschenwald | 272 |
7. | Peter Prevc | 217 |
8. | Anže Lanišek | 206 |
9. | Marius Lindvik | 183 |
10. | Yukiya Satō | 178 |
Teilnehmende Nationen und nominierte Athleten
BearbeitenDie Anzahl der Athleten, die die Nationen an den Start schicken dürfen, ist abhängig von den zuvor erzielten Saisonergebnissen. Zusätzlich schicken die austragenden Nationen Deutschland (in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen) und Österreich (in Innsbruck und Bischofshofen) eine nationale Gruppe von jeweils sechs Athleten an den Start.
Folgende Skispringer wurden nominiert:
Noriaki Kasai nahm zum ersten Mal seit 25 Jahren nicht an der Vierschanzentournee teil, da er in der laufenden Weltcuppunktsaison noch keine Punkte errungen hatte und daher nicht nominiert wurde.[3]
Austragungsorte
BearbeitenOberstdorf
Bearbeiten Audi Arena Oberstdorf (Große Schattenbergschanze, HS 137)
Die Qualifikation für das Auftaktspringen der 68. Vierschanzentournee in Oberstdorf fand am 28. Dezember 2019 statt. Diese wurde von Stefan Kraft vor Junshirō Kobayashi und Stephan Leyhe gewonnen.
Der Wettkampf begann am 29. Dezember 2019 um 17:30 Uhr.
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Garmisch-Partenkirchen
Bearbeiten Große Olympiaschanze (HS 140)
Die Qualifikation für das zweite Springen in Garmisch-Partenkirchen fand am 31. Dezember 2019 statt und wurde von Karl Geiger vor Philipp Aschenwald sowie den punktgleichen Ryōyū Kobayashi und Peter Prevc gewonnen.
Das Neujahrsspringen begann am 1. Januar 2020 um 14:00 Uhr. Dabei stellte Marius Lindvik mit 143,5 m den Schanzenrekord von Simon Ammann ein, der die gleiche Weite bereits am 1. Januar 2010 gesprungen war.
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Tournee-Zwischenstand
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen ergibt sich folgender Zwischenstand in der Tournee-Gesamtwertung (angeführt sind die zehn besten Springer):
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Innsbruck
Bearbeiten Bergiselschanze (HS 130)
Die Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck fand am 3. Januar 2020 statt und wurde von Marius Lindvik vor Stefan Kraft und den punktegleichen Philipp Aschenwald und Karl Geiger gewonnen.
Am 4. Januar 2020 wurde ab 14:00 Uhr der Wettkampf ausgetragen.
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Tournee-Zwischenstand
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der ersten drei Stationen ergibt sich folgender Zwischenstand in der Tournee-Gesamtwertung (angeführt sind die zehn besten Springer):
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Bischofshofen
Bearbeiten Paul-Außerleitner-Schanze (HS 142)
Das Qualifikationsspringen fand am 5. Januar 2020 statt. Stefan Kraft gewann mit 134,5 m und 150,8 Punkten knapp vor Daiki Itō (138,0 m; 150,7 Punkte) und Kamil Stoch (136,0 m; 150,4 Punkte).
Der Wettkampf wurde am 6. Januar 2020 ab 17:15 Uhr ausgetragen. Dawid Kubacki konnte das Springen vor Karl Geiger und Marius Lindvik gewinnen und sicherte sich damit den Gesamtsieg.
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Tournee-Endstand
BearbeitenÜbersicht
BearbeitenDatum | Ort | Schanze | Anmerkung | Sieger | Zweiter | Dritter | Gesamtführender |
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29.12.2019 | Oberstdorf | Schattenbergschanze HS137 | Nacht | Ryōyū Kobayashi | Karl Geiger | Dawid Kubacki | Ryōyū Kobayashi |
01.01.2020 | Garmisch-Partenkirchen | Große Olympiaschanze HS142 | Marius Lindvik | Karl Geiger | Dawid Kubacki | ||
04.01.2020 | Innsbruck | Bergiselschanze HS130 | Marius Lindvik | Dawid Kubacki | Daniel-André Tande | Dawid Kubacki | |
06.01.2020 | Bischofshofen | Paul-Außerleitner-Schanze HS142 | Nacht | Dawid Kubacki | Karl Geiger | Marius Lindvik | |
Gesamtwertung: | Dawid Kubacki | Marius Lindvik | Karl Geiger |
Gesamtwertung der 68. Vierschanzentournee
BearbeitenNach allen vier Springen wurden die Punkte der Skispringer aus allen acht Wertungsdurchgängen addiert. Der Springer mit der höchsten Punktzahl war der Gesamtsieger der Tournee.
Gesamtweltcupstand nach der Vierschanzentournee
BearbeitenRang | Name | Punkte |
---|---|---|
1 | Ryōyū Kobayashi | 644 |
2 | Karl Geiger | 619 |
3 | Stefan Kraft | 539 |
4 | Marius Lindvik | 469 |
5 | Dawid Kubacki | 444 |
6 | Daniel-André Tande | 374 |
7 | Philipp Aschenwald | 364 |
8 | Kamil Stoch | 335 |
9 | Peter Prevc | 323 |
10 | Johann André Forfang | 256 |
Schneebedingungen
BearbeitenWie schon zunehmend in den vergangenen Jahren ist auch die Vierschanzentournee 2019/2020 auf den Einsatz von Kunstschnee angewiesen; durch einen Warmwettereinbruch kamen diesmal allein für den Bergisel 3000 Kubikmeter Kunstschnee zum Einsatz.[4] Der Trainer des norwegischen Teams, Alexander Stöckl, kommentierte die Situation im Vorfeld der Tournee wie folgt: „Damit müssen wir leben, denn es wird nicht mehr besser, nur noch schlechter. In 20 Jahren haben wir ziemlich sicher gar keinen Schnee mehr. Man glaubt immer noch: Nächstes Jahr wird sicher wieder ein besserer Winter, aber nein, wird es nicht.“[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ FIS Skisprung Weltcup 2019/20 Herren. Abgerufen am 13. Juni 2019 (englisch).
- ↑ Wolfram Porr: Kubacki siegt in Bischofshofen und gewinnt die Tournee. In: sportschau.de, 6. Januar 2020 (abgerufen am 6. Januar 2020).
- ↑ Erstmals seit 25 Jahren: Kasai verpasst Vierschanzentournee, auf sportschau.de, vom 18. Dezember 2019.
- ↑ Vierschanzentournee: 3000 Kubikmeter Schnee kleiden den „kleineren“ Bergisel weiß. In: Tiroler Tageszeitung. 31. Dezember 2019, abgerufen am 2. Januar 2020.
- ↑ Sorgen bei Skispringern: „In 20 Jahren haben wir keinen Schnee mehr“, auf Frankfurter Allgemeine, vom 23. Dezember 2019. Abgerufen am 2. Januar 2020.